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Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Titel: Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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vor allem wenn man Zeit hatte und verschiedene Perspektiven ausprobieren konnte. Und Zeit hatte er einstweilen ja mehr als genug. Wenn es dumm lief, würde er der Erste sein, der es schaffte, den Speicher so einer Kamera voll zu kriegen.
    Nachdem er etwa zwanzig Bilder von dem hohen, schmalen Gang und an die vierzig von verschiedenen Vorsprüngen, Ornamenten und sonstigen auffälligen Dingen gemacht hatte, ging er weiter. Nach einigen Biegungen mündete der Gang – Sensation! – in eine unregelmäßig geformte Halle, die auf den ersten Blick Fenster zu haben schien, große, ovale Öffnungen in alle Richtungen, durch die der Blick in weite Fernen ging.
    Allerdings sah man durch jede der Öffnungen etwas anderes – mal etwas, das aussah wie eine fremdartige Stadt, mal etwas, das an eine gewaltige Industrieanlage denken ließ. Also waren es wohl doch nur Bilder – dreidimensional zwar und leuchtend hell, aber eben nur Bilder. Der Hintergrund war zweifelsfrei stets der Mars, was die Frage aufwarf, ob alle diese Anlagen womöglich noch irgendwo standen, unter Tarnschirmen verborgen, oder ob es sich dabei um Bilder aus alten, längst vergangenen Zeiten handelte.
    Carl fotografierte jedenfalls, was das Zeug hielt.
    Ein kleines dunkles Bild an einem der schmalen Zwischenwände hätte er beinahe übersehen. Als sein Blick schließlich doch darauf fiel, stockte ihm beinahe der Atem. Es zeigte den Mars, wie man ihn vom Weltraum aus sah, eine große, rostig rot leuchtende Kugel – doch dieses Bild zeigte den Mars ohne die Valles Marineris!
    Das war zweifellos von höchstem wissenschaftlichem Interesse. Hieß das, dass diese Anlage aus einer Zeit stammte, als es die Valles noch nicht gegeben hatte? Carl sah sich in der Halle um, die ihm auf einmal noch beeindruckender vorkam, als sie ohnehin schon war. Sich vorzustellen, dass das hier womöglich Jahrmillionen alt war! Und alles funktionierte nach wie vor, keine der Bildflächen – wie auch immer sie beschaffen sein mochten – hatte ihren Geist aufgegeben. Er betastete die dünne Schicht bläulichen Glases, die auch hier nach wie vor alles bedeckte. Vielleicht war das eine Art Konservierung?
    Auf jeden Fall würde Dr. Spencer Augen machen, wenn er das sah, dachte Carl, während er das Marsbild besonders sorgfältig fotografierte.
    Danach vergewisserte er sich, dass er wirklich nichts übersehen hatte in der Halle. Nein, nichts. Gut. Dann stellte sich die Frage, durch welchen der insgesamt fünf dunklen Gänge, die sich anboten, er weitergehen sollte.
    Vielleicht einfach durch den breitesten davon. Der war nicht ganz so dunkel wie die anderen, sondern von einem samtenen Schimmer erfüllt, der geradezu einladend wirkte.
    Trotzdem war Carl ein wenig mulmig, als er die ersten Schritte hineinmachte. Es mochte bewundernswert sein, dass diese Anlage nach undenkbar langer Zeit immer noch zu funktionieren schien, aber zugleich war es auch Furcht einflößend. Denn das hieß, dass eventuelle Alarmanlagen und Sicherheitsvorrichtungen ebenfalls noch in Betrieb sein konnten. Eine Sorge, die einen Archäologen, der die Überreste einer frühbabylonischen Kultstätte oder dergleichen ausgrub, jedenfalls nicht plagte.
    Der Gang führte leicht abwärts. Carl leuchtete ihn mit seiner Lampe ab und entdeckte zum ersten Mal so etwas wie Kratzspuren am Boden. Es musste einst ein besonders stark benutzter Weg gewesen sein.
    Er zuckte zusammen, als er hochsah und in einiger Entfernung ein Licht ausmachte, das sich ebenfalls bewegte. Gleich darauf merkte er, dass es nur seine eigene Lampe war, die sich da vorn irgendwo spiegelte. Das Ende des Ganges schien wieder durch eine Glaswand versiegelt zu sein.
    Nun, so etwas war ja kein Hindernis mehr für ihn. Also ging er einfach weiter, bis er direkt davor stand.
    Das wurde immer interessanter. Auf der anderen Seite der Glasmauer befand sich ein Balkon, von dem rechts und links breite Rampen hinabführten in eine weite, von einem seltsam irisierenden Licht erfüllte Halle. Dort unten standen hunderte gleich aussehender, länglicher, silbern schimmernder Apparate, aufgereiht in langen Kolonnen.
    Carl streckte die Hand aus, fasste an das Glas. Kein Problem, es zu durchdringen. Faszinierende Sache. Entschlossen tat er einen Schritt und war durch.
    Hatte es an dem Glas gelegen, mit seiner leicht bläulichen Färbung, die manche Dinge anders aussehen ließ, als sie waren? Von hier aus bot die Halle jedenfalls einen anderen, regelrecht unheimlichen Anblick,

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