Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gesichter der Zukunft

Die Gesichter der Zukunft

Titel: Die Gesichter der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Moskowitz
Vom Netzwerk:
leisen, entfernten Rumpeln begleitet.
    »Nein! Noch nicht!« wisperte Bradle. Er sprang auf und raste aus dem Raum. Conn und die anderen folgten.
    Draußen in der weiten Höhle liefen die Leute in Panik durcheinander. Gruppen von bewaffneten Männern eilten zum Eingang. Wieder kam das ferne, unheilverkündende Rumpeln und ließ den Sandstein unter den Füßen erzittern. Während Conn mit den anderen zum Eingang lief, sah er Männer, die ihre Frauen und Kinder in die Seitenhöhlen ihrer verzweigten Wohnungen trieben. Bradle hielt einen an, der ihnen entgegenkam, ein zweijähriges Kind unter dem Arm.
    »Was ist los?« fragte er.
    Der Mann zuckte in stoischer Ruhe die Achseln. »Vorn sagen sie, die Swast seien in die Hauptstollen eingedrungen und stürmten zum Tor. Hunderte von ihnen. Wie es scheint, sind schon welche draußen und versuchen es aufzusprengen.«
    Als der Mann mit seinem Kind weitergehen wollte, hielt Conn ihn zurück und fragte: »Gibt es einen Hinterausgang?«
    Der Mann schüttelte seinen Kopf. »Gibt es nicht. Wir verstecken uns einfach in den Wohnhöhlen und verteidigen die Eingänge, wenn sie kommen.«
    Conn fuhr herum und packte Bradles Arm. »Wie lange könnt ihr das Tor halten?«
    Bradle schien benommen, und Conn mußte seine Frage wiederholen, bevor der andere reagierte.
    »Zwölf Stunden vielleicht. Das Tor ist stark, von beiden Seiten mit zolldicken Eisenplatten vernietet. Sie werden die Verankerung aufsprengen müssen.«
    »Mir reichen schon acht Stunden!« sagte Conn. Er schüttelte Bradle. »Kein Grund, aufzugeben. Ich habe euch in diese Lage gebracht, und ich werde euch heraushelfen. Geh zum Tor und gib den Leuten Arbeit. Vielleicht können sie Sandsteinblöcke hauen und das Tor durch eine Mauer verstärken. Hauptsache, sie haben was zu tun …«
    Bradle schien aus seiner Benommenheit zu erwachen. Er nickte und rannte fort. Conn suchte Rollin und zog ihn beiseite.
    »Ich muß schnell arbeiten«, sagte er hastig. »Ich brauche alle tüchtigen Techniker, die du erübrigen kannst; dazu einen Trupp Leute zum Graben.«
    »Kannst du haben.«
    »Zuerst die Gräber. Ich möchte einen Stollen von dieser Höhle zur Oberfläche anlegen. Ihr könnt bohren, sprengen, graben oder mit euren Fingernägeln kratzen – Hauptsache, ihr seid in sechs Stunden fertig.«
    »Du bist verrückt«, schnappte Wilder. »Es hat keinen Sinn, eine neue Gefahr für uns und einen neuen Angriffsweg für die Swast zu schaffen. Wir versuchen sie von einem Eingang abzuwehren, und du willst einen zweiten anlegen!«
    »Meinst du?« Conn beäugte Wilder und hätte ihm am liebsten noch einmal die Faust zu schmecken gegeben. »Vielleicht ist dir noch nicht der Gedanke gekommen, daß wir hier unten in der Falle sitzen. Wenn wir nicht schnell etwas unternehmen, können sie uns ohne großes Risiko belagern und aushungern. Ich weiß nicht, wie groß eure Lebensmittelvorräte sind, aber ich würde es an eurer Stelle nicht darauf ankommen lassen.«
    Rollin pflichtete ihm bei, und sie stellten einen Arbeitstrupp zusammen, der von einem hochgelegenen Raum des Höhlensystems einen Gang zur Oberfläche graben sollte. Dann kehrte Conn mit Rollin und einigen ausgewählten Technikern ins Laboratorium zurück.
    »Rollin«, sagte er, »du weißt nicht, was ich meine, aber wir brauchen Sprengstoff. Könnt ihr größere Kugeln aus Uran 237 bauen – Bomben, die mit einem Schleudergerät hundert Schritte oder weiter geworfen werden könnten?«
    Rollin schüttelte seinen Kopf. »Unmöglich«, antwortete er. »Das Zeug würde uns in dieser Konzentration mit seiner Strahlung verbrennen. Es gibt kein bekanntes Isoliermaterial …«
    »Ja.« Conn klopfte mit dem Schieferstift gegen seine Zähne und blickte im Laboratorium umher. Es gab schwere Glasflaschen – so dickwandig, daß sie nicht zerbrechen würden, wenn man sie fallen ließ. Vielleicht …
    »Habt ihr Kaliumnitrat?« fragte er. »Und Schwefel?«
    »Genug«, sagte Rollin.
    »Sehr gut. Holzkohle und Wachs? Ja? Ausgezeichnet. Dann hört gut 2x1 und macht, was ich euch sage: Fünfundsechzig Prozent Kaliumnitrat. Zwei Prozent Schwefel. Zwanzig Prozent Holzkohle. Die restlichen dreizehn Prozent gewöhnliches Wachs. Diese Teile werden gut durchgemischt und sorgfältig in dickwandige Flaschen gefüllt.« Er hob eine auf und hielt sie hoch. »Wie diese hier. Die Flaschenhälse werden fest verkorkt. Durch die Korken werden dicke Kerzendochte so gezogen, daß sie ein gutes Stück in die Mischung

Weitere Kostenlose Bücher