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Die Gilde von Shandar: Die Spionin

Die Gilde von Shandar: Die Spionin

Titel: Die Gilde von Shandar: Die Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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lieber auf seine Verteidigung. Er hatte nicht die Absicht, jemanden zu verletzen. Schließlich war er hierhergekommen, um Brücken zu bauen, nicht sie abzureißen. Das betrachtete er insgeheim als seine eigene diplomatische Aufgabe für Shandar. Er höhnte nicht, er reagierte nicht auf die Spötteleien der umstehenden Soldaten und tat nichts Provozierendes. Er blockte und parierte lediglich die Angriffe des Gardisten und sorgte dafür, dass alle sahen, er machte es absichtlich so. Nach ein paar Minuten Geplänkel zahlte sich seine Taktik aus.
    »Genug, Espen! Er hätte dich schon ein Dutzend Mal oder öfter töten können.« Der kleinere der beiden königlichen Gardisten trat zwischen die beiden Kämpfer und zwang sie so aufzuhören, um ihn nicht zu verletzen.
    »Du bist wirklich gut, Legionär. Ich bin Falsen. Wie heißt du?«
    »Reynik«, erwiderte er und schüttelte Falsen mit festem Griff die Hand.
    »Willkommen, Reynik. Ich entschuldige mich für die fehlende Freundlichkeit meines Partners beim Übungskampf. Du bist gut damit umgegangen und deine Fähigkeiten machen deiner Legion Ehre. Sag mir, mit wie vielen Waffen kannst du gut kämpfen?«
    »Ich bin gut mit dem Stab, relativ gut mit dem Langbogen und der Armbrust, und ich kann Spieß, Axt und Keule auch recht passabel einsetzen. Aber man sagt, dass ich im unbewaffneten Zweikampf am besten bin«, fügte Reynik bescheiden hinzu.
    »Wenn du nicht wesentlich älter bist, als du aussiehst, haben deine Lehrmeister Erstaunliches geleistet. Ich bin sicher, wir könnten eine Menge von dir lernen. Komm, lass uns noch ein paar freundliche Übungskämpfe absolvieren, was meinst du?«, fragte er und sah Espen scharf an.
    »Tut mir leid, Reynik, es ist mit mir durchgegangen«, entschuldigte sich dieser.
    »Keine Ursache, Espen, ich bin sicher, dass es einem Thrandorianer auf Besuch bei unserer Legion ähnlich ergangen wäre. Warum versuchen wir beide es nicht noch einmal, bevor ich mit Falsen kämpfe? Jetzt bin ich ein bisschen aufgewärmt«, schlug Reynik grinsend vor.

KAPITEL SIEBEN
     

     
    »Tretet ein«, erklang die barsche Stimme von Kaiser Surabar.
    Lord Danar holte tief Luft, öffnete die Tür und trat rasch ins Zimmer. Die Stimme des Kaisers hatte etwas an sich, das einen unwillkürlich strammstehen ließ, als ob jeder, der durch die Tür kam, an einer Parade teilnahm. Lange Jahre militärischen Dienstes hatten Surabars Stimme so gedrillt, dass sie jedem, der sie hörte, sofort ein Gefühl der Unterlegenheit vermittelte. Für einen Kaiser war das eine nützliche Eigenschaft, musste Danar zugeben. Noch bevor er eingetreten war, hatte ihn diese Stimme nervös gemacht.
    Das Gefühl, klein und beobachtet zu sein, ließ auch nicht nach, nachdem er eingetreten war. Der Raum war nur sehr spärlich eingerichtet und geschmückt. Ein großer Schreibtisch, hinter dem Kaiser Surabar saß, stand gegenüber der Tür. Der einzige Wandschmuck bestand aus ein paar gekreuzten Waffen und einigen deprimierenden Schlachtenbildern und Wandbehängen. Für Danar gab es keine Sitzgelegenheit, also schloss er die Tür hinter sich und ging zum Schreibtisch.
    Der Kaiser las aufmerksam ein paar Pergamente, als Danar an den Tisch trat. Schweigend blieb der junge Lord stehen und fühlte sich wie ein Schuljunge, der zum Direktor gerufen wird und nicht weiß, ob er gelobt oder getadelt werden wird.
    »Nun, Lord Danar, was kann ich für Euch tun?«, fragte Surabar rundheraus. »Ich nehme an, dass Euer Besuch keinen gesellschaftlichen Anlass hat, da ich zu wissen glaube, dass Ihr Euch in ganz bestimmten Kreisen bewegt.«
    Danar verschränkte die Hände auf dem Rücken, damit sie seine Nervosität nicht mehr verrieten als seine Stimme. Die Handflächen waren schon schweißfeucht, und er wusste, dass er unbewusst mit den Fingern spielen würde, wenn er nichts unternahm, um das zu unterbinden.
    »Nein, Euer Kaiserliche Hoheit, nicht direkt gesellschaftlich«, sagte er schnell. »Ich habe eigentlich nur eine Frage – Lady Alyssa betreffend. Lord Kempten riet mir, mich an Euch zu wenden, da er meinte, Ihr könntet wissen, wo sie sich aufhält.«
    Surabar warf Danar einen Blick zu, der Stein durchdrungen hätte.
    »Das hat Lord Kempten gesagt? Und hat Lord Kempten noch etwas über Lady Alyssa gesagt oder weshalb ich wissen sollte, wo sie ist?«, fragte der Kaiser mit scharfer Stimme und gefährlich blitzenden Augen.
    Der junge Lord hatte sich von Anfang an nicht wohl gefühlt, aber jetzt hatte er den

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