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Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Titel: Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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runtergefallen und hat sich auf dem Boden verteilt. Ich hätte einfach einen Eimer Marssand mitbringen müssen.«
    »Abgesehen davon hatten wir keinen Eimer dabei«, warf Urs ein.
    Elinn ließ sich gegen die Sessellehne sinken. »Eigenartig«, sagte sie.
    Ronny musterte sie. Er kannte diesen Blick. Wenn Elinn so wie jetzt vor sich hin stierte, dann brütete sie einen Plan aus.
    Dr. Spencer wurde den ganzen Tag über immer nervöser. »Erst hier?«, hörte Carl ihn zu Rajiv Shyamal sagen, als sie über eine Satellitenpeilung wieder einmal eine genaue Positionsbestimmung bekamen.
    Es ging eben nicht schneller, auch wenn Carl als Fahrer ein etwas höheres Tempo vorgab und Akira ihm mit dem zweiten Wagen genau in der Spur folgte. Aber die Stellen, um die Carl lieber einen weiten Bogen machte, häuften sich. Und manchmal reichte es nicht aus, einen Bogen zu machen, manchmal wurde es ein richtiger Umweg.
    Es wurde später Nachmittag, bis endlich die bunten Punkte vor ihnen auftauchten, auf die sie zusteuerten. Das zweite Versorgungslager. Frischer Treibstoff, frisches Essen, frische Wäsche.
    »Wir liegen hinter dem Zeitplan«, murmelte Dr. Spencer dennoch unzufrieden. »Wir hätten das Lager schon gestern erreichen müssen.«
    Elinns Anruf hatte dringend geklungen, also beeilte sich Ronny auf dem Weg ins Versteck. Als er ankam, fand er sie in dem schmalen Raum, in dem einst die Küche der alten Station gewesen war; heute waren davon nur noch ein paar Regale und eine Tischplatte entlang der Wand übrig.
    Hier hatte Elinn allerhand Plastikdosen mit Sand darin aufgebaut, weißem und rotem und schwarzem. Mit einem kleinen Löffel gab sie Portionen davon auf Aluminiumfolie, die sie zu mehr oder weniger runden Formen zusammengedrückt hatte.
    »Was machst du da?«, fragte Ronny.
    Elinn ließ sich nicht stören. Es sah aus, als zähle sie die Sandkörner beim Herunterfallen. »Wir müssen etwas ausprobieren.«
    »Okay«, meinte er achselzuckend, »was denn?«
    Sie sah ihn an, als überlege sie, ob sie ihm ein großes Geheimnis anvertrauen konnte. Konnte sie, das war ja wohl klar. Aber bei so etwas durfte man Elinn nicht hetzen, das war auch klar, also wartete Ronny einfach, bis sie so weit war.
    »Ich will ausprobieren«, sagte sie schließlich leise, »ob man ein Artefakt selber machen kann.«
    Ronny hob die Augenbrauen. »Echt? Wie denn?«
    Sie deutete auf ihre Sachen. »Ich nehme Sand und mache Muster damit, so wie das hier. Und das backe ich dann in einem Hochtemperaturofen.«
    »Und woher willst du den nehmen?«
    »Im Labor stehen welche. Ich weiß auch, wo.«
    »Aber das sind bestimmt solche Dinger«, sagte Ronny und breitete die Arme aus, soweit er konnte. »Riesig groß und irre schwer. Die kannst du nicht einfach wegtragen. Heimlich schon gar nicht.«
    Elinn musterte ihn unwillig. »Schon klar. Wir müssen das dort machen.«
    »Was?«
    »Wir schleichen uns nachts runter, ganz einfach!«

21
    Heimliche Experimente
    Der Mittwoch war angebrochen, der vierzehnte Tag der Expedition. Sie lagen fast zwei Tage hinter dem Zeitplan zurück, aber nun durchfuhren sie endlich den nördlichen Arm des Coprates Chasma und kamen trotz eines sandigen Bodens voller Verwehungen rasch voran.
    Hier war wieder erkennbar, dass sie sich in einer Schlucht bewegten. Zwar war sie noch fast hundert Kilometer breit, aber die bis zu sechs Kilometer hohen Felswände rückten mit jeder Stunde näher. Längs der Mitte erhob sich ein Bergkamm, von dessen Flanken im Lauf der Jahrtausende viel Material abgerutscht war, breite Gerölllawinen, die sich wie graubraune Zungen hinaus auf die Tiefebene streckten.
    Carl fuhr die meiste Zeit, aber er war froh, als ihn Tim Grissom am späten Nachmittag ablöste. Es war still geworden an Bord.
    Urs’ und Arianas neuester Lieblingsplatz befand sich in den Treibhäusern, auf der Obstwiese am Ende des C-Gangs. Hier züchtete Mrs Dumelle in ein paar Beeten ihre Blumen, weswegen es keine Hühnerställe gab, wie sie in den anderen Kuppeln, in denen Bäume wuchsen, üblich waren. Da es an Bäumen wenig zu tun gab und das Gras darunter einfach wachsen durfte, hatte man hier praktisch immer seine Ruhe. Man konnte unbeobachtet Händchen halten, Küsse austauschen und über alles Mögliche reden.
    »Was ist das da drüben eigentlich?«, fragte der Junge von der Erde irgendwann an diesem Nachmittag, hob den Kopf und sah hinaus auf die steinige rostbraune Fläche jenseits der Plastikkuppel.
    »Du sollst nicht die Gegend

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