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Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Titel: Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Schräglage fest, halb eingekeilt von eingebrochenem Gestein. Ob er beschädigt war, ließ sich nicht sagen; sehen konnte man jedenfalls nichts.
    »Ich verstehe das nicht«, brummte Akira. »Ich bin nur einen Meter links von eurer Spur gefahren. Höchstens zwei.«
    »Eine Blase im Gestein«, meinte Tim Grissom.
    Dr. Spencer nickte. »Könnt ihr aussteigen?«
    »Sollte gehen.« Der Rover lag auf der linken Seite, sodass die Schleuse wild in die Höhe ragte.
    Keith Townsend machte den Anfang und gleich darauf sahen sie ihn im Raumanzug zum Vorschein kommen. Er kurbelte ein bisschen an der Leiter herum, sodass sie tiefer hing, den Rest überwand er mit einem Sprung. »Kein Problem«, meinte er.
    Sie stiegen alle aus, bis auf die beiden Fahrer. Während Tim Grissom, dirigiert von Olivia Hillman, rückwärts an die Spalte rangierte, damit sie die Winde benutzen konnten, räumten die anderen die Steine fort, die auf den Rover herabgeprasselt waren. Für einige Brocken brauchten sie die Hilfe des Zugseils, dann lag das Fahrzeug frei, allerdings schräg nach hinten und zur Seite gekippt, die zwei linken Räder in der Luft hängend und einen steilen Abhang vor sich, der mit seinen Felszacken aussah wie ein Haifischgebiss.
    Townsend befestigte den Haken am Rover, dann sagte Dr. Spencer: »Bitte alle beiseite treten, damit niemand verletzt wird, falls das Kabel reißen sollte.«
    Ebenso gehorsam wie eilig trat jeder etliche Schritte zurück, um außerhalb der Reichweite eines eventuell umherpeitschenden Stahlkabels zu sein.
    »Okay, Tim. Kabel spannen. Vorsichtig …!«
    Carl verfolgte das alles mit gelinder Verwunderung. Das war doch jetzt wirklich übertrieben, oder? So ähnlich wie Wagen 2 war er mit einem Rover auch schon mal dringehangen, bei einer Verfolgungsfahrt durch die Jefferson-Schlucht, deren nordwestliches Ende es ganz schön in sich hatte …
    Aber das durfte er natürlich nicht ausplaudern.
    Das Kabel straffte sich zitternd, der Rover am oberen Ende trieb seine Verankerungen tief in den Fels.
    »Akira, jetzt Sie!«
    Über die Funkverbindung zum Cockpit des feststeckenden Wagens bekam man mit, wie der Motor aufheulte; die Abgase bliesen Staubfontänen empor und die linken Räder rotierten wie die Quirle einer Küchenmaschine – aber das Fahrzeug rührte sich nicht von der Stelle.
    »Können Sie stärker ziehen, Tim?«
    »Bin auf Maximalkraft.«
    »Noch einmal!«
    Das Kabel riss nicht, aber sonst tat sich auch nichts. Beim vierten Mal rief Dr. Spencer: »Okay, aus, aus! Das wird nichts.«
    Das Heulen in den Kopfhörern erstarb, wich einer bedrückenden Stille.
    Es war Dr. Spencer, der sie mit einem Räuspern durchbrach. »Hat irgendjemand einen Vorschlag?«
    »So kriegen wir ihn jedenfalls nicht heraus«, meinte Olivia.
    »Wir befinden uns noch innerhalb der Reichweite der Flugboote«, sagte Rajiv. »Wenn wir eines anfordern, mit Lastenseilen, das müsste gehen.«
    »Wir sind innerhalb der Reichweite, aber nur knapp«, entgegnete Dr. Spencer. »Das heißt, ein Flugboot kann hier landen und starten, aber für große Manöver reicht der Treibstoff nicht. Wir bräuchten also beide Boote, eines davon müsste Treibstoff mitbringen … Es dauert wenigstens einen Tag, das zu organisieren.«
    »Und wenn wir einfach Steine in den Spalt unter den Rädern links werfen?«, rief Tim Grissom. Seine Stimme erweckte den Eindruck, als hielt er das alles nur für ein lustiges, aufregendes Spiel. »Sodass die Räder greifen?«
    »Bravo. Damit sind wir eine Woche beschäftigt«, ließ sich Akira vernehmen. »Ich seh nämlich etwas, was du nicht siehst, und das ist ein großes, bodenloses Loch.«
    Carl, der die Diskussion dazu genutzt hatte, einmal um den ganzen Rover herumzuklettern, trat auf den Expeditionsleiter zu und fragte leise: »Dr. Spencer, darf ich es mal versuchen?«
    Der Areologe fuhr herum. »Versuchen? Was?«
    »Den Rover rauszufahren.«
    »Bitte? Du siehst doch, dass es nicht geht. Akira hat es versucht und ist nur noch tiefer gerutscht.«
    Carl schluckte. Es tat ihm fast Leid, davon angefangen zu haben, aber jetzt musste er es durchziehen. »Ich glaube, es könnte doch gehen. Ich kann nichts versprechen, aber –«
    »Nein, nein. Kommt nicht in Frage.«
    Einer der Männer kam herangestapft, unsicheren Schrittes. Es war Van Leer. »Lassen Sie ihn doch ausreden, Dr. Spencer«, meinte er. »Wir haben doch Zeit – so wie es aussieht. Carl, ich glaube nicht, dass du dich bloß aufspielen willst. Vermutlich hast du schon

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