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Die Giftköchin

Die Giftköchin

Titel: Die Giftköchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arto Paasilinna
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kamen nur langsam voran, immer wieder mußten sie stehenbleiben, um sich auszuruhen. Endlich, nach einstündigem, qualvollem Marsch, erreichten sie die Uudenmaanstraße. Kauko Nyyssönen holte den Schlü s sel seiner Kellerbude aus der Tasche. Finster warfen sich die drei auf den Fußboden des schmutzigen Ra u mes. Bevor Nyyssönen einschlief, fegte er mit der Hand Linneas vertrocknete Blumen vom Tisch.
    Am Nachmittag erwachten die Männer soweit g e stärkt, daß sie gegen ihren Durst laues Wasser aus dem Hahn trinken konnten. Auch der Hunger meldete sich, doch konnten sie sich noch einmal an Linneas Delik a tessen wagen? Nach langem Überlegen kamen sie zu dem Schluß, daß zumindest in den Konserven kein Gift sein konnte. Linnea hat t e wahrscheinlich nur den Salat vergiftet.
    Sie veranstalteten ein schweigsames Resteessen und mußten zugeben, daß die Konserven der Alten auch am zweiten Tag noch ausgezeichnet schmeckten.
    Während der Mahlzeit faßten sie den einstimmigen und unwiderruflichen Beschluß, Linnea Ravaska zu töten. Am vehementesten setzte sich Jari Fagerström, der grausamste aus der Gruppe, dafür ein. Seiner Me i nung nach war man einfach zu blauäugig gewesen, was Linnea betraf. Die niederträchtige Alte hatte sich als blutdürstiger Teufel erweisen und wurde allmählich gefährlich. Jari war überzeugt, Linnea warte nur auf eine günstige Gelegenheit, um sie alle drei umzubringen. Die Sache mit dem Gift war ein Beweis, Linnea mußte aus dem Weg geräumt werden.
    Der Beschluß stand fest. Aber wer würde den Plan in die Tat umsetzen? Kauk o Nyyssönen sagte, er scheue vor dem Gedanken an Mord zurück, auch Pertti Lahtela fand es nicht sehr angenehm, die erforderlichen prakt i schen Vorkehrungen zu treffen. Jari bekam die Au s flüchte seiner Freunde satt. Er erklärte barsch, er sei bereit, Linnea kaltzumachen, wenn Pertti und Kake helfen würden, sie erstmal zu kriegen.
    Es wurde ein Art Plan entwickelt. Jari sollte ein pa s sendes Auto für den Transport der Leiche stehlen. Ka u ko Nyyssönen versprach, eine Axt und Abfallsäcke zu besorgen. Für Pertti Lahtela blieb die Aufgabe, ausz u kundschaften, wo Linnea wohnte, sie dort abzuholen und in die Eerikstraße zu bringen. Es war am pra k tischsten, sie in Raikulis Wohnung abzumurksen. A n schließend würde man die Leiche mit dem Auto aufs Land schaffen, wo man sie ohne Aufsehen beseitigen konnte, und basta.
    Nachdem alles klar war, schliefen die Männer noch eine Runde auf den muffigen Matratzen der Kellerhöhle.
    Am nächsten Tag hielt Pertti Lahtela in Töölö in der Döbelnstraße Wache. Man war zu dem Schluß geko m men, Linnea wohne möglicherweise bei dem Lizentiaten der Medizin Jaakko Kivistö – demselben, den sie vor ein paar Tagen in Harmisto gemeinsam verprügelt hatten. Pera kam mit der Nachricht zurück, dies stimme ta t sächlich. Jetzt sei es Zeit zu handeln, der Doktor habe vormittags gemeinsam mit Linnea die Wohnung verla s sen. Die Herrschaften seien im nahegelegenen »Elite« zum Mittagessen gewesen. Kivistö sei anschließend in eine Straßenbahn Richtung Stadtzentrum eingestiegen, aber Linnea sei in die Wohnung zurückgekehrt.
    Jari Fagerström übergab Pertti Lahtela sein Stilett. Der fragte zerstreut, was er damit solle. Jari erklärte, das Messer könnte ihm nützlich sein, wenn er Linnea zwingen müßte, ihm zu folgen.
    »Ach so. Ja, dann muß ich wohl jetzt mal gehen. Tschau, Kumpels.«
    Jari versprach, ein Auto zu stehlen und es in die E e rikstraße zu bringen. Er wolle, wenn irgend möglich, einen Kombi nehmen, für Transporte der geplanten Art sei dieser Wagentyp am günstigsten.
    Pertti Lahtela marschierte äußerlich gelassen in Ric h tung Töölö. Innerlich war er jedoch sehr unruhig. Schließlich hatte er sich bereit erklärt, an der Ermo r dung eines Menschen, noch dazu einer Frau, mitzuwi r ken. Ist ein Mann in einer solchen Absicht unterwegs, denkt er über sich und seine Angelegenheiten ein wenig gründlicher nach. Das Verhältnis zwischen Leben und Tod tritt bei diesen Überlegungen unvermeidlich in den Vordergrund.
    Pertti Lahtela hatte bereits Erfahrung mit Gewal t verbrechen. Er hatte vor sieben Jahren einen Mann getötet. In einer Saufrunde in Punavuori hatte es eine Meinungsverschiedenheit gegeben, es war zu einer Schlägerei gekommen, und zum Schluß hatte er seinen Dolch benutzt. Die Folgen waren furchtbar gewesen. Der Mann war gestorben, und er, Pertti Lahtela, war wegen Totschlags verurteilt

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