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Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Titel: Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Energie speichern kann, und es kann Materie offenbar auch aus der Ferne beeinflussen – denken Sie an diesen Wirbel, der das Labor verwüstet hat, und an das Leuchten, wie Carls Schwester das Phänomen so treffend getauft hat. Vermutlich ein uns noch unbekannter Feldeffekt, und wie es scheint, kann Elinn dieses Feld bereits spüren, ehe es sichtbar wird. Eine hochinteressante Sache.«
    Natürlich traf Carl sich auch weiterhin mit den anderen im Versteck. Nach dem, was er von seinen Erlebnissen in den gläsernen Höhlen zu berichten wusste, hatten sie viel über die Artefakte zu diskutieren.
    Elinn fand die Erklärung, dass es sich dabei um eine Art Schlüssel handelte, plausibel, war aber der Überzeugung, dass das nur für die Artefakte zutreffe, die Namen trugen.
    »Mist«, maulte Ariana. »Und ich hab keines mehr abgekriegt.«
    »Ich auch nicht«, ärgerte sich Ronny. »Gemein.«
    »Und wer zum Henker ist CURLY?«, fragte sich Urs, während er mit dem rätselhaften Artefakt herumspielte.
    Nicht einig waren sie sich in der Frage, wann sie sich mit dem, was sie wussten oder zumindest zu wissen glaubten, an Professor Caphurna wenden sollten. Ariana war dafür, die Wissenschaftler so schnell wie möglich einzuweihen, Carl wollte erst noch mehr auf eigene Faust herausfinden.
    »Zumindest will ich ausprobieren, ob meine Theorie überhaupt stimmt«, meinte er.
    »Ach. Und wie willst du das machen? Zum Flugdeck gehen und sagen: ›Ach, nehmt mich doch mal kurz mit zum Löwenkopf, ich hab so Lust, den kleinen blauen Turm anzufassen und zu gucken, ob ich die Hand hineinstecken kann‹?«
    Carl grinste. »Das wäre ein bisschen auffällig. Aber nächsten Dienstag ist es so weit, dass der Westturm stehen bleibt, und wir sind alle eingeladen. Bei der Gelegenheit sollte man problemlos das Plateau besichtigen können, würde ich sagen.«

34
    Die Offenbarung am Westturm
    Die Drehung der beiden Türme war schon immer viel zu langsam gewesen, als dass man sie mit bloßem Auge wahrgenommen hätte, also sah man auch an diesem Tag keinen Unterschied. Doch die Instrumente zeigten unmissverständlich an, dass die Geschwindigkeit, mit der der Westturm sich drehte, weiter konstant abnahm. Die Linie auf den Bildschirmen lief seit Wochen schnurgerade abwärts und heute Abend um 19 Uhr 48 würde sie den Nullpunkt erreichen.
    Am liebsten wären alle dabei gewesen, wenn der Turm zum Stillstand kam, aber das ging natürlich nicht; der Betrieb der Siedlung musste weiterlaufen. Pigrato ließ eine Liste erstellen, die zunächst die Wissenschaftler und Techniker umfasste, deren Anwesenheit unabdingbar war, ferner einige Gäste, allen voran die Marskinder, die die Türme entdeckt hatten, und ihre Eltern. Die restlichen Plätze wurden verlost. Er selber, so hatte der Statthalter von vornherein erklärt, verzichte freiwillig auf einen Platz.
    Es wurde fast so etwas wie ein Fest daraus. Schon am späten Nachmittag brachten die Flugboote die ersten Schaulustigen zum Löwenkopf. Die Kantine hatte es sich nicht nehmen lassen, ihnen allerhand Köstlichkeiten mitzugeben, und so herrschte im großen Gemeinschaftszelt bald Gedränge um die Mikrowellengeräte, die diesem Ansturm kaum gewachsen waren. Wer nicht so lange warten wollte, hielt sich ans Salatbüffet.
    Die Kinder kamen mit dem zweiten Flug. Die graue Sonne stand schon tief über dem Kraterberg und allmählich spürte man, dass dies kein Fest wie jedes andere war. Unter all dem Geplauder und Gelächter waren alle nervös und gespannt, was passieren würde in dem Moment, in dem der Turm zum Stillstand kam.
    Van Leer ging mit seiner großen Kamera umher, fotografierte, filmte und verbrachte viel Zeit damit, auf neugierige Fragen zu seinem Gerät zu antworten. Er vertrat inzwischen den Standpunkt, dass ihm gar nichts Besseres hätte passieren können als dieser Zwangsaufenthalt auf dem Mars, auf dem sich, so war er überzeugt – oder behauptete es zumindest, zu sein –, in nächster Zukunft jede Menge aufregender Dinge ereignen würden.
    »Also, ich verschwinde mal kurz«, raunte Carl den anderen zu, als sie gerade weitgehend für sich waren.
    »Alles klar«, nickte Urs. Seine Mutter stand schon am Büffet an und bedeutete ihm durch Gesten zu ihr in die Schlange zu kommen.
    »Und kein Wort über Funk. Denkt dran, AI-20 hört mit.«
    »Dazu haben wir sowieso keine Zeit, sonst kriegen wir nichts zu essen ab«, erwiderte Ariana.
    Kurz darauf sah man, wie eine einsame Gestalt im Raumanzug die Leitern

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