Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Titel: Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
Vom Netzwerk:
schon längst zu verstehen gegeben, was sie erwarteten. Ob man sie nach einer Verabredung fragen konnte.
    Andererseits, was hatte das hier für einen Sinn? Man lief sich sowieso die ganze Zeit über den Weg; so riesig war die Marssiedlung nun auch wieder nicht. Es gab den Wohnbereich, die Werkstätten und die Labors. Das war es im Wesentlichen. Alles lief auf dem Gang zusammen, der großspurig »Main Street« genannt wurde und der zur Plaza führte. Außerdem gab es noch die Obere Station und in einem Krater hinter der Marssiedlung lagen unter den Druckkuppeln die Gärten. Ende. Kein Kino, kein Virtueller Raum, keine Magnet-Scooter- Bahnen, kein Tanzdom … Für solche Dinge hatten die Marssiedler auch gar keine Zeit. Mehr oder weniger arbeiteten alle von früh bis spät. Die Kinder, die hier aufgewachsen waren, schienen das sogar völlig normal zu finden!
    Und nun redete ihm seine Mutter plötzlich wegen Ariana ins Gewissen. Er solle sie anständig behandeln.
    »Was soll das denn heißen?«, hatte Urs gefragt.
    »Sie ist völlig anders aufgewachsen als die Mädchen an deiner Schule«, kam als Antwort, zusammen mit einem verweisenden Blick von der Sorte, die anzeigte, dass es seinem mütterlichen Elternteil bitterernst war. »Wenn du ihr wehtust, kriegst du es mit mir zu tun.«
    »Wieso sollte ich ihr wehtun?«
    »Ich glaube, sie ist in dich verliebt, und du könntest in Versuchung kommen, das auszunutzen.«
    »Quatsch, sie ist doch nicht in mich verliebt. Wir reden nur ab und zu miteinander. Und sie zeigt mir Sachen, die man hier wissen muss; zum Beispiel, wie man die Raumanzüge richtig anlegt.«
    »Vielleicht ist sie in dich verliebt, zeigt es aber nicht so wie die Mädchen, die du kennst. Du bist der erste fremde Junge in ihrem Alter, den sie trifft, denk daran. Sie kennt die ganzen Spielregeln überhaupt nicht.«
    An dieses Gespräch musste Urs seither immer wieder denken, jetzt gerade auch. Zu Hause, also auf der Erde, war er eine Zeit lang mit einem Mädchen gegangen, aber eher, weil man das eben so machte. Mehr um zu beweisen, dass man es konnte. Dass man gefragt war.
    Das schien hier überhaupt keine Rolle zu spielen. Ariana zumindest schien kein Interesse an einem festen Freund zu haben. Oder doch? Er konnte ihr Verhalten nicht deuten. Mal war sie unnahbar, dann wirkte sie wieder verletzlich.
    Ganz schön schwierig alles.

5
    Wer zapft den Strom an?
    Ronny war – wie meistens – als Erster im Schulungsraum. Er hatte den Schirm kaum eingeschaltet, als Elinn und Carl ankamen. »Ich muss euch was zeigen«, sagte Ronny.
    »Lass mich raten«, meinte Carl. »Ein neuer Flugzeugtyp.« Der Flugsimulator war Ronnys absolutes Hobby; mithilfe dieses Programmes hatte er sich das Fliegen so gut beigebracht, dass er im Stande gewesen war, das Marsflugzeug zu fliegen. Ohne ihn wären die blauen Türme nie entdeckt worden.
    »Nein, was anderes.« Ronny rief die allgemeine Datenbank auf, dort die Stationsdaten und im Bereich Energie die Protokolle der Störfälle. Alles kein Problem, das waren Daten, auf die jeder Zugriff hatte. Elinn und Carl sahen ihm verwundert über die Schulter.
    Es polterte an der Tür: Urs kam herein, dicht gefolgt von Ariana, die den kürzesten Weg hatte und trotzdem fast immer als Letzte eintraf. »Seit wann interessiert ihr euch für Flugzeuge?«, wollte sie wissen, als sie die drei um Ronnys Schirm herumstehen sah.
    »Es geht angeblich um was anderes«, sagte Carl.
    Außer fliegen trauten sie ihm wohl überhaupt nichts zu? Ronny holte die Liste der Spannungsabfälle in der Südleitung auf den Schirm. »Hier. Das habe ich gestern Nachmittag bei Mister Glenkow gesehen.« Er sah Urs und Ariana an. »Wann habt ihr das Artefakt gefunden?«
    »Am Samstag«, antwortete Urs.
    »Klar, aber um wie viel Uhr?«
    Die beiden sahen einander an, bliesen die Backen auf und zuckten mit den Achseln. »Keine Ahnung. Nachmittags irgendwann.«
    »Ihr habt um vier Uhr herum angerufen und dann haben wir uns bei Elinn getroffen«, erinnerte sich Ronny und zeigte auf die letzte Zeile der Liste. »Und der Spannungsabfall war um fünfzehn Uhr dreißig.« 15:32 bis 15:41 stand da, wenn man es genau nahm.
    »Ruf einfach das Schleusen-Log auf«, riet Carl. In jeder Schleuse war ein Detektor angebracht, der registrierte, wer die Station wann verließ oder zurückkam. Das tat er über den Identifikations-Chip, der in jedem Raumanzug eingebaut war. Außerdem prüfte die Anlage, welchen Kommunikator man bei sich trug.
    Elinn

Weitere Kostenlose Bücher