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Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Titel: Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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geatmet? Er hechelte regelrecht. An den Rändern seines Gesichtsfeldes tauchten schwarze Schatten auf, flirrend, bedrohlich. Ihm war gar nicht gut. Dabei musste er doch zu dem Licht, auch wenn er vergessen hatte, warum und wozu.
    Das Licht sank zu Boden. Vor ihm. Also sank auch er zu Boden. Das tat gut. Aber das Licht wurde kleiner, dunkler … Er griff danach und da erlosch es ganz. Dafür hatte er plötzlich etwas Festes in der Hand, einen kleinen, flachen, abgerundeten Gegenstand, nicht größer als ein Knopf.
    Carl hob die Hand, um zu sehen, was es war, aber sie war so schwer, die Hand, so entsetzlich schwer, dass er zur Seite kippte, auf den Boden, was so gut tat, so gut, denn er musste jetzt ein wenig ausruhen, nur eine Minute …
    Aber der seltsame Gegenstand, das wollte er doch noch wissen, was das war. Was er da gefunden hatte. Jetzt, im Liegen, war es einfacher mit dem Arm und der Hand, die so schwer war. Er brachte sie direkt vor seinen Helm, drückte das Fundstück gegen die Scheibe, sodass er es sehen konnte mit Augen, die so müde waren und die so brannten …
    Es war ein perlmuttfarben schimmernder Stein. Und mitten auf dem Stein leuchtete in klaren schwarzen Buchstaben der Name CARL.
    Sein Name!
    Mit einem Ruck setzte er sich wieder auf. Holte Luft, versuchte zu begreifen.
    Ein Artefakt. Er hatte ein Artefakt gefunden!
    Das Leuchten eben war das Leuchten gewesen, von dem Elinn immer erzählt hatte.
    Was hatte das zu bedeuten?
    Verdammt, wieso bekam er keine Luft? Wütend hieb er mit dem Ellbogen gegen das Recyclinggerät auf seinem Rücken, wieder und wieder, bis es noch einmal einen Schwall Sauerstoff von sich gab. Er brauchte Sauerstoff, er musste nachdenken.
    Da! Da war wieder ein Licht. Anders diesmal, gleichmäßiger, ruhiger. Zuversicht ging von dem Licht aus. Es war ein Licht, dem er folgen musste, einfach musste, also quälte er sich hoch und folgte ihm. Ein Schritt, zwei Schritte, noch einen Schritt und noch einen. Dann wusste er nicht mehr, wie man zählte, tat einfach nur einen Schritt nach dem anderen, bis er an einem Hindernis ankam, das groß vor ihm aufragte und glatt war und dunkel zu sein schien.
    Die Glaswand!, fiel ihm ein. Er hatte zu der versiegelten Höhle zurückgefunden!
    Er keuchte, zitterte. Enttäuschung übermannte ihn. Was sollte er hier? Hier war er genauso verloren wie überall sonst auch.
    In diesem Moment war ihm, als gäbe ihm irgendjemand einen Stoß in den Rücken. Er stolperte vorwärts, hatte keinen Halt mehr, fiel, und von irgendwoher strömte auf einmal kühl und kraftvoll frische Luft, so viel, dass er bewusstlos wurde.

30
    Verschollen im Sandsturm
    Elinn kam es vor, als habe der kurze Stoß des Leuchtens nicht nur das Labor, sondern die ganze Siedlung durcheinander gewirbelt. Alles rannte und diskutierte und tat irgendwelche Dinge und im Laufe von all dem fand sie sich mit Ronny und einer Menge anderer Leute in dem Gang vor Pigratos Büro wieder. Sie wusste allerdings nicht recht, warum eigentlich.
    Pigratos Tür stand offen, seine Assistenten kamen und gingen eiligen Schrittes, der Statthalter selber telefonierte fast ohne Pause. Eine der wenigen Pausen hatte er dazu benutzt, seinem Sohn Urs in einer melodischen Sprache, die Elinn nicht verstand, allerhand an den Kopf zu knallen. Seither saß Urs kreidebleich auf einem Stuhl und starrte reglos vor sich hin. Jemand von den Wartenden gab flüsternd weiter, es sei um ein Passwort gegangen, das der Junge ausspioniert und missbraucht habe, und seit sie das mitbekommen hatte, fühlte Elinn sich ein bisschen schuldig, weil sie ihn zum Spionieren angestiftet hatte. Sie hätte es ihm gegönnt, von seiner Freundin getröstet zu werden, doch Ariana war nirgends zu sehen.
    Dann tauchte Mom auf, tränenüberströmt, wie Elinn sie noch nie gesehen hatte. Es war ein regelrecht erschreckender Anblick.
    »Ist das wahr?«, wollte Mom schluchzend wissen. »Ist die Expedition wirklich in einen Sturm geraten?«
    Zum Glück war Dr. DeJones auch da. Er legte den Arm um sie und redete beruhigend auf sie ein. Einmal machte sie sich los und schrie: »Ich habe es doch geahnt! Ich habe es geahnt, von Anfang an!« Daraufhin drückte ihr der Doktor ein hellblaues Pflaster auf den Hals, eines von der Art, das er verwendete, wenn er einem bestimmte Medikamente geben musste und man keine Spritze kriegen mochte. Mom wurde gleich darauf wirklich ruhiger, fragte sogar nach, wann man Genaueres erfahren würde.
    »Die GANDHI überfliegt die

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