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Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Titel: Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Stelle in elf Minuten«, sagte der Arzt.
    »Gut«, sagte Mom mit glasigem Blick.
    Sie warteten. Endlich war es so weit. Mister Pigrato, der auch gewartet und jedem Anrufer gesagt hatte, er habe jetzt keine Zeit, telefonierte mit der Kommandantin, sagte aber hauptsächlich entweder »hmm« oder »verstehe«. Dann nahm er den Kommunikator vom Ohr und erklärte mit steinernem Gesicht: »Vom Orbit aus ist ein Sturm der Stärke acht bis neun sichtbar, der die halben Valles Marineris ausfüllt und der deutliche elektrische Effekte zeigt. Es ist ihnen nicht gelungen, Funkverbindung zu den Rovern herzustellen.«
    »Mit anderen Worten, wir wissen nichts?«, fragte eine Frau, die, soweit Elinn wusste, mit Rajiv Shyamal zusammenlebte, dem Physiker der Expedition.
    Pigrato nickte. »Nichts, was wir nicht schon wussten.«
    »Man muss das Shuttle schicken! So schnell wie möglich«, forderte ein jüngerer Mann.
    »Solange der Sturm andauert, kann kein Shuttle landen.« Der Statthalter massierte sich die Schläfen. »Es bleibt uns nichts anderes übrig, als zu warten, bis der Sturm vorüber ist.«
    Carl kam wieder zu sich und das Erste, was er sah, war das beruhigende Grün der Systemanzeige. Alles funktionierte wieder. Er bekam Luft, das war das Wichtigste.
    Seltsam dunkel war es um ihn herum. Er setzte sich auf, sah sich um – und musste verblüfft blinzeln.
    Er war in der Höhle!
    Zack, schon stand er, als hätte es keine Strapazen und keine Atemnot gegeben. Es war unglaublich. Er stand tatsächlich in der Höhle und sah durch die Glaswand hinaus! Und draußen tobte noch immer ein braungelbes, kochendes Chaos aus Sand.
    Wie um alles in der Welt war er hier hereingekommen? Die Höhle war doch versiegelt gewesen, ein abgeschlossener Hohlraum, von dessen Analyse sich Dr. Spencer wertvolle Aufschlüsse über die Vergangenheit des Mars erwartet hatte … Hatte er am Ende irgendwo ein Loch in die Glaswand gebrochen? Aber nichts dergleichen war zu sehen. Höchst rätselhaft.
    Er ging die Höhle ab, betastete die Wände. Alles war mit demselben glasartigen Material überzogen, aus dem auch die Vorderfront bestand. Der Raum war groß – man hätte ohne weiteres beide Rover darin untergebracht und immer noch bequem Platz gehabt –, nach hinten leicht abschüssig und wegen der glasigen Versiegelung etwas rutschig. An der hinteren Wand gab es mehrere Öffnungen im Fels, die in weitere Höhlenräume führten, doch sie waren ebenfalls durch dicke Glaswände verschlossen.
    Er war regelrecht eingesperrt!
    Das war nicht möglich, sagte er sich. Irgendwie musste er schließlich hereingekommen sein.
    Er sah zur Decke hoch. Da war auch kein Loch, kein Durchlass, nichts, was so aussah, als könne es einen Zugang zur Höhle darstellen.
    Außerdem war er nicht heruntergefallen, daran erinnerte er sich genau. Er war vorwärts gestolpert und dann gestürzt. Er musste irgendwie durch die vordere Front gekommen sein!
    Carl ging zurück zu der großen, wenigstens dreißig Meter breiten Glaswand und begann sie Stück für Stück abzutasten. Falls das hier eine von irgendwelchen alten Marsbewohnern geschaffene Anlage war, gab es vielleicht einen geheimen Öffnungsmechanismus …
    Mit einem Aufschrei fuhr Carl zurück, als auf der anderen Seite der Glaswand wie aus dem Nichts eine Gestalt auftauchte.
    Im nächsten Augenblick sah er, dass es sich dabei um einen Menschen im Raumanzug handelte, und erkannte Van Leer. Was machte der denn hier? Er trug eine klobige Handlampe, deren Licht den Staub ungefähr einen Meter weit aufleuchten ließ, und auf dem Rücken hatte er zwei Sauerstoffpatronen!
    Van Leer schien Carl nicht zu bemerken. Natürlich nicht, wie sollte er auf die Idee kommen, er könne hier drinnen sein? Mit einem Satz war Carl wieder an der Glasmauer, winkte, schrie, trommelte dagegen, schwenkte seine eigene Lampe …
    Endlich bemerkte der Journalist ihn. Jedenfalls wandte er sich der Glaswand zu, presste den Helm darauf und die Lampe ebenfalls, deren Licht stark genug war, dass Carls Gestalt einen Schatten gegen den Hintergrund warf. Große Augen machte er, der Herr Journalist, als er ihn entdeckte. Er schrie etwas, aber Carl konnte nur bedauernd die Hände heben: Er hörte nichts. »Ich höre nichts!«, schrie er trotzdem, probierte es auch über den Fernruf, vergebens.
    Van Leer fuchtelte mit den Händen, dann begann er mit dem Zeigefinger unsichtbare Linien und Bögen auf das Glas zu malen. Buchstaben, in Spiegelschrift!
    »DU OK?«,

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