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Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Titel: Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Spät genug ist es.«
    Gedeckt hatten die beiden schon, sie brauchte sich nur hinzusetzen. Und es tat gut, endlich etwas Warmes in den Bauch zu bekommen, selbst wenn es zum dritten Mal in dieser Woche Pizza war.
    Doch dann betrachtete sie Carl von der Seite und erschrak auf einmal, wie stark er seinem Vater zu ähneln begann. Wieso war ihr das nicht schon längst aufgefallen?
    »Erstaunlich«, hörte Urs den Kommdandanten der MARTIN LUTHER KING ausrufen, als er die ersten Teller mit Mutters Lasagne hereinbrachte. »Ein Flugzeug auf dem Mars? Man denkt gar nicht, dass das funktionieren kann, so dünn, wie die Atmosphäre ist. Ich meine, verglichen mit der Erde herrscht hier doch fast Vakuum.«
    »Es ist aus einem Stratosphärengleiter entwickelt worden, der vor etwa fünfzig Jahren auf der Erde im Einsatz war, ebenfalls für wissenschaftliche Zwecke«, erklärte Yin Chi. »Er hatte Solarzellen auf den Flügeln, die die Energie für den Antrieb lieferten, und konnte so beliebig lange in der Luft bleiben, oft monatelang. Hier auf dem Mars geht das natürlich nicht, dazu ist das Licht zu schwach. Aber das Marsflugzeug kann voll getankt und mit einer automatischen Steuerung versehen den Planeten einmal vollständig umrunden. Es wäre das ideale Hilfsmittel, um mögliche weitere Bauten wie die blauen Türme ausfindig zu machen, weil es die Tarnschirme unterfliegen kann.«
    Urs fing einen mahnenden Blick seiner Mutter auf, sich mit den Tellern zu beeilen. Er stellte die Teller vor die Gäste hin, ohne Yin Chi aus den Augen zu lassen.
    »Das Katapult für das Marsflugzeug hat die Zerstörung der Station überstanden«, fuhr der Chinese fort. »Auch das Auffangnetz ist unversehrt. Und ich bin überzeugt, dass die Steuerung ebenfalls funktionieren wird, wenn man sie ein bisschen reinigt und durchprüft.«
    »Klingt ganz wie eine gute Idee«, nickte die Kommandantin.
    »Ist es auch, bloß hat sie einen Haken«, erklärte Vater. »Das Marsflugzeug liegt nämlich immer noch am Löwenkopf im Daedalia Planum. Um es für so eine Mission ausrüsten und vor allem starten zu können, müsste man es aber zum Katapult zurückschaffen, und das ist ein größeres Problem, als Sie glauben.«
    Die Frau warf ihre dunkle Lockenmähne zurück. »In der Tat, ich verstehe nicht, was daran so schwierig sein soll. Es ist ein Flugzeug, oder? Also kann es fliegen.«
    »Fliegen, ja. Aber nicht starten. Die automatische Steuerung funktioniert erst, wenn es in der Luft ist …«
    Urs huschte hinaus in die Küche, nahm rasch die letzten beiden Teller und machte, dass er zurück an den Tisch kam.
    ». . . unter ein Flugboot zu hängen, aber der Triebwerksstrahl würde es schlicht verbrennen oder zumindest schwer beschädigen«, fuhr Vater fort zu erklären. »Und es mithilfe von Rovern zu transportieren, über zweitausend Kilometer … na ja. Wenn Sie mal gesehen hätten, wie groß dieses Ding ist, würden Sie das auch für unmöglich halten.«
    Kommandant Salahi nickte in Mutters Richtung. »Ihre Lasagne schmeckt übrigens einfach großartig, Mrs Pigrato«, erklärte er ernst. »Ich muss mich noch einmal für die Einladung bedanken.«
    Alle anderen beeilten sich ebenfalls zum Ausdruck zu bringen, wie hervorragend es ihnen schmeckte. Danach war das Thema Marsflugzeug erst mal vergessen und das Gespräch wandte sich Themen zu, die hauptsächlich um die aktuelle Politik auf der Erde kreisten. Langweilig! Da blieb nur die Ohren auf Durchzug zu stellen und sich aufs Essen zu konzentrieren.
    Er dachte an Ariana. Sie war so völlig anders als die Mädchen, die er kannte. Sie trug keine trendigen Klamotten, sondern wie alle Marsbewohner nur diese langweiligen grauen Overalls. Auch ihre Haare waren nicht gestylt und wurden höchstens von einer Spange zusammengehalten. Und doch fand er sie hübsch. Ausgesprochen hübsch sogar. Irgendwie war es auch seltsam, mit ihr zusammen zu sein. Irritierend. Meistens, wenn sie gemeinsam im Kraftraum waren, redeten sie mehr als zu trainieren. Sie hatte erzählt, dass sie Kampfsport machte, Unterricht nahm bei einem Jiu-Jitsu-Lehrer, der ebenfalls auf dem Mars lebte. Sie hatte versprochen ihn mal mitzunehmen; das stellte er sich interessant vor – Jiu-Jitsu bei niedriger Marsschwerkraft. Und einmal waren sie zusammen draußen gewesen, an der Marsoberfläche, waren in Raumanzügen herumgestiefelt.
    Das war alles.
    Sie schien gerne mit ihm zu reden, aber sie … machte nichts daraus. Die Mädchen auf der Erde, die hätten ihm

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