Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gilden von Morenia 02 - Die Gesellenjahre der Glasmalerin

Die Gilden von Morenia 02 - Die Gesellenjahre der Glasmalerin

Titel: Die Gilden von Morenia 02 - Die Gesellenjahre der Glasmalerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mindy L. Klasky
Vom Netzwerk:
war dafür zu dumm.
    Der Junge hatte einen Krieg ausgelöst. Einen Krieg, auf den Sin Hazar frühestens in sechs Monaten vorbereitet sein konnte.
    »Ich will ihn töten.«
    »Ja, Euer Majestät.«
    »Ich will ihm Zentimeter für Zentimeter das Fell über die Ohren ziehen.«
    »Ja, Euer Majestät.«
    »Ich will ihn an sich selbst verfüttern, bis auf die Knochen gesalzen. Ich will diese verfluchte Schwanentätowierung mit einem Löffel aus seinem Gesicht schälen und die Haut darunter mit einer hundertstrahligen Sonne kennzeichnen. Ich will…«
    Sin Hazar tobte sich aus und trat dann zum Tisch an der Seite des Raumes. Seine Hand zitterte, als er sich einen Becher Wein eingoss und einen großen Schluck trank.
    »Al-Marai, wir werden in weniger als einem Monat im Krieg stehen. Und es wird ein echter Krieg sein – ein Krieg gegen Morenia.«
    »Ja, Euer Majestät.«
    »Dies wird nicht das laute Säbelrasseln sein, das wir in Liantine praktizieren. Nicht irgendein Schattensieg des Kleinen Heers.«
    »Nein, Euer Majestät.«
    »Diese Kämpfe werden wirklich stattfinden. Auf amanthianischem Boden ausgefochten werden. Gegen wahre Krieger. Bevor wir unser vollständiges Heer Yrathi-Söldner gekauft haben. Bevor wir wissen, dass wir diesen Dummkopf aus dem Süden vernichten können.«
    »Ja, Euer Majestät.«
    »Genug davon, Narr! Ich bitte dich nicht, Zustimmung zu zetern wie ein Ara! Ich suche deine Anleitung! Ich suche deinen Rat!«
    »Gewiss, Euer Majestät. Mein erster Rat lautet, einen weiteren Becher Wein zu trinken.«
    »Du sonnengeborene, pockenverseuchte, räudige Ausrede eines Löwen…«
    »Mein zweiter Rat lautet, damit aufzuhören, meine Schwächen aufzuzählen, damit ich entscheiden kann, ob ich durch die Ehre gebunden bin, meinen Bruder bis zu meinem Tode am Vorabend des Krieges zu bekämpfen, wenn er meinen Rat am dringendsten braucht.«
    Sin Hazar brachte tatsächlich ein grimmiges Lächeln zu Stande. Er trat zur Landkarte und nahm eine Hand voll blutrote Markierungen hoch, die noch nicht verteilt waren. »Sechs Monate. Mehr brauche ich nicht. Nun, unabhängig davon, ob dieser königliche Emporkömmling über Land oder übers Meer kommt – wir werden weitere Yrathi benötigen.«
    »Wir können weitere Männer erwerben, Euer Majestät.«
    »Du sprichst von Teleos?«
    »Ja. Der Sklavenhändler wird uns genug bezahlen, dass wir weitere Söldner anwerben können. Er wird definitiv die Mädchen kaufen.«
    »Wie viele? Und wie bald?«
    »Ich habe meine Leute das überprüfen lassen, nachdem wir zuletzt über das Geschäft des Sklavenhändlers sprachen. Wir können mühelos sechzig Kinder versammeln, um sie mit der nächsten Verschiffung zum Kleinen Heer zu schicken. Vielleicht hundert, wenn wir unseren Anwerbern im Feld eine dringende Nachricht schicken.«
    »Einhundert Mädchen.«
    »Für den Anfang, Euer Majestät. Es treiben sich inzwischen genug kleine Huren im Einzugsbereich des Lagers herum – sie machen schon über die Hälfte der Schiffsladung aus. Diese Mädchen halten das Kleine Heer bereits für Helden. Sie sollten uns keine allzu großen Schwierigkeiten bereiten, wenn wir ihnen sagen, dass sie den Truppen Eurer Majestät helfen sollen, den Krieg zu gewinnen.«
    »Sechzig Huren, die bereits hier versammelt sind! Ich hatte keine Ahnung, dass wir das Kleine Heer so gut behandelt haben.«
    »Nur das Beste für die Streitkräfte Eurer Majestät.«
    Sin Hazar unterdrückte ein angespanntes Lächeln, während er die Landkarte betrachtete und karmesinrote Markierungen anzubringen begann, die Halaravillis wahrscheinliche Truppen repräsentierten. »Das wird nicht genügen, weißt du. Wir werden eine ganze Abteilung Yrathi-Söldner brauchen, wenn wir uns auf See und an Land verteidigen müssen.«
    »Wir können die Yrathi kaufen, Euer Majestät. Wir werden sie rechtzeitig zur Verfügung haben. Wir werden damit beginnen, die Anwerber vierzig Mädchen liefern zu lassen. Die Presstrupps sind im Moment recht weit entfernt, an den Grenzen Eures Besitzes. Aber das ist wahrscheinlich sogar gut – wir könnten einigem Widerstand aus der Bevölkerung begegnen, von Leuten, welche die Anforderungen dieses Krieges nicht verstehen.«
    »Nicht verstehen…« Sin Hazar rieb mit einer Hand über sein Gesicht und seufzte. »Können wir es schaffen, Al-Marai? Können wir rechtzeitig genug Leute versammeln?«
    »Ich hege keinerlei Zweifel daran, Euer Majestät. Die Mädchen werden leichter zu brechen sein als die Jungen. Wir

Weitere Kostenlose Bücher