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Die Gilden von Morenia 04 - Die Prüfung der Glasmalerin

Die Gilden von Morenia 04 - Die Prüfung der Glasmalerin

Titel: Die Gilden von Morenia 04 - Die Prüfung der Glasmalerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mindy L. Klasky
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Geschichten hinter der Feststellung. Einige hatte das Gift getötet. Einige – die amanthianischen Soldaten, für die sich Crestman verkauft hatte. Einige – die Kinder, die er zu retten gehofft hatte.
    »Es tut mir leid, Crestman.« Ihre Worte drangen eilig hervor, stürzten aus ihr heraus, als hätte sie sie nicht Nacht für Nacht für Nacht geprobt, sondern nur heute Nachmittag. »Ich hatte keine Gelegenheit, es dir zu erklären. Ich hatte keine Gelegenheit, meine Pläne mit dir zu teilen. Ich wollte im Frühjahr um das Kleine Heer verhandeln, nachdem wir die Riberrybäume hatten, nachdem wir die Spinnen hatten. Ich wollte…«
    »Du wolltest uns verschachern, damit dein König sicher sein konnte.«
    »Er ist mein unumschränkter Herrscher, Crestman. Das weißt du. Du hast Loyalität immer mehr als alles andere geschätzt.«
    »Ich schätze Loyalität, wenn die Menschen meiner Ergebenheit wert sind.« Hinter seinen dunklen Augen standen Bände. Rani erinnerte sich der Kämpfe, die er ausgefochten hatte, der Art, wie er darum gerungen hatte, sich anderen zu weihen. Crestman hatte ihr von seiner Einführung ins Kleine Heer und den Entsetzen erzählt, die er im Namen jener Körperschaft begehen musste. Er hatte ihr von Taten erzählt, die er ausgeführt hatte, damit er geweiht sein konnte, damit er loyal sein konnte, damit er wahrhaftig sein konnte. Aber diese Loyalität hatte Menschen gegenüber bestanden, die sie nicht wert waren, Menschen, die ein Heer von Kindern für den Profit versklavten.
    Sie zwang ihre Stimme zur Ruhe, während sie mit dem Kopf auf seinen schwarzen, mit einer Kapuze versehenen Umhang deutete. »Also bist du jetzt der Gefolgschaft treu?«
    »Ja.«
    »Ohne ihre Ziele zu kennen? Ohne ihre Muster zu kennen?«
    »Ich weiß genug, um zu erkennen, dass wir einige Zeit gemeinsam marschieren können. Unsere Wege mögen sich nach einer gewissen Zeit trennen, aber im Moment denke ich, dass sie genau das wollen, was ich will.«
    »Was ist das, Crestman?«
    Sie sah Geister hinter seinen Augen, Schatten all dessen, wonach er sich sehnte. Sie sah ein so heftiges Verlangen, dass sich ihr Herz verkrampfte und ein so heißer Zorn aufkam, dass sie unwillkürlich einen Schritt zurücktrat. Er erholte sich rasch, und als er sprach, klang seine Stimme fest, ausgeglichen, die Stimme eines Befehlshabers auf einem Schlachtfeld. »Wir wollen Königin Mareka tot sehen.«
    »Was!« Ranis Ausruf hallte von den Steinmauern wider. Sie schaute selbst in ihrer Überraschung zu Pater Siritalanu, um zu sehen, ob der Priester die absurde Forderung gehört hatte, als wolle sie ermessen, ob sie träumte.
    »Tot. Am Festtag Dols.« Dol. Der Gott guter Gesundheit. Rani hörte Pergament rascheln.
    »Aber was hat Mareka der Gefolgschaft jemals getan?«
    »Wir haben Pläne, Ranita, und sie kommt darin nicht vor. Wir haben Ziele, und sie steht uns im Weg.«
    »Pläne. Ziele. Davon flüstert die Gefolgschaft ständig. Ich denke, dass unsere Anführer die Regeln dieses Spieles ändern, wann immer sich der Wind dreht.«
    »Dann gibst du zu, dass du eine von uns bist? Du gibst zu, dass du an die Gefolgschaft und an alles das gebunden bist, worauf sie hinarbeitet?«
    Rani starrte ihn mit offenem Munde an. Niemals, in all den Jahren ihrer Verbindung mit dem schattenhaften Geheimbund, war sie so offen aufgefordert worden, ihre Weihung zu bestätigen. Zumindest nicht in einer dunklen Gasse mit einer im schwindenden Tageslicht aufblitzenden Klinge. »Wie kann ich das, Crestman? Ich weiß nichts über diese letztendlichen Ziele. Ich werde im Ungewissen gelassen.«
    »Manchmal tappen wir alle im Ungewissen.« Seine Erwiderung erinnerte sie an die Zeit, die er in der Spinnengilde verbracht hatte, die Zeit, in der er als Sklave gelebt hatte. Sie fragte sich, welche Düsterkeit ihn damals umgeben hatte – physisch, geistig. Welche Qualen hatte er erlitten?
    Er schloss seine Finger um ihr Handgelenk, quetschte die zarten Knochen, als wäre sein Griff Eisen. Es machte sie verlegen, als sie ihren Magen knurren hörte, als wäre dieser sich der Bedeutung dieses Austauschs nicht bewusst. »Du sagst, du wärst eine Gefolgsfrau. Und jetzt wirst du aufgefordert, es zu beweisen. Du sollst Königin Mareka bis spätestens zu Dols Festtag töten. Die Königin muss sterben, wenn die Gefolgschaft überleben soll.«
    »Aber Hal ist einer von uns!«
    »König Halaravilli ben-Jair darf nichts von den Plänen der Gefolgschaft erfahren, solange nicht, bis sie

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