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Die Gilden von Morenia 02 - Die Gesellenjahre der Glasmalerin

Die Gilden von Morenia 02 - Die Gesellenjahre der Glasmalerin

Titel: Die Gilden von Morenia 02 - Die Gesellenjahre der Glasmalerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mindy L. Klasky
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Sklavenhändler ins Lager zu bringen.
    »Wir haben in gutem Glauben mit ihm verhandelt!«, wandte Rani ein.
    »Ja, in so gutem Glauben, wie man ihn in einen Dieb, Sklavenhändler und Beschaffer setzen kann.« Hal nickte den Soldaten zu. »Bringt ihn her, aber lasst das Kleine Heer unter reichlicher Bewachung zurück. Wir wollen ihre Loyalität gegenüber ihren morenianischen Befreiern nicht testen. Noch nicht.« Als die Wache das Zelt verließ, erteilte Hal noch eine Anweisung. »Bringt auch das Fluggerät mit. Es soll zügig hierher gebracht werden.«
    Dann begann Hal zu erzählen. Er berichtete von den Schlachten, die er in seinem Ratszimmer bestritten hatte, wie er für den Aufbruch nach Norden gekämpft: hatte. Der König schaute mehrmals zu seinen verbliebenen Soldaten, und Rani begriff, dass er einige Dinge nicht erzählte, Informationen, die nicht öffentlich bekannt werden sollten. Dennoch brauchte er Stunden, um alles zu berichten, was sich in ihrer Abwesenheit ereignet hatte. Er schloss mit neuen Nachrichten eines seiner Kundschafter. »Und daher«, endete Hal, »sind anscheinend einige der Yrathi-Söldner bereit, sich gegen Sin Hazar zu wenden.«
    »Sind wir sicher, dass sie bestochen wurden? Können wir den Quellen Eures Kundschafters vertrauen?«
    »Bei Jair, wir haben keine andere Wahl!« Bei Jair. Dann war die Gefolgschaft definitiv darin verstrickt. Nun, wenn überhaupt jemand Yrathi-Söldner manipulieren konnte, dann Glair.
    Es gab noch mehr Geheimnisse. Rani konnte sie in Hals Augen erkennen. Sie sehnte sich danach, neben einem flackernden Feuer mit ihm Glühwein zu trinken und zu reden, wie sie es in den langen Tagen getan hatten, nachdem König Shanoranvilli die himmlischen Tore durchschritten hatte. Aber Zeit war ein Luxus, den sie sich auf der amanthianischen Ebene nicht leisten konnten. Es wäre noch Zeit genug zu reden, wenn sie die kommende Schlacht überlebten.
    Wie um diesen Gedanken zu unterstreichen, trat ein Soldat geduckt ins Zelt und verbeugte sich tief.
    »Euer Majestät, das Fluggerät ist eingetroffen.«
    »Schon? Dann muss es bereits fast dämmern?«
    »Ja, Euer Majestät. In ungefähr einer Stunde. Die Soldaten, die den Sklavenhändler bringen, sollten kurz nach Sonnenaufgang hier sein.«
    Hal nickte und bedeutete Rani, ihm aus dem Zelt voranzugehen. Die Luft war kalt. Rani spürte, wie sie in ihre Lungen einströmte, in den Augenwinkeln prickelte. Bis sie mit Hal zum nördlichen Rand des Lagers geschritten war, fühlten sich ihre Finger bereits taub an.
    Sie sah dankbar, dass Puladarati Hals Befehle genau befolgt hatte: Crestman, Monny und Mair waren an der Spitze des Lagers versammelt, alle in karmesinrote, wollene Umhänge gehüllt. Jemand hatte sogar passende, wollene Fausthandschuhe für die Neuankömmlinge gefunden, obwohl ein Handschuh von Crestman auf dem gefrorenen Boden lag.
    Der Junge beugte sich gerade über das Fluggerät und betrachtete stirnrunzelnd das spindeldürre Gebilde. Er bedeutete einem in der Nähe stehenden Soldaten, sich mit einer Fackel herabzubeugen. »Etwas stimmt mit dem Geschirr nicht, hier.« Er betrachtete das Gerät finster, und der Morenianer trat mit seinem flackernden Licht noch näher heran. »Vorsicht, Mann!«, rief Crestman aus und zog den Wächter am Arm zurück. »Dieses Ding wird nur mit Klebstoff und einem Gebet zusammengehalten! Die Gelenke werden wie Öltuch brennen, wenn du sie mit der Fackel berührst.«
    Der gescholtene Soldat fluchte leise und schüttelte den Kopf, während Crestman die Verspannung leicht richtete. Es dauerte mehrere Minuten, bevor die Gurte zu seiner Zufriedenheit herabhingen, und er betrachtete Monny noch immer stirnrunzelnd, während er den Jungen anwies: »Lehn dich zurück, Monny.«
    »Was tut Ihr?«, fragte Hal schließlich, unfähig, länger zu schweigen.
    Bevor Crestman antworten konnte, trat Herzog Puladarati aus den Schatten hervor, welche das nachtfalterähnliche Gerät umgaben. »Euer Majestät, wir halten es für das Beste, die Amanthianer mit ihrer eigenen Schöpfung zu überraschen. Während Ihr mit Lady Rani berietet, hielten Eure Generäle ebenfalls eine Besprechung ab. Wir stimmten alle darin überein, dass wir das Fluggerät benutzen sollten, jetzt, bevor Sin Hazar es von den Stadtmauern aus sieht.«
    »Wir hatten keine Gelegenheit, dies zu durchdenken!«, protestierte Hal. »Warum können wir das Ding nicht einfach abdecken und unsere Entscheidung später treffen?«
    »Wir lagern schon fast eine

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