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Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Titel: Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Nachtlampen gaben Licht, gerade so viel, dass man nirgends anstieß.
    »Endlich«, wisperte Elinn, obwohl Ronny völlig pünktlich war. Wahrscheinlich wartete sie schon lange. Sie hatte die große Taschenlampe aus dem Versteck dabei und eine Umhängetasche mit den Sandbehältern und den Formen.
    Sie gingen los, am Kartenraum vorbei, in Richtung der Labors. Es war so still und dunkel, dass ihnen ihre Schritte in den Ohren hallten, obwohl sie so leise wie möglich auftraten.
    Manche Forscher arbeiteten bis spät in die Nacht oder bis zum frühen Morgen und schlappten zu den unmöglichsten Zeiten durch die Gegend. Denen durften sie nicht begegnen, aber ansonsten war es nicht so schlimm, falls man sie hörte. Nur sehen durfte man sie nicht.
    Die Bereiche der Labors und der Werkstätten berührten sich an etlichen Stellen und es gab zahlreiche Verbindungsgänge. Das war logisch, schließlich stellte man in den Werkstätten nicht nur die Dinge des täglichen Bedarfs her, sondern oft auch spezielle Geräte, die für einen bestimmten wissenschaftlichen Versuch benötigt wurden.
    Elinn ging voraus. Sie wusste offenbar genau, wo sie hinwollte. Die Labors lagen still und dunkel, wohin sie kamen. Heute schien niemand durchzuarbeiten.
    Sie gelangten in eine der Metallwerkstätten. Hier war Ronny noch nicht oft gewesen. Von der Arbeit des Tages lag noch Hitze in der Luft, auch die Wände strahlten Wärme aus. Der Schein der Taschenlampe huschte über einen Amboss, große Hämmer, ein Wasserbecken und ein verkrustetes Gefäß, in dem man wohl geschmolzenes Metall transportierte. Auf der anderen Seite des Raumes stand eine hydraulische Presse und eine Fräsmaschine. Auf einem Schirm, den jemand abzuschalten vergessen hatte, glommen ein paar Zahlen, die sich träge veränderten.
    Ronny sah zu den dunklen Kolossen an der Wand hinter dem Amboß hinüber. Das mussten Metallöfen sein. »Willst du etwa einen von denen anschalten?«
    »Quatsch«, wisperte Elinn. »Die sind viel zu groß. Außerdem weiß ich nicht, ob man da überhaupt so was reinlegen kann wie meine Formen.«
    »Ach so. Und was machen wir dann hier?«
    »Komm!«
    Jetzt erst sah Ronny, dass auf der gegenüberliegenden Seite ein schmaler Gang weiterführte. Elinn leuchtete die Wände und die Beschriftungen darauf ab.
    »Hier«, sagte sie, als sie vor einer schweren Stahltür standen. »Metall-Labor 2.«
    Die Tür war unverschlossen, das Labor dahinter offenbar seit langem nicht mehr benutzt worden. Als sie das Licht einschalteten, sahen sie lange, kahle Tische, auf denen ein paar in Stücke geschlagene Marssteine herumlagen und eine Hand voll Werkzeuge: ein rostiger Hammer, einige Pinzetten und eine Lupe.
    An der hinteren Wand, in einer gemauerten Nische, standen zwei Geräte, die wie kleine Backöfen aussahen, nur dass sie dicke Türen mit winzigen Guckschlitzen hatten, die mit einem großen Hebel zu öffnen waren.
    Auf diese Öfen hielt Elinn geradewegs zu.
    »Woher hast du gewusst, dass es hier so was gibt?«, wunderte sich Ronny.
    »Das kann man in der Datenbank abfragen. Im Ausrüstungsverzeichnis.« Elinn begann ihre Materialien auf dem Tisch vor der Nische aufzubauen. »Die Öfen müssten bis zehntausend Grad heizen.«
    »Galaktisch«, murmelte Ronny beeindruckt.
    Er sah zu, wie sie wieder Sand in ihre Formen füllte: Weißen Sand zuerst, dann verteilte sie mit rotem und schwarzem Sand Muster darauf. Sie machte einen Stern und ein Viereck und in einer großen Form ließ sie den farbigen Sand zu den Buchstaben des Wortes HALLO rieseln.
    Ronny fiel etwas ein. »Sag mal, bei zehntausend Grad, da schmilzt doch alles, oder? Das Aluminium auch.«
    Elinn sah nicht auf. »Da kann man nichts machen. Wir müssen einfach sehen, wie es wird.«
    Sie fanden eine Keramikplatte, die genau in den Ofen passte, legten die gefüllten Formen darauf und schoben alles vorsichtig in die ebenfalls mit Keramik ausgekleidete Öffnung. Dann schlossen sie die Tür und drückten den Einschaltknopf.
    Es tat sich nichts.
    »Ah«, meinte Elinn. »Ich glaube, man muss die Tür erst verriegeln.«
    Ronny sparte sich die Frage, woher sie das wusste; vermutlich hatte sie in der Datenbank auch gleich die Bedienungsanleitung zu dem Gerät gefunden. Diese Datenbank, die musste er sich auch mal näher anschauen.
    Sie legten die klobigen Riegel vor. Das Blinken der Anzeige über der Tastatur hörte auf. Elinn konnte einprogrammieren, was sie haben wollte: maximale Temperatur für die Dauer von zwei

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