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Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Titel: Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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obwohl sich eigentlich nichts verändert hatte. Da waren die Rampen, rechts und links, die Apparate in Reih und Glied …
    Beobachtete ihn jemand? Carl hatte auf einmal das Gefühl. Er sah sich um. Ihn schauderte, ohne dass er hätte sagen können, warum eigentlich.
    Die Apparate! Das sah er jetzt erst. Das, was da vorhin so silbrig geschimmert hatte, waren längliche, abgerundete Zylinder aus einem transparenten Material, die sich über einem dunklen Maschinensockel erhoben.
    Und in diesen Zylindern – lagen Lebewesen!

32
    Rettung in letzter Sekunde
    Sie sahen aus wie Heuschrecken. Nein, nicht wirklich, aber das war Carls erster Gedanke, als er die Wesen sah. Sie waren groß, wenigstens drei Meter – das erklärte die hohen Gänge! –, zugleich erschreckend dünn. Wenn das, was er dafür hielt, der Kopf war, dann hatten sie große dunkle Köpfe, an denen er keine Sinnesorgane ausmachen konnte, zumindest nicht auf diese Entfernung. Und wie es aussah, hatten sie jede Menge Gliedmaßen in allen Größen, wenigstens acht Paar.
    Aliens! Das stellte alles, was er bisher entdeckt hatte, in den Schatten. Carls Hand hob sich wie von selbst an die Helmkamera.
    So also sahen sie aus, die Marsianer. Elinn hatte all die Jahre von ihnen gesprochen, als stünde sie mit ihnen in Kontakt. Nun, zumindest war klar, dass es sie gab. Carl hatte allerdings seine Zweifel, ob ihr Anblick seiner kleinen Schwester gefallen würde. Sie sahen gruselig aus. Und was taten sie in diesen Maschinen? Waren das Särge? Oder waren diese Wesen eingefroren worden und warteten nur darauf, wieder aufgetaut zu werden?
    Jetzt hieß es, die Nerven zu bewahren. Zuerst ein paar Bilder von hier oben machen und dann, ja, dann musste er da runter, so nah an einen der Apparate hin, wie er es fertig brachte, und alles aus der Nähe fotografieren. Ihn schauderte bei dem bloßen Gedanken, aber andererseits … Er hatte ja gesehen, dass diese Anlage älter sein musste als die Valles Marineris, die auf alle Fälle verdammt alt waren. Gut möglich, dass diese Wesen längst nicht mehr lebten. Genau genommen, war kaum vorstellbar, dass sie noch lebten.
    Doch andererseits – wer hatte ihm dann das Artefakt zukommen lassen, das ihn gerettet hatte, den Schlüssel zu all dem?
    Verdammt.
    Die Fotos. Er musste Bilder machen, auf jeden Fall. Er atmete tief durch, legte die Finger auf den oberen Taster der Kamera, drehte den Kopf, suchte den besten Ausschnitt. Erstes Bild. Die andere Seite. Zweites Bild. Die Mitte noch …
    Carl schrak zusammen, als er im Hintergrund der Halle Bewegungen wahrnahm. Irgendetwas rührte sich dort. Etwas, das so aussah, als käme es näher.
    Vielleicht war das mit dem Blitz doch keine so gute Idee gewesen.
    Ariana tauchte auf, als Dr. DeJones die Medizinische Station gerade wieder verlassen wollte. Er hatte seinen Arztkoffer neu bestückt und war auf dem Weg zurück zu Pigratos Wohnung. Man war immer noch ohne Nachricht von der Expedition seit Ausbruch des Sturms. Eventuell würden einige der Angehörigen noch seine Hilfe brauchen.
    »Dad?«
    »Liebes, ich …«, begann DeJones, dann bemerkte er, wie bleich und elend seine Tochter aussah, und kam zu dem Schluss, dass sie seiner Hilfe im Augenblick mehr bedurfte als jeder andere. »Komm, gehen wir rein.«
    Sie gingen ins Behandlungszimmer. Ariana ließ sich auf die Eckcouch fallen, krallte die Hände ineinander und sah ihn nur mit großen Augen an.
    »Erzähl’s mir einfach«, sagte er und setzte sich ihr schräg gegenüber.
    »Es ist wegen Urs«, begann sie, dann kamen ihr die Tränen. Schluchzend und schniefend, erzählte sie ihm die ganze Geschichte von dem Satelliten und dem Passwort und von der Blockade der Meteorologischen Abteilung, nur weil sie sich geküsst hatten. »Meinst du, dass deswegen jetzt Leute gestorben sind? Wegen uns? Ich meine, wir haben doch nicht gewusst … oder wir wollten doch nicht …«
    DeJones reichte ihr ein frisches Taschentuch. »Ich weiß nicht, ob jemand in dem Sturm ums Leben gekommen ist. Das wird sich noch herausstellen. Ich hoffe es natürlich nicht, aber selbst wenn, trifft nicht euch allein die Schuld.«
    Ariana schluchzte auf. »Nicht?«
    »Die Hauptverantwortung für alles, was auf einer Expedition geschieht, liegt bei ihrem Leiter«, erklärte DeJones so ruhig und beruhigend wie möglich. »Er darf sich nicht darauf verlassen, dass er rechtzeitig vor Stürmen gewarnt wird, vor allem nicht bei einer Fahrt, die den Bereich des Kommunikationssystems

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