Die Gesellschaft des Abendsterns
etwas geben, das wir dagegen tun können!« , sagte Seth.
»Das ist genau der Grund, warum ich dich zum Sphinx bringen will«, erwiderte Opa. »Seine Weisheit hat schon in schwierigeren Situationen als dieser die Lösung gebracht. Keine Sorge, wir werden nicht zulassen, dass Ollock dich verschlingt.«
Seth schlug die Hände vors Gesicht. »Warum geht alles, was ich tue, schief?« Er blickte auf. »Ich dachte, ich würde helfen.«
»Das war nicht deine Schuld«, sagte Oma. »Du warst sehr mutig und hast versucht, das Richtige zu tun. Traurigerweise hat Errol dich ausgenutzt.«
»Wisst ihr irgendetwas über Errol?«, fragte Kendra.
»Nichts«, antwortete Opa.
»Wie hat er das mit den Feen herausgefunden?«
Opa seufzte. »Wir haben eine Theorie. Letzte Woche haben wir einen Kobold dabei erwischt, einen von der großen Art, wie er durch den Grenzzaun Informationen an eine Gestalt in einem Umhang weitergegeben hat. Die fremde Person konnten wir nicht einfangen, sie hat sich ziemlich hastig aus dem Staub gemacht. Aber es ist uns gelungen, den Kobold in Gewahrsam zu nehmen.«
»Der freilaufende Kobold wäre davongekommen, wäre dein Opa nicht gewesen«, sagte Oma.
»Da er die Wahl hatte zwischen mir und Tanu, hat der Kobold versucht, an mir vorbeizukommen«, erklärte Opa.
»Ich habe ihn gepackt, aber er war erstaunlich stark. Er hat mich in eine Schlucht geworfen. Ich habe gespürt, wie mein Arm unter mir brach, und ich habe mir auch das Schienbein gebrochen. Aber es ist mir gelungen, das Biest lange genug aufzuhalten, dass Tanu es mit einem Trank bewegungsunfähig machen konnte.«
»Wo ist er jetzt?«, erkundigte sich Seth.
»Im Kerker«, antwortete Opa.
»Im Keller«, erklärte Oma.
»Also das ist es, was dort unten ist!«, rief Seth.
»Neben anderen Dingen«, bekräftigte Opa. »Ohne Begleitung ist der Keller für euch beide absolut verboten.«
»Was für eine Überraschung«, murmelte Seth.
»Wie dem auch sei«, fuhr Opa fort, »der Punkt ist, wir glauben, dass der Kobold und vielleicht auch andere etwas von Kendras Begegnung mit den Feen an die Gesellschaft weitergegeben haben. Kobolde sind gewiefte Spione.«
»Werden wir uns den Rest unseres Lebens hier verstecken müssen?«, fragte Kendra.
Opa schlug mit der Hand auf die Armlehne seines Rollstuhls. »Wer hat etwas von verstecken gesagt? Wir werden die Initiative ergreifen. Wir werden das Artefakt finden und von hier fortschaffen. Wir werden herausfinden, warum sich die Gesellschaft für euch interessiert. Und wir werden uns mit dem Sphinx beraten.«
»Und ihr werdet ein Weltklassetraining von drei der besten Abenteurer der Welt bekommen«, ergänzte Oma. »Ihr müsst mehr über die Welt lernen, in die ihr hineingezogen wurdet, und ihr könntet keine besseren Lehrer finden als Tanu, Vanessa und Coulter.«
»Sie werden uns unterrichten?«, fragte Seth mit leuchtenden Augen.
»Sie werden eure Mentoren sein«, bestätigte Opa. »Wir
sind an einem Punkt angelangt, an dem es ein Fehler wäre, nur still dazusitzen. Ihr beide werdet Gelegenheit haben, sie auf einigen ihrer Ausflüge zu begleiten, während sie nach dem Artefakt suchen.«
»Nicht, wenn sie etwas wirklich Gefährliches tun«, fügte Oma hinzu.
»Nein«, sagte Opa. »Aber ihr werdet eine neue Seite von Fabelheim zu sehen bekommen. Und den einen oder anderen Trick lernen, der euch in Zukunft helfen könnte. Unwissenheit ist für euch beide kein Schutz mehr.«
»Die Zusammenarbeit mit Coulter könnte schwierig werden, insbesondere für Kendra«, sagte Oma mit einem Anflug von Bitterkeit. »Er hat zu bestimmten Themen eine geradezu prähistorische Ansicht, und er hat eine schwierige Persönlichkeit. Aber er hat auch eine Menge zu bieten. Außerdem hat Vanessa sich bereitgefunden, im Notfall einzuspringen.«
»Sie wissen nicht, wie viel wir euch erzählt haben«, sagte Opa. »Sie denken, wir hätten euch lediglich gesagt, dass sie nach einer versteckten Reliquie suchen, und sie wissen, dass ihr sie begleiten werdet, wenn dies gefahrlos möglich ist. Sie haben keine Ahnung, dass wir euch die wahre Natur des Artefakts enthüllt haben oder die Tatsache, dass Fabelheim ein geheimes Reservat ist. Diese Einzelheiten müsst ihr für euch behalten. Ich möchte nicht, dass irgendjemand erfährt, wie viel ihr wisst.«
»Kein Problem«, versprach Seth.
»Was denken sie denn, wofür wir das Artefakt halten?«, erkundigte sich Kendra.
»Eine magische Reliquie, die uns bei unserem Kampf gegen die
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