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Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Titel: Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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dritten Turm. »Da, eben! Da war jemand zu sehen!«
    O’Flaherty hob skeptisch die Augenbrauen. »Jemand?« Am Ende die kleinen grünen Männchen?
    »Warten Sie, es müsste gespeichert sein. Ich gehe in der Aufnahme ein Stück zurück …« Er drehte an einem dicken Rändelrad, während O’Flaherty sich zu seinem Gerätepark hinüberbegab und dabei überlegte, wie er den Eifer des Jungen bremsen konnte, ohne ihn zu entmutigen.
    Dann sah er die Bilder, die die Kameras vor wenigen Minuten eingefangen hatten, und alles andere wurde unwichtig.
    In dem Raum, den man durch das blassblaue Glas hindurch sah, war jemand in einem Raumanzug aufgetaucht! Er kam auf den Zylinder zu, berührte dessen Wand, trat ein Stück zurück, sah sich kurz um und ging schließlich rasch davon. Es sah aus, als stünde er einfach auf der anderen Seite des Turms, aber das war natürlich nicht der Fall; die dort installierten Kameras bewiesen es.
    »Wer ist das?«, stieß O’Flaherty aus. »Können Sie das Bild … was weiß ich, schärfer machen oder filtern oder so was? Probieren Sie, ob Sie das Namensschild lesbar bekommen.«
    »Moment, Moment.« Fischer ging die einzelnen Bilder vor und zurück, bis er eines fand, das ihm geeignet schien. Dann zoomte er auf die rechte Brustseite und ließ einige Filterfunktionen darüber laufen, bis sich die Buchstaben auf dem Namensschild deutlich abhoben.
    »Carl Faggan?«, rief O’Flaherty aus. Unglaublich! Das musste er sofort … Er drückte die Taste, die ihn mit dem Kommunikationssystem verband. »Pigrato, bitte! Schnell!«
    Fischer machte so große Augen, dass man beinahe Angst hatte, sie könnten ihm herausfallen. »Was ist das bloß?«, fragte er mit jämmerlicher Stimme.
    »Offenbar ein Bildübertragungssystem«, meinte O’Flaherty. »Eine Art dreidimensionaler Bildschirm. Auf der Erde experimentiert man ja auch immer wieder in dieser Richtung …« Pigrato meldete sich. »Mister Pigrato? O’Flaherty hier vom Löwenkopf. Ich habe das doch richtig mitbekommen, dass Carl Faggan sich gemeldet und mitgeteilt hat, dass er sich in einer Höhle vor dem Sturm in Sicherheit gebracht hat?«
    Pigrato bejahte. Es war noch keine Stunde her, dass AI-20 diese Neuigkeit per Rundspruch verbreitet hatte.
    »Nun«, fuhr der Forschungsleiter fort, »ich wollte Ihnen bloß mitteilen, dass wir eben Sichtkontakt mit ihm hatten.«
    Das verschlug dem Statthalter erst mal die Sprache. Dann stieß er einen derb klingenden, französischen Fluch aus, den O’Flaherty nicht verstand und auch nicht verstehen wollte, und brabbelte anschließend etwas von den viertausend Kilometern, die zwischen der Löwenkopf-Formation und dem Aufenthaltsort der Expedition lägen.
    »Ich weiß, Sir, es sind sogar über fünftausend Kilometer.« Was für ein Argument! Schließlich waren ja auch Bildübertragungen zur Erde gang und gäbe, und die war mindestens fünfzig Millionen Kilometer entfernt. »Tatsache bleibt, dass die Höhle, die wir durch das Glas des kleinen Turms auf dem Plateau sehen, und die Höhle, in der Carl sich befindet, offenbar identisch sind. Wir haben Videoaufnahmen, die das eindeutig belegen.«
    Er horchte auf die Antwort des Statthalters und begann währenddessen dem Kameramann Zeichen zu geben, die dieser allerdings nicht verstand.
    »Ja, Sir, wir sind schon dabei. In ein paar Minuten haben Sie die Aufnahme auf dem Schirm. Und natürlich verfolgen wir das weiter.« Er beendete die Verbindung und schnauzte den immer noch ratlos dreinschauenden Fischer an: »Na, was kann ich wohl gemeint haben? Schneiden Sie die Sequenz aus und schicken Sie sie an an Pigrato, und zwar so schnell wie möglich!« Er nickte zu den Kameras hinüber, die um den Turm verteilt standen. »Die laufen hoffentlich weiter?«
    »Ja«, meinte Brent Fischer nervös, »klar.«
    Der Gang führte geradeaus, an mehreren Abzweigungen nach rechts oder links vorbei, die Carl alle ignorierte. So weit wie möglich kommen, das war es, was er jetzt wollte.
    Doch dann endete der Weg an einer Glasmauer, die von milchigem Weiß war und undurchdringlich.
    Also hatten sie alle Schotten dicht gemacht. Kein Entkommen mehr.
    Carl stand keuchend da, müde von all den Strapazen, und hatte nur noch den einen Wunsch, nun bitte endlich in seinem Bett aufzuwachen und festzustellen, dass alles nur ein böser Traum gewesen war.
    Doch das geschah nicht. Stattdessen lief ihm ein Schweißtropfen ins Auge und brannte. Und die Angst in seinem Bauch fühlte sich an, als nage dort

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