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Die Gilde von Shandar: Die Spionin

Die Gilde von Shandar: Die Spionin

Titel: Die Gilde von Shandar: Die Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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Männer habe ich getroffen. Sie sind nicht gerade sehr freundlich.«
    »Gut, dass du weggegangen bist«, bemerkte Femke. »Aber vielen Dank für den Versuch. Hat Shalidar dich gesehen?«
    »Nun, irgendjemand hat mich auf jeden Fall gesehen. Ich habe aber keine Ahnung, ob es Shalidar gewesen ist. Ich hatte eigentlich gedacht, dass ich recht diskret war. Scheinbar muss ich noch viel lernen, wenn ich jemanden ausspionieren will.«
    Reynik hielt Wort und brauchte nicht lange, um ihr die Haare zu schneiden. Als Danar zurückkehrte, schnitt er gerade noch hinten die letzten Strähnen weg.
    Danar blieb abrupt in der Tür stehen, als er sah, was Reynik mit Femkes Haaren gemacht hatte. Es wäre stark untertrieben zu sagen, dass er erschrocken dreinblickte. Femke wandte sich um und musste sich stark zurückhalten, um nicht laut zu lachen über sein Gesicht, auf dem angesichts der Veränderung, die Reynik mit einer einfachen Schere zuwege gebracht hatte, ein Ausdruck zwischen reinem Schock und blankem Entsetzen lag.
    »Also so was!«, stieß er hervor, als er sich wieder gefasst hatte. »Du steckst voller Überraschungen. Ich hätte dich nicht erkannt, wenn ich nicht gewusst hätte, dass du hier auf mich wartest.«
    »Nun, genau das wollten wir ja auch«, grinste Femke. »Ich werde eine Weile kein Ballkleid tragen – es sei denn, ich habe eine Perücke -, aber bei dieser Angelegenheit spiele ich keine sonderlich glanzvolle Rolle.«
    »Das sehe ich«, sagte Danar mit bedauerndem Blick auf die Locken, die auf dem Boden um den Stuhl herum verteilt lagen. »Hier, ich habe uns etwas besorgt. Lasst uns essen.«
    Danar hatte eine gute Auswahl getroffen und Femke langte kräftig zu. Die beiden Männer aßen mit gutem Appetit, aber ohne die Hingabe, mit der Femke alles verschlang, was sich ihr bot. Sobald ihr anfänglicher Hunger gestillt war und sie etwas langsamer genießen konnte, brach Danar das Schweigen, das während ihres Mahls geherrscht hatte.
    »Nun, Femke, wirst du uns jetzt deinen Plan verraten? Ich bin ziemlich neugierig zu erfahren, was du vorhast, aber zuerst würde ich gern wissen, was passiert ist. Der Kaiser hat uns erzählt, dass du des Mordes angeklagt wirst, aber er meinte auch, dass du dich irgendwo in Mantor aufhältst. Wie konnten sie dich schnappen, und wie kam es überhaupt, dass du hereingelegt wurdest?«
    Femke holte tief Luft und begann dann, die Geschichte ihres katastrophalen Besuchs in der thrandorianischen Hauptstadt zu erzählen, während sie sich immer wieder einen Bissen in den Mund steckte. Es dauerte eine Weile, denn es gab viel zu berichten. Reynik nickte grimmig und wies noch einmal auf sein zerschlagenes Gesicht, als Femke von ihrer Erkenntnis berichtete, dass Shalidar in Mantor ein ganzes Netz von Kontakten hatte.
    »Dann seid ihr beiden netten Herren aufgetaucht und jetzt fängt das Spiel von vorne an.«
    »Spiel?«, sagte Danar ungläubig. »Betrachtest du das alles wirklich als Spiel?«
    »Na, das ist doch eine gute Betrachtungsweise, oder?«, gab Femke zurück. »Ich bin sicher, dein Vater lässt dich glauben, dass die Politik des Reiches etwas sehr Ernstes ist, über das man keine Witze machen darf, aber ich bezweifle, dass du diese Ansicht teilst. Warum sollte es hier anders sein? Am Ende zählt nur das Ergebnis, das man erzielt. Ob man es als ein Spiel betrachtet, das man ernst nehmen muss, oder als gefährlichen diplomatischen Vorfall mit möglicherweise tödlichen Folgen, tut nichts zur Sache. Ich bin ein Profi, und ich tue, was nötig ist, um den Wunsch des Kaisers zu erfüllen.«
    »Und was ist deiner Meinung nach der Wunsch des Kaisers?«, erkundigte sich Danar vorsichtig. »Ich habe ihm erzählt, ich würde versuchen, den König von Thrandor davon zu überzeugen, dass du nicht die Mörderin von Baron Anton und Graf Dreban bist. Ich habe ihm auch erzählt, dass wir ganz offiziell in Mantor ankommen würden. Bislang habe ich nichts davon getan. Es wäre vielleicht angebracht, wenigstens irgendetwas zu tun, was den Wünschen des Kaisers entspricht.«
    »Oh«, seufzte Femke und zuckte leicht zusammen, als sie darüber nachdachte. »Nun, vielleicht möchtest du lieber noch einmal darüber nachdenken, bevor du dem zustimmst, was ich vorzuschlagen habe.«
    Danar stöhnte auf und legte in gespielter Verzweiflung den Kopf in die Hände. Reynik lachte.
    »Komm schon – gib’s mir. Was hast du vor?«, fragte Danar resigniert.
    »Nun, bevor ich überhaupt etwas sage, würde ich gerne wissen,

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