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Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Titel: Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Gründen wurden wir ausgesucht.«
    »Wahrscheinlich weil ihr beide Ärzte wart.«
    »Möglich. Jedenfalls gab es einen ziemlichen Rummel mit Fernsehen und so weiter; ich war froh, als wir endlich im Raumschiff zum Mars saßen und das hinter uns lassen konnten. Es war für uns beide der erste Raumflug und er war einfach schrecklich.«
    »Echt? Obwohl ihr Raumfahrtmediziner wart?«
    »Ja. Peinlich, oder? Aber dafür war es auf dem Mars dann umso schöner. Diese Atmosphäre von Aufbruch, von Neuanfang, dieses Gefühl, eine ganze Welt gewinnen zu können, das werde ich nie vergessen. Das war großartig.«
    Endlich lächelte sie wieder. »Aber die Faggans sind euch dann doch zuvorgekommen.«
    »Ja, um ein halbes Jahr gleich. Aber die beiden waren schon auf dem Mars, James Faggan war damals der Leiter der wissenschaftlichen Forschung.« Er musste auch lächeln bei den Gedanken an diese Zeit. »Uns war das egal, weißt du? Du warst ein wunderschönes Baby. Und ich war der glücklichste Vater im ganzen Sonnensystem.«
    Ariana schöpfte ihnen nachdenklich den Rest der Gemüsepfanne auf die Teller. »Und Mom?«
    »Tja. Sie war es nicht. Glücklich, meine ich.« Anfangs hatten sie sich noch gegenseitig eingeredet, dass es eine Frage der Zeit war, dass sie sich schon eingewöhnen würde, dass es nur eine Phase war, wie sie viele Neuankömmlinge auf dem Mars durchmachten, gefolgt von einer Phase der Depression, die viele Mütter nach einer Geburt erlebten. Vielleicht wäre noch etwas zu retten gewesen, wenn sie sich damals schon der Wahrheit gestellt hätten. Aber sie hatten es sich beide in den Kopf gesetzt, das durchzuziehen … »Deine Mutter ist hier nie richtig heimisch geworden. Als du sechs warst, hat sie es nicht mehr ausgehalten und ist zur Erde zurückgekehrt.«
    »Und warum allein?«
    »Weil sie es auch mit mir nicht mehr ausgehalten hat, fürchte ich.« Das hatte er seiner Tochter gegenüber noch nie in dieser Deutlichkeit ausgesprochen. Und es tat immer noch weh, wenn er daran dachte. »Das kommt vor. Es ist nicht schön, ganz und gar nicht, aber manchmal ist eine Beziehung nur eine Phase im Leben. Man wünscht sich, es wäre nicht so, aber es kommt oft anders, als man es sich wünscht.«
    Ariana nickte sinnend, ebenfalls in Erinnerungen befangen. »Ich weiß noch, wie ihr mich gefragt habt. Ob ich bei dir bleiben oder mit Mom gehen will.«
    DeJones musste unwillkürlich auflachen, als ihm das wieder einfiel. »Deine Mutter war völlig entsetzt, wie schnell und entschieden du erklärt hast, dass du auf jeden Fall auf dem Mars bleiben willst.«
    »Sie hat mich immer wieder gefragt, einmal pro Tag mindestens, glaube ich.«
    »Ja. Sie konnte es nicht fassen. Sie ist sogar zwei Wochen vor dem Start des Shuttles in eine andere Wohnung gezogen, weil sie der Überzeugung war, dass du sie schrecklich vermissen würdest, wenn sie nicht mehr da wäre.«
    »Und? Habe ich sie vermisst?«
    »Schrecklich. Aber du wolltest trotzdem nicht mit zur Erde.«
    »Ja, dann war es wohl richtig so«, seufzte seine Tochter aus der Tiefe ihrer rätselhaften Seele. Im nächsten Moment sah sie ihn an und fragte: »Wieso lasst ihr euch eigentlich nicht scheiden, Mom und du?«
    Ach ja, dieses Thema! Er wollte gar nicht wissen, wie viele Mails er deswegen schon mit wie vielen Leuten gewechselt hatte. »Das ist nicht so einfach. Um geschieden zu werden, müssten deine Mutter und ich vor einem Richter erscheinen, und zwar vor ein und demselben. Es liefe darauf hinaus, dass ich eigens dafür zur Erde reisen müsste. Und das will ich mir nach Möglichkeit ersparen.«

13
    In der Marswüste
    Der zweite Tag war wie der erste: fahren, fahren, fahren. Es wurde allmählich ein bisschen langweilig, wenn Carl sich auch hütete, das zuzugeben. Immerhin durfte er endlich auch mal ans Steuer; das war wenigstens eine Abwechslung.
    Und so ein Expeditionsfahrzeug fuhr sich noch mal ganz anders als ein gewöhnlicher Rover. Die Navigation war kinderleicht: Geradeaus nach Osten. Und solange keine Risse im Boden zu sehen waren, konnten sie Vollgas geben.
    ». . . acht … neun … zehn!«
    Mit einem satten, metallischen Ton setzte der Gewichtsblock auf, als Urs die Querstange losließ. Er keuchte und seine Muskulatur fühlte sich an wie labberiger Gummi. »Fertig.«
    »Sieht man«, grinste Ariana. Sie hatte ihre Runde durch die Kraftmaschinen schon hinter sich. Monströse Geräte waren das, alles Eigenbau, der Marsschwerkraft angepasst. Man brauchte hier fast dreimal

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