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Die Gesichter der Zukunft

Die Gesichter der Zukunft

Titel: Die Gesichter der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Moskowitz
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Schlag zwischen die Augen. Von den zwei Sauerstofftanks, die seinen Anzug versorgten, war einer fast leer. Die Manometernadel sank unaufhaltsam nach links, und dieser Druckabfall konnte nur bedeuten, daß in ein paar Minuten Schluß sein würde. Der zweite Tank zeigte normalen Druck, aber mit dem ersten mußte etwas passiert sein. Grant hatte gehofft, daß er mit dem Vorrat des ersten Tanks bis in die Nähe der venusischen Anlage kommen würde. Irgendeine Unvollkommenheit, ein undichtes oder falsch eingestelltes Ventil – es spielte jetzt keine Rolle mehr, denn der Schaden war passiert. Das Zischen wurde leiser und leiser, und Grant schaltete den zweiten Tank ein.
    Nun, damit war der Fall klar.
    Er würde nicht zur Maschine des Venusiers zurück zum Rand der Schlucht gehen können. Zwei Stunden waren alles, was ihm vom Leben noch verblieb, vielleicht nicht einmal soviel. Und das war nicht lang genug.
    Ein anderer mußte Einauge Smith zur Strecke bringen. Vielleicht der alte Gus, wenn er noch lebte. Vielleicht ein Unterseeboot der Marine.
    Er stieg durch die zerklüfteten Felsen am oberen Ende der Schlucht, orientierte sich am Kompaß und bog nach rechts, um später über den Hang direkt zur Säurefabrik des Venusiers aufzusteigen. Es war ihm nicht klar, was er dort tun würde. Was sollte einer tun, der nur noch eine oder zwei Stunden zu leben hatte?
    Er hatte seinen neuen Kurs ungefähr für eine Viertelstunde verfolgt, als er ein gutes Stück voraus ein schattenhaftes, großes Ding den Hang herabkommen sah – ein längliches röhrenförmiges Ding, das schwerfällig zum oberen Rand der Steilwände rollte.
    Grant änderte seine Richtung und eilte vorwärts. Als er am Rand der Tiefseeschlucht haltmachte, sah er das mächtige Ding fünfzig Meter voraus über die Kante rollen und rotierend in die Leere sinken. Er stand mit angehaltenem Atem und starrte. Dieses Ding war einer der Zylinder von der Anlage des Venusiers! Einer der beiden riesigen Zylinder, die mit der Maschinerie verbunden gewesen waren! Der Zylinder fiel jetzt schneller und schneller, während er noch immer um seine Achse rotierte.
    Von irgendwo kam ein hustendes Zischen, wie wenn jemand eine Sektflasche entkorkte, und ein schlankes kleines Projektil sauste in die Tiefe auf den Zylinder zu. Jemand hatte eine Preßluftwaffe abgefeuert!
    Grant hielt sich an einem Felsvorsprung fest und spähte in die Tiefe. Dort unten, mehrere hundert Meter entfernt, glomm trüber Lichtschein durch die Schwärze, der nur von den Kuppelbauten Einauge Smiths und seiner Gefährten ausgehen konnte. Im nächsten Moment überdeckte ein Explosionsblitz den matten Schimmer. Grant klammerte sich fest, um von der Druckwelle nicht umgeworfen zu werden. Er sah den Zylinder aufplatzen und eine Flut grünlichgelber Flüssigkeit verströmen, als er taumelnd auf die Kuppeln im Felskessel hinabsank.
    »Wer zum Henker bist du?« fragte eine Stimme.
    Grant fuhr herum. »Gus!« schrie er. »Gus, du alter Teufel, du hast es geschafft!«
    Der alte Mann stand ein Stück entfernt am Rand der Felsabbrüche, eine klobige Waffe in den Stahlfingern seines Anzugs, und blickte hinunter.
    »Ich kriegte die Wut«, erklärte Gus. »Zuerst ruinierten sie mein Haus, was mich schon genug erbitterte, und dann klauten sie meine Perle, und das brachte mich richtig in Harnisch.«
    Er kam herüber und richtete seine Stirnlampe auf Grants Sichtscheibe. »Es ist Nagle«, sagte er zu sich selbst. »Hatte mich schon gewundert, wo du bist.«
    »Das ist eine lange Geschichte«, sagte Grant abwesend. Er starrte in die Tiefe. Während er noch den trüben Lichtschimmer beobachtete, erlosch die Helligkeit dort unten plötzlich, und es blieb nur Schwärze. Grant wandte sich seufzend ab. Soviel für Einauge Smith und seine Bande, dachte er.
    »Du kannst mir deine Geschichte erzählen, während wir zu meinem Fahrzeug gehen«, sagte Gus. »Ich muß zurück.«
    »Wohin willst du?« fragte Grant.
    »Ich muß Butch holen«, sagte Gus. »Als ich beim Venusier den Zylinder abmontiert hatte und ihn hierher wälzte, wollte Butch unbedingt mit. Ich sagte ihm, daß der Druck zu hoch für ihn sein würde, und wollte ihn zum Bleiben überreden, aber er wurde dickköpfig, also mußte ich ihn anbinden.«
    Gus schmunzelte. »Inzwischen wird er wütend wie der Teufel sein, möchte ich wetten.«
     

 
L. SPRAGUE DE CAMP
 
Der Unverbesserliche
     
    »… und so, durch die Autorität, die mir kraft meines Amtes zufällt, verleihe ich Ihnen

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