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Die Gesellschaft des Abendsterns

Die Gesellschaft des Abendsterns

Titel: Die Gesellschaft des Abendsterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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mit einem Augenzwinkern.
    »Guter Wein«, bekräftigte Doren. »Erstklassig.«
    »Das mag sein, aber ich bin noch ein Kind. Was soll ich mit einer Flasche Wein?«
    Newel und Doren schauten sich nervös an. »Gut gemacht, Seth«, sagte Newel verlegen und zupfte an seinem Kinnbart. »Du … hast unseren Test bestanden. Deine Eltern wären sehr stolz auf dich.«
    Newel stieß Doren mit dem Ellbogen an. »Ja, ähm, manchmal stellen wir die Leute auf die Probe«, sagte Doren. »Und spielen Streiche.«
    Newel ging wieder in den Schuppen. Er kehrte mit einem blauen Frosch mit gelben Flecken zurück. »Im Ernst, das ist es, woran wir wirklich gedacht hatten, Seth.«
    »Ein Frosch?«, fragte Seth.
    »Nicht irgendein Frosch«, erwiderte Doren. »Zeig’s ihm.«
    Newel kitzelte den Frosch am Bauch. Der Luftsack unter seinem Kinn schwoll auf die Größe einer Melone an, und der Frosch stieß ein ungeheures Rülpsen aus. Seth lachte entzückt auf. Die Satyre lachten mit ihm. Newel kitzelte den Frosch abermals, und das donnernde Rülpsen wiederholte sich. Doren wischte sich Lachtränen aus dem Gesicht.

    »Also, was sagst du?«, fragte Newel.
    »Acht lausige Batterien für einen unglaublichen Frosch«, meinte Doren. »Ich würde das Angebot annehmen.«
    Seth verschränkte die Arme vor der Brust. »Der Frosch ist ziemlich cool, aber ich bin keine fünf mehr. Wenn ich mich zwischen Gold und einem rülpsenden Frosch entscheiden muss, nehme ich das Gold.«
    Die Satyre runzelten sichtlich enttäuscht die Stirn. Newel nickte Doren zu, der in den Schuppen schlüpfte und mit einem kleinen Goldbarren zurückkehrte. Er reichte ihn Seth.
    Seth drehte den Barren in seinen Händen hin und her. Er hatte ungefähr die Größe eines Stücks Hotelseife. Auf der einen Seite war ein »N« eingestanzt. Ansonsten war es ein schlichter goldener Quader, vielleicht eine Spur schwerer, als er aussah. Und wahrscheinlich groß genug, um eine Menge Geld wert zu sein.
    »Jetzt kommen wir der Sache langsam näher«, sagte Seth glücklich und legte das Gold in seine Notfallausrüstung. »Wofür steht das ›N‹?«
    Newel kratzte sich am Kopf. »Nichts.«
    »Richtig«, sagte Doren hastig. »›N‹ steht für ›Nichts‹.«
    »Nichts?«, wiederholte Seth zweifelnd. »Warum sollte jemand ein ›N‹ für ›Nichts‹ hineinstanzen? Warum den Barren nicht einfach unbeschriftet lassen?«
    »Newel«, versuchte Doren es erneut. »Es steht für Newel.«
    »War mal meine Lieblingsgürtelschnalle«, fügte Newel wehmütig hinzu.
    »Du hast früher Hosen getragen?«, fragte Seth.
    »Lange Geschichte«, erklärte Newel. »Lass uns nicht über die Vergangenheit nachgrübeln. Tatsache ist, wo der herkommt, gibt es noch mehr — ähm — Gürtelschnallen, alle
aus reinem Gold. Du bringst uns mehr Batterien, und wir werden weiter mit dir Geschäfte machen.«
    »Mir soll’s recht sein«, erwiderte Seth.
    »Dies könnte der Anfang einer spektakulären Zusammenarbeit sein«, bemerkte Newel.
    Doren hob plötzlich die Hand, und das Gespräch verstummte. »Hört ihr das?«
    Alle drei hielten inne und lauschten. »Da kommt etwas«, sagte Newel und runzelte die Stirn. Normalerweise merkte man bei allem, was die beiden sagten oder taten, genau, dass sie damit etwas ganz Bestimmtes im Schilde führten. Doch davon war jetzt nichts zu spüren.
    Sie lauschten weiter. Seth hörte nichts. »Nehmt ihr mich auf den Arm?«, fragte er.
    Newel schüttelte den Kopf und hielt einen Finger hoch. »Ich kann es nicht einordnen. Du?«
    Doren schnupperte. »Kann nicht sein.«
    »Du verziehst dich besser, Seth«, riet Newel. »Geh zurück zum Haus.«
    »Mit dem Gold, richtig?« Seth argwöhnte, dass sie vielleicht versuchten, ihn mit einer List um seine Belohnung zu bringen.
    »Natürlich, aber du solltest dich besser beei…«
    »Zu spät«, warnte Doren.
    Eine Kreatur von der Größe eines Ponys kam aus den Büschen auf den Tennisplatz gehüpft. Seth erkannte sie sofort. »Ollock?!«
    »Ollock der Vielfraß?«, meinte Newel erstaunt.
    »Und ich habe mich noch gefragt, warum es hier plötzlich nach Dämon riecht«, stöhnte Doren.
    »Genau«, bestätigte Seth. »Er hat mich gebissen.«
    Wie eine zu groß geratene Kröte bäumte Ollock sich auf und öffnete sein Maul. Es sah aus, als hätte der Dämon einen
Tintenfisch verschluckt, so viele peitschende Zungen lugten daraus hervor. Aufrecht sitzend war Ollock fast so groß wie Seth. Er stieß ein triumphierendes Brüllen aus, dann senkte der Dämon

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