Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Titel: Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
Vom Netzwerk:
hatte.
    Doch eine Türe öffnen zu können hieß noch lange nicht, dass man auch verstand, was einen dahinter erwartete. Dieses Höhlensystem zum Beispiel – was war das? Was stellte es dar?
    Carl warf einen Blick hinaus auf den Sturm. Der würde noch Stunden dauern, wenn nicht Tage. Nachdenklich drückte er die Taste seitlich am Helm, die das Saugröhrchen der Trinkwasserversorgung vor den Mund klappte. Er musste mehrmals und kräftig drücken, ehe das funktionierte; immerhin, verdursten würde er nicht. Und solange der Sturm ihn hier festhielt, konnte er sich genauso gut ein bisschen in dem Höhlensystem umsehen.
    Er musste grinsen. Künftig würde niemand mehr sagen, er sei kein Planetenforscher!
    Er steckte das Artefakt ein und drückte den Klettverschluss der Beintasche sorgfältig zu. Dann hob er seine Lampe und ging entschlossenen Schrittes tiefer in den länglichen, blasenartig geformten Raum hinein.
    Der Boden war uneben und führte leicht abwärts. Weiter hinten wurde der Durchgang schmaler, man musste sich zwischen zwei großen, runden Steinen hindurchzwängen …
    Und da, auf einmal, kam er ins Rutschen, versuchte sich noch zu halten, aber zu spät. Er glitt ab, seine Hand fasste ins Leere, und dann rutschte er haltlos in unbekannte Tiefen.
    Am Löwenkopf schüttelte der wissenschaftliche Leiter Sean O’Flaherty beunruhigt den Kopf. Erst die Nachricht, dass die Expedition von Dr. Spencer in einen enormen Sandsturm geraten war, und nun dieser Anruf eines Mitarbeiters von Professor Caphurna, der ihm berichtete, was mit dem Fundstück aus blauem Glas im Labor passiert war.
    Er musste dem Mann erklären, dass er auch keine Idee hatte, was das bedeuten könnte. »Wir werden uns jedenfalls hüten mit elektrischem Strom auf die blauen Türme loszugehen«, versicherte er.
    In diesem Moment kam ein dringender Anruf auf der zweiten Leitung. »Warten Sie einen Moment?«, bat er, hörte sich kurz an, was der Anrufer wollte, und schaltete dann zurück. »Hören Sie? Meine Leute, die oben auf dem Plateau den kleinen Turm im Auge behalten, sagen, dass sich darin irgendetwas tut. Schatten, sagen sie, die sich bewegen. Ich habe keine Ahnung, was das heißt, aber ich werde mir das gleich mal ansehen. Aber setzen Sie auf alle Fälle Caphurna davon in Kenntnis!«
    »Bewegt sich der Turm selbst?«, fragte der Mann. »Verformt er sich?«
    »Davon war nicht die Rede … Warten Sie, ich frage nach.« Nein, definitiv nicht, bekam er die Auskunft vom Plateau-Team. »Aber wir werden darauf achten; irgendwas installieren, das uns im Falle eines Falles warnt. Ich werde meinen Leuten erzählen, was bei Ihnen passiert ist. Und hier am Löwenkopf gilt von jetzt an erhöhte Alarmstufe.«
    Nach einer wilden Rutschpartie landete Carl unsanft auf dem Allerwertesten. Aua! Das gab unter Garantie blaue Flecken. So was Blödes aber auch. Er drückte sofort die Prüftaste und seufzte erleichtert auf, als der Selbsttest des Anzugs Grün zeigte. Wenigstens war nichts kaputtgegangen bei diesem Sturz.
    Mühsam rappelte er sich auf. Die Lampe hatte er unterwegs verloren, aber sie war mit ihm zusammen gelandet und funktionierte sogar noch. Er hob sie auf und leuchtete den Felskamin empor, durch den er gerutscht war. Würde er da überhaupt wieder hinaufkommen?
    Er probierte es, aber es war herzlich aussichtslos. Die Felsen waren zu glatt und zu steil.
    Da war es wieder, das Flattern in seinem Bauch. Angst. Ohne die ging es wohl nicht. Würden die anderen ihn denn hier unten finden? Würden sie auf die Idee kommen, dass er sich in einer Höhle befinden mochte, die sich hinter einer zweiten, unversehrten Wand aus stabil scheinendem Glas befand? Das war viel verlangt von der Phantasie der Wissenschaftler.
    Er hätte oben Markierungen hinterlassen sollen, eine Nachricht … Er fasste in eine Tasche, zog einen Schreibstift heraus. Den wenigstens hätte er oben auf die Schwelle des Durchgangs legen können, dann hätte die Chance bestanden …
    Nun ja, er hatte eben nicht daran gedacht und jetzt war es zu spät. Carl leuchtete den Raum ab, in dem er sich befand. Immerhin, es schien von hier aus weiterzugehen. Ein schmaler Durchgang, dahinter ein Gang, der, wie es aussah, weiter hinten breiter wurde. Vielleicht ließ sich ein anderer Ausgang finden.
    Auf alle Fälle legte er diesmal den Stift auf den Boden, und zwar so, dass seine Spitze in die Richtung zeigte, in die er zu gehen beabsichtigte. Besser als nichts.
    Dann stieg er in den schmalen Durchlass.

Weitere Kostenlose Bücher