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Die Gestrandeten - Im Sog der Zeiten, Bd. 4

Die Gestrandeten - Im Sog der Zeiten, Bd. 4

Titel: Die Gestrandeten - Im Sog der Zeiten, Bd. 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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wir sehen können, wo die Zeit aus den Fugen geraten ist. Wie lautet der Spruch, den sie uns in Gemeinschaftskunde immer wieder eintrichtern? Irgendetwas darüber,dass, wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, dazu verdammt ist, sie zu wiederholen?«
    »Das ist aber nicht der Grund, warum wir im Jahr 1611 festsitzen«, sagte Jonas abwehrend.
    Aber wenn es nun doch so war? Wenn HK sich mehr darum hätte kümmern müssen, was mit Henry Hudson und seiner Meuterei geschah? Hätte er dann womöglich bemerkt, dass Zwei sich gegen ihn auflehnen würde?
    »Hier«, sagte Jonas. »Wenn du die Papiere für so wichtig hältst, dann lies du sie.« Er drückte Katherine die Blätter in die Hand und sah sich um. »Ich halte nach Eisbergen Ausschau.«
    In Wirklichkeit wollte er lieber die Zeichnung von Andrea aus der Tasche holen und sie ansehen. Aber das konnte er nicht, wenn Katherine dabei war. Er war überzeugt, das Bild in seiner Tasche spüren zu können. Mit jedem Rascheln schien es ihm zu sagen:
Hier geht es nicht nur um dich und Katherine, HK, Zwei und die Zeit. Auch Andreas Leben hängt davon ab, dass du 1611 in Ordnung bringst.
    Aber woher sollte er wissen, wie er dabei vorgehen sollte? Es gab nicht einmal mehr Marker, die ihm zeigen konnten, wie der ursprüngliche Verlauf der Ereignisse gewesen wäre.
    »Komisch. Dieser Typ verrät an keiner Stelle, wie er heißt, sagt aber, dass er überall auf dem Schiff Briefe verstecken will, damit die wahre Geschichte der
Discovery
auch dann ans Licht kommt, wenn alle Guten umkommen«, berichtete ihm Katherine, während sie die Seiten überflog. »Warum sagt er nicht, wie er heißt, damit die Leute wissen, dass sie ihm vertrauen können?«
    »So komisch ist das gar nicht«, wandte Jonas ein. »Meinst du nicht, die Meuterer hätten ihn umgebracht, wenn sie das Zeug, das er versteckt hat, gefunden hätten?«
    »Das haben sie sowieso versucht«, erwiderte Katherine. »Glaubst du nicht, dass er wahrscheinlich unter den kranken Männern bei uns in der Schaluppe war?«
    Jonas versuchte sich zu erinnern, ob einige von ihnen vielleicht besonders geheimnisvoll gewirkt hatten, so, als könnten sie geheime Aufzeichnungen zurückgelassen haben.
    Aber sie hatten alle einfach nur ausgesehen, als würden sie bald sterben.
    »Was ist ›Perfidie‹?«, fragte Katherine, die immer noch mit Lesen beschäftigt war.
    »Woher soll ich das wissen?«, erwiderte Jonas irritiert.
    »Es muss irgendwas Schlechtes sein«, vermutete Katherine. »Der Typ sagt, das Schiff wäre voll davon. Ja, hier steht es wieder, so ähnlich jedenfalls. Er nennt seine Schiffskameraden ›perfide Kretins‹   – das kann auf keinen Fall etwas Gutes bedeuten.«
    Wie konnte Katherine in einem solchen Momentüber Vokabeln nachdenken? Unruhig verlagerte Jonas sein Gewicht auf der knarrenden Holzplattform.
    Denk einfach daran, dass du der Ausgucker bist, und halte nach Gefahren Ausschau
.
Aber wie sollte er heraufziehende Gefahren erkennen, wenn um sie herum alles grau in grau war?
    »Junge!«, schrie jemand von unten. »Ist im Westen Land in Sicht?«
    Das musste ihm gelten.
    »Äh, äh   …«, rief Jonas zurück. »Ich schaue noch!«
    Er musste zuerst herausfinden, in welcher Richtung Westen lag. Ein wenig Hilfe leistete ihm dabei Prickett, denn offensichtlich war er derjenige gewesen, der gerufen hatte, und stand nun unten an Deck und zeigte in die Richtung. Jonas spähte in die Ferne. Waren diese dunklen, verschwommenen Umrisse Land?
    »Äh, ja!«, rief er hinunter. »Ich meine, aye! Ich glaube schon!« Er sah noch genauer hin. »Aber es ist   … in der Mitte durchbrochen. Im Nordwesten   … ist eine Lücke!«
    »Eine Lücke?«, rief Prickett zurück. »Kann das eine Passage sein? Das muss es doch sein!«
    »Sieh mal, Jonas«, flüsterte Katherine und hielt ihm die Blätter hin.
    »Pst! Ich muss zuhören«, flüsterte Jonas zurück.
    Doch unten hatte sich Prickett bereits abgewandt. Er klopfte Henry Hudson auf den Rücken und schüttelte ihm die Hand.
    »Hm«, murmelte Jonas. »Sieht aus, als wären siejetzt dicke Freunde. »Dabei bin ich derjenige, der die Lücke   – äh, die Passage   – gesehen hat.«
    »Jonas, lies das«, insistierte Katherine und hielt ihm das Blatt direkt vor die Nase, sodass er nicht darum herumkam. Sie zeigte auf drei Sätze ganz unten auf dem Blatt:
     
    Von allen windigen Halunken auf diesem Schiff ist Abacuk Prickett der schlimmste. Glaubt ihm kein Wort und wendet ihm den Rücken

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