Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Titel: Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
Vom Netzwerk:
so richtig hilfreich.
    Es dauerte noch einmal eine Stunde, weil sie das Fahrzeug gründlich auf Schäden untersuchten. Schließlich stand fest, dass zwar eine Menge zerkratzt, aber nichts Wichtiges beschädigt war und dass die Fahrt weitergehen würde.
    »Ab jetzt fährst du«, bestimmte Dr. Spencer.
    Der Abend dämmerte schon und es war eigentlich höchste Zeit, heimzufahren und sich für das sonntägliche Fest auf der Plaza zu richten, als sie endlich alles freigelegt hatten. Was sie gefunden hatten, war nicht nur ein großer, blasiger Klumpen dieses harten, glasartigen Materials, in den das Stromkabel eingeschlossen war, sondern auch einen Mäusegang direkt darunter, der schnurgerade – und wie es schien – aus weiter Entfernung hierher führte.
    »Unglaublich«, meinte Roger Knight. »Weißt du, wie das aussieht? Als ob das Zeug mal flüssig gewesen und durch diesen Mäusegang gekrochen ist, um sich das Stromkabel zu krallen.«
    Glenkow nickte müde. »Wer weiß? Komm, lass uns die Abdeckplane anbringen und dann ab unter die Dusche.«
    Die beiden Männer wussten nichts von der Satellitenaufnahme, die Dr. Spencer dazu gebracht hatte, eine Expedition zum anderen Ende der Valles Marineris auszurüsten. Eine Expedition, die genau zu dem Punkt fuhr, an dem praktisch alle »Mäusegänge« auf diesem Planeten ihren Ausgangspunkt nahmen.
    Wenn sie die Aufnahme gesehen und eingehend studiert hätten, hätten sie festgestellt: Auch der, den sie entdeckt hatten.

19
    Zwei kommen zu spät
    Sie hatten sich geküsst. Gestern Abend, nach dem Fest auf der Plaza.
    Urs konnte sich nicht allzu genau erinnern, wie es dazu gekommen war. Nur dass es passiert war. Das war auch sensationell genug; kein Wunder, dass alle übrigen Erinnerungen daneben ein wenig verblassten.
    Sie waren auf dem Rückweg gewesen, so gegen elf Uhr – oder schon eher zwölf? Spät jedenfalls. Er hatte wieder darauf bestanden, sie nach Hause zu begleiten, was Ariana, seit er es ihr das erste Mal angeboten hatte, köstlich amüsierte. Natürlich wusste er selbst, dass einem in der Siedlung keine Gefahr drohte; Überfälle oder Ähnliches waren hier völlig unbekannt. Auf der Erde allerdings nicht und dort machte man das eben so. Spätabends begleitete man ein Mädchen bis zur Wohnungstür. Mindestens.
    Jedenfalls, sie hatten geredet, keine Ahnung mehr, was, hatten herumgeblödelt und sich ein bisschen geschubst und …
    Und auf einmal hatten sie sich umarmt und geküsst. Das ging alles so blitzschnell, dass man unmöglich mehr sagen konnte, wer angefangen hatte. Irgendwie beide. Und dann waren sie dagestanden, hatten sich gehalten und sich ewig lange geküsst. Oder jedenfalls erschien es ihm, als wäre die Zeit stehen geblieben.
    Alle Gedanken und Sorgen, die er sich gemacht hatte, alle Bedenken – das alles war in diesem Moment wie weggeblasen gewesen. Er hatte eigentlich überhaupt nichts gedacht. Null, nada, zero. Nur Ariana gespürt. Ihren Körper. Ihre Lippen. Ihren Atem. Sie hatte regelrecht gezittert und doch eine Stärke ausgestrahlt, die tief in ihr schlummern musste.
    Irgendwann, hundert Jahre später, hatten sie schließlich aufgehört sich zu küssen. Keiner von ihnen hatte etwas gesagt, das war irgendwie nicht nötig gewesen. Er hatte sie vollends bis zur Wohnungstür begleitet, wo sie ihn noch einmal geküsst hatte, fest und zart und scheu und verlangend, alles auf einmal, und dann war sie in der Wohnung verschwunden und er war nach Hause gegangen, mit zitternden Knien und so aufgekratzt, dass er noch stundenlang wach gelegen war.
    Das war gestern gewesen. Gestern, Sonntag. Also musste heute Montag sein. Urs hatte jedes Zeitgefühl verloren. Nicht schade drum. Alles, was zählte, war, dass sie wieder zusammen waren. Leider im Raumanzug, was den entschiedenen Nachteil hatte, dass sie nicht da weitermachen konnten, wo sie gestern aufgehört hatten. Aber Ariana hatte plötzlich beschlossen, dass sie ihre Forscherpflichten in Sachen Artefakte erfüllen müssten. Urs fiel ein, dass sie auf dem Fest lange mit Elinn geredet hatte, die den ganzen Abend ausgesprochen unglücklich dreingeschaut hatte. War es deswegen? Wie auch immer. Jetzt waren sie jedenfalls in irgendeiner Felsspalte weitab der Siedlung unterwegs.
    Trotzdem konnten sie die Finger nicht voneinander lassen. Sie kabbelten sich, machten allen möglichen Blödsinn. Sie erfanden sogar den »Weltraumkuss«, wie Ariana es nannte. Dazu legte man die Raumhelme aneinander und jeder küsste das

Weitere Kostenlose Bücher