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Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition)

Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition)

Titel: Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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Luther döste ein.
    Thomas und Theo verfolgten die weiteren Ereignisse dann ohne ihn vor Gillians Kammer. Sie wollten nicht verpassen, wenn ihr Neffe oder ihre Nichte geboren wurden. Aber da keiner der beiden wirklich ruhig bleiben konnten, tigerten sie den Gang auf und ab. Jeder auf seinem eigenen Abschnitt, um sich nicht in die Quere zu kommen.
    Auch die drei Schwestern wollten natürlich wissen, wie die Geburt voranging. Und so wechselten sie sich ab, um nachzusehen. Florentine war zu dem Zeitpunkt an der Reihe, als Theo und Thomas eben erst ihre Posten vor dem Gemach eingenommen hatten und auf und ab liefen.
    Thomas Abschnitt lag dort, wo eine Treppe den privaten Gang des Hausherren mit dem Teil der Festung verband, in dem Gäste untergebracht waren. So kam es, dass Florentine ihm direkt in die Arme lief, als sie zum Nachsehen kam.
    „Wisst Ihr schon wie es steht?“, erkundigte sich Florentine nicht ahnend, das Thomas gerade etwas brauchte, dass ihn von der zermürbenden Warterei ablenken konnte.
    „Schwer zu sagen, aber wir mussten noch keinen ohnmächtigen Ravenwood aus dem Zimmer tragen. Ich denke also, er wird es überstehen“, scherzte Thomas.
    Florentine sah ihn scharf an. „Ich wusste gar nicht, dass Ritter so zart besaitet sind. Wollt Ihr Euch vielleicht auch lieber irgendwo hinsetzen, bevor Ihr umkippt?“, fragte sie zuckersüß.
    „Jetzt, wo Ihr es sagt, fühle ich mich tatsächlich ein wenig schwach“, gab er zu und schwankte leicht.
    Dass das gespielt war, merkte Florentine spätestens, als er sich erst mit der rechten, dann mit der linken Hand an der Wand abstützte. Allerdings so, dass das Mädchen zwischen seinen Armen gefangen war. Kräftigen Armen, die kein bisschen so aussahen, als müssten sie einen gestandenen Ritter in aufrechter Position halten. Auch sein freches Grinsen sah ganz und gar nicht nach einem Schwächeanfall aus.
    „Wollt Ihr nicht vielleicht dem werdenden Onkel gratulieren?“, schlug er vor.
    „Wüsste nicht, warum man Euch zu irgendetwas gratulieren sollte. Ihr habt ja nichts getan!“
    Thomas lachte. „Man kann es ja mal versuchen“, zuckte er mit den Schultern und tat so, als ob er Florentine aus ihrem Gefängnis entlassen wollte. Aber nur so lange, bis sie ihm nicht mehr direkt ins Gesicht sah und sich bereits zum Gehen abwandte. Diese Gelegenheit nahm er wahr, um ihr schnell einen leichten Kuss auf den Mundwinkel zu drücken. Ein Annäherungsversuch, der für ihn schmerzhaft endete, da ihm die Maid ans Schienbein trat, ehe sie davoneilte.
    „Ich weiß, dass Ihr mich mögt, Lady Flo...“, rief er ihr noch hinterher, lachte und lehnte sich gegen die Wand.
    Wo er auch so schnell nicht wieder wegkommen sollte, wenn es nach Theo ging. Denn der drückte mit seinem kompletten Gewicht gegen seinen Bruder und war einem Tobsuchtsanfall nahe.
    Thomas ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Ganz eindeutig zerrte auch bei Theo die Warterei an den Nerven. Wenn das bedeutete, dass er ein wenig Dampf ablassen wollte, wieso nicht? Aber so weit kam es dann doch nicht, da nach ein, zwei Sekunden absoluter Stille, plötzlich der kräftige Schrei eines Babys zu hören war.
    „Gratuliere Junge, wir sind Onkel!“, lachte Thomas erfreut.
    Natürlich konnte Theo jetzt schlecht das Gesicht seines Bruders zu Brei schlagen, das würde keinen guten Eindruck bei dem Neugeborenen hinterlassen. Und erst nach einer gefühlten Ewigkeit, wankte Ravenwood aus der Kammer und verkündete seinen Verwandten, die frohe Botschaft.
    „Es ist ein Mädchen!“
    Während Theo von Thomas abließ, um seinem Schwager zu gratulieren, konnte es Thomas nicht lassen, den frisch gebackenen Vater auf die Nachteile seines neuen Status hinzuweisen.
    „Du solltest jetzt gut auf dich achtgeben, Ravenwood. Ein Mädchen vor zudringlichen Rittern zu schützen ist keine leichte Aufgabe. Sieh uns an, wir haben es zu viert nicht geschafft, Gillian vor dir zu bewahren!“
    „Damit zeigt sich nur, dass ich aus härterem Holz geschnitzt bin, als ihr“, gab Ravenwood die Beleidigung schlagfertig zurück. „Vier von euch schaffen es nicht ein Mädchen zu beschützen, aber ich werde es schaffen, jedes Mädchen vor zudringlichen Männern zu bewahren, das Gillian mir noch schenkt!“
    Thad, der gerade aus dem Gemach trat, schüttelte den Kopf. Die Frauen machten bei einer Geburt die ganze Arbeit und die Männer spukten große Töne.
    „Willst du hier vielleicht angeben, Ravenwood? Oder solltest du nicht vielleicht

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