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Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Titel: Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Beispiel, eine Universität zu besuchen. Zum Beispiel, auf eine Expedition mitgehen zu dürfen. Aber darauf kam es im Grunde gar nicht an! Worauf es ankam, war sich in einem Gebiet so gut auszukennen, dass man auf einer Expedition auch etwas beitragen konnte! Erst dann wurde es richtig interessant.
    In dieser Hinsicht war er bisher schön blöd gewesen. Zum Beispiel das Thema Radioaktivität. Das war in Physik dran gewesen, nur kurz zwar, aber das Programm hatte jede Menge Links zu weiterführenden Lektionen angezeigt. Doch weil nach deren Kennzeichnung klar gewesen war, dass sie in den Stufentests nicht drankamen, hatte er sie einfach ignoriert. Gut möglich, dass es da um Themen gegangen wäre, die es ihm jetzt erlaubt hätten, über das, was Rajiv Shyamal erzählte, zumindest nachdenken zu können.
    Auf einmal konnte er es kaum erwarten, wieder zu Hause und im Schulungsraum zu sein und sich durch die Kurse zu wühlen. Oder schon heute Abend, an dem tragbaren Terminal? Wenn er die Lektionen anforderte, würde das Gerät sie beim nächsten Kontakt mit den Satelliten automatisch nachladen. Genau!
    »Mich beschäftigen diese verglasten Stellen«, erklärte Rajiv. »Die haben etwas zu sagen und Erosion bringt so etwas nicht hervor. Ich tippe im Moment auf Vulkanismus.«
    Ein ohrenbetäubendes Krachen aus den Lautsprechern ließ sie alle zusammenzucken.
    »Wagen 1, kommen! Wir sind eingebrochen!«
    Dr. Spencer war schon aufgesprungen. »Tim, halten Sie an! Wenden! Was ist da los?«
    Tim Grissom riss das Steuerhorn zurück und lenkte den Rover in eine enge Kurve. Gleich darauf sahen sie es: Das andere Fahrzeug war mit den zwei linken Rädern in eine staubgefüllte Spalte eingebrochen.
    Carl zuckte zusammen, als er sah, wie schief der Rover hing. Waren das vorwurfsvolle Blicke, die ihm die anderen zuwarfen? Er tat doch, was er konnte. Und es war anstrengend, den ganzen Tag in der Kanzel zu sitzen und nur Ausschau zu halten nach brüchigen Stellen …
    »Wartet«, rief der Expeditionsleiter. »Wir ziehen euch raus.«
    »Oh, ich weiß nicht, ob so viel Zeit bleibt.« Akira Ushijima klang nervös. Wenn man bedachte, wie gelassen er sonst in jeder Situation blieb, war das ein höchst beunruhigendes Zeichen. »Ich denke … Hmm, vielleicht geht es auch so, Moment …«
    Es staubte meterhoch auf, als die Räder durchdrehten. Dann kippte der große, schildkrötenhafte Rover nach hinten und verschwand ganz aus ihrer Sicht.
    Jurij Glenkow hob die Baggerschaufel an, die sie am äußeren Ende des Greifarms montiert hatten. »Was ist das?«
    Der Graben, an dem sie seit Tagen arbeiteten, war inzwischen sechzig Meter lang, was angesichts der unzulänglichen Hilfsmittel, die ihnen zur Verfügung standen, eine reife Leistung darstellte. Sie hatten vom Messpunkt 600 an entlang dem Kabel gegraben. Wie sich gezeigt hatte, verlief es doch nicht genau unterhalb der Markierungen, sondern wich seitlich davon ab. Nur um wenige Grad, aber weit genug, um am Messpunkt 650 nicht mehr auffindbar zu sein.
    Und das da sah nun äußerst seltsam aus …
    »Ich glaube, das sollten wir uns aus der Nähe anschauen«, meinte Roger Knight und langte nach seinem Raumhelm, der auf der Rückbank lag.
    Sie stiegen aus und in den schmalen Graben hinunter und blickten auf ihren eigentümlichen Fund. Wenn man mit der großen Taschenlampe darauf leuchtete, sah man, dass das Kabel von einer merkwürdigen, nahezu transparenten Substanz umhüllt war. Roger zückte einen Schraubenzieher und schabte daran herum.
    »Nichts«, stellte er fest. »Nicht ein Kratzer.«
    »Ziemlich hart.«
    »Ziemlich.« Er beugte sich noch weiter hinab, schaufelte mit der freien Hand etwas Regolit beiseite. »Weißt du, woran mich das erinnert? An das Zeug, aus dem die Türme am Löwenkopf sind. Dieses blaue Glas, das kein Glas ist.«
    Glenkow starrte in die Grube hinab. »Und was tut das hier?«
    Roger Knight richtete sich auf. »Keine Ahnung. Aber ich glaube, das ist etwas, das sich der Professor anschauen sollte.«
    Jurij Glenkow zerbiss einen herzhaften russischen Fluch zwischen den Zähnen. »Ich will doch bloß, dass diese Stromleitung funktioniert … Also gut, von mir aus.« Er überlegte. »Was wir auf jeden Fall machen können, ist so viel davon freizulegen, wie wir schaffen. Haben wir eine Abdeckplane dabei?«
    »Sogar zwei. Und Bodenhaken auch.«
    » Charascho . Dann an die Arbeit.«
    Sie rangierten vorsichtig bis an den Rand der Spalte heran. Der Rover saß in ziemlicher

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