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Die Gesichter der Zukunft

Die Gesichter der Zukunft

Titel: Die Gesichter der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Moskowitz
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auszuzahlen, was Sie für die Begleichung Ihrer Spesen brauchen.«
    »Gut«, sagte Grant. »Ich werde Ihnen einen Kraken als Schoßtier mitbringen.
     
    Das Wasser war graublau mit violetten Tönen, etwa wie das tiefe Zwielicht kurz vor dem Anbruch der Nacht, aber noch immer von einer schwach leuchtenden Qualität, die eine gewisse Sicht erlaubte. Die märchenhaften Bereiche der unterseeischen Welt waren längst zurückgeblieben, und der Charakter des Meeresbodens hatte sich geändert. Keine Tangfelder, kein schöner Sandboden mit Vegetation und Fischen von unirdischen Farben. Keine reich gegliederten Korallenbänke mit ihren Filigranverästelungen, keine bizarren Muscheln, Seeschnecken und feierlich dahinsegelnde Quallen. Die unglaubliche Brillanz der Farben war matt und stumpf geworden. Es war, wie wenn man vom offenen Rachen der Nacht eingesogen würde. Das dunkle Graublau des Wassers vertiefte sich schon in kaum fünfzig Metern Entfernung bis zur Undurchsichtigkeit, und selbst der mächtige Scheinwerfer des Unterwasserpanzers durchdrang nicht vielmehr als hundert Meter.
    Der Meeresboden bestand aus Fels und Schlamm, und der Schlamm vertiefte sich, als Grant den langen, stetig absinkenden Hängen zum Tiefseerand folgte. Einmal sank das Fahrzeug in eine schlammige Mulde und blieb mit hilflos wühlenden Laufketten liegen, so daß Grant die Teleskopbeine ausfahren mußte, um wieder auf festen Grund zu kommen.
    Auch die Lebensformen und ihr Charakter veränderten sich hier unten, waren den härteren, grausameren Existenzbedingungen angepaßt. Ein Ding, das nicht viel mehr war als ein lebendes Maul mit langen, gebogenen Zähnen, schwamm dicht am Fenster vorbei. Weiter draußen, wo die Reichweite des Scheinwerfers aufhörte, glitt ein mächtiger Hai durch das trübe Halbdunkel.
    Grant wischte nervösen Schweiß von seinem Gesicht und blickte auf die Instrumente. Hundertachtzig Meter Tiefe, und alles schien einwandfrei zu funktionieren. Er schaltete den Suchscheinwerfer ein und schwenkte den Lichtkegel hierhin und dorthin, um irgendwelche charakteristischen Landmarken auszumachen, aber da war nichts. Er bewegte sich über eine düstere Schlammebene, die eine Abwärtsneigung von sieben oder acht Grad hatte und ihn rasch tiefer brachte.
    Dort unten, irgendwo voraus, war der Puerto Rico-Graben, mehr als neun Kilometer tiefer. Noch war kein Mensch bis in jene schwarzen Tiefen vorgedrungen, wo auf jedem Quadratzentimeter Oberfläche ein Druck von ungefähr dreißig Tonnen lastete.
    Grant studierte seine Karte. Nach seinem Gefühl hatte er den Kurs genau eingehalten, aber bisher gab es kein Zeichen, das auf die Anwesenheit des Mannes hindeutete, den er suchte. Sie nannten ihn den alten Gus, und es schien, daß er hier am tiefen Ende eine legendäre Gestalt war.
    »Ein komischer alter Kauz«, hatte der Mann im Kommunikationsbüro erzählt, »aber der beste Kenner der Verhältnisse dort draußen. Er lebt seit Jahren hier, sucht nach Erzen und so. Ich glaube, für das normale Leben ist er verloren; wenn man lange genug unten bleibt, geht einem die Tiefe ins Blut.«
    Grant schwenkte den Scheinwerfer hin und her, aber noch immer war nichts zu sehen.
     
    Eine halbe Stunde später fiel der Lichtkegel auf einen kleinen Kuppelbau, der zu Füßen einer jäh aus dem schlammigen Grund aufragenden schwarzen Felsformation kauerte. Grant steuerte sein Fahrzeug nahe an die Klippe heran, hielt und stieg in die Schleusenkammer. Er kletterte in den mechanischen Anzug, dessen Inneres einer winzigen, mit Instrumenten vollgestopften Kammer glich, und verschloß das innere Schott der Schleuse. Unbeholfen, weil er sich an die Bedienungsweise des Anzugs noch gewöhnen mußte, öffnete er die äußere Tür.
    Draußen war es einfacher, und der Anzug marschierte ruckweise vorwärts, wobei er Grant bei jedem Schritt durchschüttelte. Er war dem Kuppelbau auf zwanzig Schritte nahegekommen, als sich etwas Schwarzes von den Felsklippen löste und auf ihn fiel. Grant fühlte den Anprall und sah einen armdicken Tentakel über die Sichtscheibe kriechen und sich mit weißen Saugnäpfen daran festhalten.
    Ein Krake! dachte Grant erschrocken.
    Der Cephalopode hielt ihn umklammert und drohte ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen und auf den Rücken zu werfen, aber bevor es soweit war, ließ er von ihm ab, stieß sich fort und landete ein paar Meter seitwärts. Dann sprang er mit seltsam gleitenden und hüpfenden Bewegungen neben ihm her.
    Der Oktopus war ein

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