Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition)
Gillian sagen, dass sie ihre Sache gut gemacht hat?“
Ein Hinweis, den er eigentlich gar nicht gebraucht hätte, denn Ravenwood konnte sowieso nicht schnell genug zu seiner kleinen Familie zurückkommen.
Thad war zufrieden, alles war gut gegangen, das Baby gesund und munter und auch Gillian hatte alles gut überstanden. Und er wäre jetzt froh, irgendein hochprozentiges alkoholisches Getränk zu bekommen, dann wäre auch er wieder hergestellt.
„Lasst uns anstoßen gehen, Jungs!“
Dieser Plan schien gut und für die Situation auch durchaus angemessen zu sein. Aber Theo war jetzt einfach nicht mehr länger bereit, das was ihn beschäftigte, bei Seite zu schieben. Er hatte an diesem Abend, oder besser gesagt in dieser Nacht, schon mehr mit ansehen müssen, als er bereit war hinzunehmen. Es mussten zwischen ihm und seinen Brüdern ein paar Dinge geklärt werden. Jetzt gleich, bevor er noch aus der Haut fuhr!
„Wir müssen reden!“
Diesen Satz hatte er in dieser Nacht schon einmal zu Thad gesagt, bevor der zu Gillians nahender Niederkunft gerufen wurde. Und an der Dringlichkeit dieser drei Worte hatte sich für Theo auch nichts geändert.
„Ich muss mit euch beiden sprechen, jetzt sofort!“
„Lass uns erst...“, versuchte Thomas ihn zu einem Drink zu überreden.
„Jetzt, Thomas!“
Thad zuckte mit den Schultern. Wenn Theo jetzt, mitten in der Nacht noch Probleme wälzen wollte, bitte! Sie würden sowieso heute Nacht kaum noch Ruhe finden, wenn die Burg bei Morgengrauen erwachte. Also warum sich die Mühe machen? Sie konnten genauso gut das Problem lösen, dass Theo beschäftigte.
Da er schon seit dem vergangenen Nachmittag so unberechenbar und gereizt war, musste es sich um etwas handeln, das ihm arg zusetzte. Darum folgten Thad und Thomas ihm nach draußen, wo er im Stall anscheinend den richtigen Ort gefunden hatte, um zu reden.
„Hört auf mit euren Spielchen!“, forderte Theo, ohne zu erklären, um was es ging. „Das ist kein Kinderstreich mehr, mit den Gefühlen einer jungen Frau zu spielen!“
„Das geht dich nichts an Theo!“, wollte sich Thomas nichts sagen lassen. Dass er sofort verstand, was Theo meinte, war nur seiner schnellen Auffassungsgabe zu verdanken und natürlich der Tatsache, dass ihm ein bestimmtes Mädchen nicht mehr aus dem Kopf ging.
„Es ist immer noch meine Angelegenheit, wenn ich mich mit einem Mädchen treffe. Und nur zu deiner Information, ich führe niemanden an der Nase herum!“, wehrte er sich gegen die Vorwürfe seines Bruders.
Thad fand das ausgesprochen interessant und wollte mehr darüber wissen. „Du triffst dich mit einem Mädchen? Seit wann?“
„Seit gestern, nein, vorgestern, als wir hier angekommen sind!“
Dafür, dass es niemanden etwas anging, war Thomas dann doch nicht abgeneigt, darüber zu sprechen.
„Du weißt nichts davon, Thad?“, warf Theo seine eigene Theorie von einem Streich der beiden über den Haufen.
„War mit meinen eigenen Dingen beschäftigt“, hielt sich Thad bedeckt.
Theo war nun fast sicher, dass keiner der beiden etwas von den Aktivitäten des anderen wusste.
„Deine eigenen Dinge tragen nicht zufällig den Namen Lady Flo und sind etwa so groß?“, damit deutete Theo eine Höhe an, die knapp unter seinem Kinn endete.
„Hey, Moment Mal“, fuhr Thomas dazwischen. „Nichts durcheinander bringen. Lady Flo heißt das Mädchen, um das ich mich gerade bemühe. Erfolgreich, wenn ich das hinzufügen darf!“
Thad blieb die Ruhe selbst, widersprach aber vehement.
„Möglich, dass du Lady Flo getroffen hast, aber ich kann dir mit Sicherheit sagen, dass ich es bin, den sie mag. Körperreaktionen lügen nämlich nicht, Freunde“, teilte er seinen Brüdern mit. „Und ihre glänzenden Augen, die geröteten Wangen und die Tatsache, dass sie ihre Hand meiner nicht entzogen hat, spricht für sich!“
„Träum weiter, Bruder!“, ließ sich Thomas nicht beeindrucken.
Doch bevor auch er seine Gründe aufzählen konnte, warum die Lady ihn favorisierte, ging Theo dazwischen.
„Wenn jeder von euch denkt, das Mädchen mag ihn, dann haben wir ein Problem. Oder vielleicht auch nicht“, überlegte Theo. „Ihr seid der Meinung, Lady Flo mag euch, ich kann das leider nicht von mir behaupten. Dafür möchte ich euch aber etwas anderes klarmachen, was meiner Meinung nach viel wichtiger ist.“
Theo war nicht sicher, wie seine Brüder seine nächsten Worte aufnehmen würden, aber er hatte das Gefühl, er hatte die besten
Weitere Kostenlose Bücher