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Die Gewürzhändlerin

Die Gewürzhändlerin

Titel: Die Gewürzhändlerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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nur kurz. «Ich hatte schon lange aufgegeben, auf jedem Markt nach ihm Ausschau zu halten. Und dann sah ich ihn …»
    «Er ist wieder fortgegangen, oder?»
    «Natürlich. Er und seine Freunde leben davon, durch die Lande zu ziehen.» Nun sah sie ihn doch wieder an, mied aber weiterhin direkten Augenkontakt. «Er wird wiederkommen. Das hat er mir versprochen. Wann immer es ihm möglich ist …» Als sie doch noch Martins Blick begegnete, war sie überrascht, etwas in seinen dunkelblauen Augen zu sehen, das sie als Ausdruck von Schmerz deutete. Noch mehr verwunderte es sie, dass ihr sein gequälter Blick nicht gleichgültig war. Ihr Herz begann, unstet gegen ihre Rippen zu pochen. «Ich werde Roland immer lieben – und er mich. Er ist der beste Freund, den ich jemals hatte.» Sie zögerte, denn das flaue Gefühl in ihrer Magengrube regte sich wieder; gleichzeitig verspürte sie einen leichten Anflug von Furcht. «Außer Elisabeth, meine ich … und Euch.»
    «Mir?»
    «Ja, denn Ihr seid ebenfalls ein guter Freund, Martin, oder etwa nicht?» Atemlos blickte sie ihm in die Augen, die sich immer mehr zu verdunkeln schienen. Für einen kurzen Moment hatte sie den Eindruck, in ihnen zu versinken.
    Bevor sie sich zurückhalten konnte, hatte sie die Hand ausgestreckt und berührte mit den Fingerspitzen das unebene Narbengewebe an seinem Hals. Etwas mutiger – und weil ihre Neugier geweckt war – strich sie anschließend mit dem Zeigefinger die Narbe entlang bis zu seiner Brust.
    «Nicht.» Er fing ihre Hand auf und hielt sie an Ort und Stelle fest, sodass sie seinen raschen, kräftigen Herzschlag spüren konnte. «Tut das nicht, Luzia. Ihr begebt Euch in Gefahr.»
    Der warnende, leicht raue Klang in seiner Stimme ließ sie zurückzucken. Gleichzeitig beschleunigte sich ihr Herzschlag, denn er ließ ihre Hand nicht los, als sie sie ihm entziehen wollte. Sie schluckte und fühlte sich plötzlich in die Enge getrieben. Zitternd atmete sie aus. «Ihr habt gesagt, dass Ihr die Situation nicht ausnutzen werdet.»
    Sein Blick verdunkelte sich noch mehr und wanderte unstet zwischen ihren Augen und ihren Lippen hin und her. «Das war, bevor Ihr mich herausgefordert habt, Luzia.»
    «Ich habe Euch nicht herausgefordert!» Erschrocken versuchte sie sich noch weiter zurückzuziehen, doch das Ende der Matratze hinderte sie daran. Ihr Herz begann zu rasen, als Martin ihre Hand losließ, ihr die Decke von der Schulter schob und mit den Fingerspitzen die Linie ihres Armes entlangfuhr. Er verlagerte sein Gewicht ein wenig, sodass er im nächsten Moment halb über ihr war. Sein Gesicht näherte sich dem ihren, und sie spürte seinen warmen Atem über ihre Wange streichen.
    «Doch, das habt Ihr, Luzia. Vom Tag unserer ersten Begegnung an», raunte er. Im nächsten Moment trafen seine Lippen auf die ihren.
    Was als kurze, sanfte Berührung geplant war, entglitt Martin in dem Moment, da er ihre vollen Lippen schmeckte. Alles in ihm schrie danach, sie hier und jetzt zu nehmen, obwohl er wusste, dass es falsch war. Gierig nagte er an ihrer Unterlippe, fuhr mit der Zunge darüber, bis sie sich ihm öffnete, ihn einließ. Ihrer Kehle entrang sich ein hilfloser, betörender Laut, der auch noch den letzten Rest seiner Selbstbeherrschung in sich zusammenfallen ließ. Hungrig drängte er sich dichter an sie. Seine rechte Hand glitt über ihren Arm hinauf zu ihrer Schulter und dann wieder hinab, legte sich um ihre Brust. Er spürte, wie sich unter seinen Fingern ihre Brustwarze aufrichtete.
    Eine Art Blitzstrahl durchfuhr Luzia von ihrem Herzen geradewegs hinab in ihren Schoß, als sein Mund ihre Lippen verschloss. Dann spürte sie seine Hände auf ihrem Leib und glaubte für einen Moment, in Flammen zu stehen. Entsetzen und Furcht über die unbekannten Empfindungen mischten sich mit dem drängenden Wunsch nach mehr. Als er ihre Lippen freigab, rang sie nach Atem, doch anstatt von ihr abzulassen, fuhren seine Lippen über ihr Kinn und ihre Halsbeuge hinab. Als sein Mund ihre Brustwarze umschloss, sog sie vor Schreck scharf die Luft ein. Ein erneuter Blitzstrahl durchfuhr ihren Leib. Sie bäumte sich leicht auf, spürte im gleichen Moment ein heftiges Ziehen im Rücken. Sie stöhnte unterdrückt auf, war sich jedoch selbst nicht sicher, ob aus Wonne oder vor Schmerz.
    Martins Verstand hatte sich vorübergehend abgeschaltet. Der würzige, weibliche Geschmack von Luzias Haut, deren glatte, seidige Oberfläche und Geruch setzten sich in all seinen Sinnen

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