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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Abendsaal hatten für ihn merklich an Interesse verloren, ging es Rothen durch den Kopf. In den letzten Monaten hatte er den wöchentlichen Zusammenkünften mit leichtem Unbehagen entgegengesehen, weil er mit Fragen nach dem rätselhaften Mädchen aus den Hüttenvierteln förmlich überschüttet worden war. Jetzt dagegen wurde er praktisch ignoriert.
    »Dieses Mädchen aus Elyne muss man genau im Auge behalten«, erklang eine weibliche Stimme von der anderen Seite des Raums. »Lady Kinla zufolge wird es nicht lange dauern, bis sie ein privates Gespräch mit einer Heilerin wird führen müssen.«
    Die Antwort konnte Rothen nicht verstehen.
    »Bina? Mag sein. Oder meint Ihr...? Nein. Wer würde das wollen? Überlasst die Angelegenheit Rothen.«
    Als Rothen seinen Namen hörte, hielt er Ausschau nach der Sprecherin. Er entdeckte zwei junge Heilerinnen, die neben einem Fenster standen. Eine der Frauen fing seinen Blick auf, errötete und sah hastig beiseite.
    »Sie hat etwas Merkwürdiges an sich. Es ist etwas...«
    Eine andere Stimme - Rothen erkannte sie, und ein Gefühl des Triumphs stieg in ihm auf. Es war Lord Elben, einer von Soneas Lehrern. Lautere Gespräche drohten seine Stimme zu übertönen, und Rothen schloss die Augen und konzentrierte sich, wie Dannyl es ihn gelehrt hatte.
    »Sie passt nicht zu uns«, erklang eine zitternde Stimme. »Aber wer hätte das auch erwartet?«
    Rothen runzelte die Stirn. Der zweite Sprecher war der Geschichtslehrer der Novizen im ersten Studienjahr.
    »Das ist es nicht allein, Skoran«, beharrte Elben. »Sie ist zu still. Sie redet nicht einmal mit den anderen Novizen.«
    »Die anderen mögen sie auch nicht besonders, nicht wahr?«
    Ein trockenes Lachen. »Nein, aber daraus kann man ihnen wohl kaum einen Vorwurf machen.«
    »Denkt an Lord Rothen«, sagte Skoran jetzt. »Der arme Mann. Glaubt Ihr, er hat gewusst, worauf er sich da einlässt? Ich würde mich ganz und gar nicht wohl fühlen, wenn sie jeden Abend in mein Quartier zurückkehrte. Von Garrel weiß ich, dass sie irgendwelche fantastischen Geschichten erzählt. Sie behauptet sogar, sie sei, als sie noch in den Hüttenvierteln lebte, einmal mit einem Messer auf einen Mann losgegangen. Ich hätte keine Lust, eine kleine Mörderin in meinem Quartier zu beherbergen, während ich schlafe.«
    »Wunderbar! Ich hoffe, dass Rothen für den Fall des Falles nachts seine Tür absperrt.«
    Die beiden Männer gingen weiter, und ihre Stimmen verblassten. Rothen öffnete die Augen wieder und betrachtete sein Weinglas. Dannyl hatte Recht gehabt. Dieser Sessel stand an einer günstigen Stelle, um die Gespräche anderer zu belauschen. Die Stammgäste des Abendsaals waren Dannyl zufolge stets zu erpicht darauf, ihre Meinungen kundzutun, um darauf zu achten, wer ihnen zuhörte.
    Im Gegensatz zu Dannyl fühlte sich Rothen jedoch unwohl dabei, seinen Kollegen nachzuspionieren. Er stand auf und hielt nach Skoran und Elben Ausschau. Dann zwang er sich zu einem höflichen Lächeln und ging auf die beiden zu.
    »Guten Abend, Lord Elben«, sagte er mit einem knappen Nicken. »Lord Skoran.«
    »Lord Rothen«, begrüßten sie ihn ihrerseits höflich.
    »Ich wollte mich nur erkundigen, was meine kleine Diebin so treibt.«
    Die beiden Lehrer stutzten überrascht, dann stieß Elben ein nervöses Lachen aus.
    »Sie macht sich gut«, sagte er. »Tatsächlich macht sie ihre Sache besser, als ich erwartet hatte. Sie lernt schnell, und ihre Kontrolle über ihre Kräfte ist ziemlich... fortgeschritten.«
    »Sie hatte viele Monate Zeit, um zu üben, und wir haben ihre Stärke im Grunde noch nicht auf die Probe gestellt«, fügte Skoran hinzu.
    Rothen lächelte. Nur wenige Magier hatten ihm geglaubt, als er berichtet hatte, wie stark Sonea sei, obwohl sie natürlich wussten, dass ein Magier sehr stark sein musste, damit seine Kräfte sich von selbst entwickelten.
    »Ich freue mich schon darauf, Eure Meinung zu hören, wenn Ihr sie geprüft habt«, sagte er und trat beiseite.
    »Bevor Ihr geht, noch ein Wort.« Skoran hob seine runzlige Hand. »Ich würde gern wissen, welche Fortschritte mein Enkelsohn Urlan in Chemie macht.«
    »Ich habe keine Klagen über ihn.« Rothen drehte sich wieder zu dem Magier um. Während er sich in ein Gespräch über den Jungen verwickeln ließ, nahm er sich vor, Sonea zu fragen, ob die Lehrer sie anständig behandelten. Wenn man einen Novizen nicht mochte, war das niemals ein Grund, um seine Ausbildung zu

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