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Die Glaszauberin pyramiden1

Die Glaszauberin pyramiden1

Titel: Die Glaszauberin pyramiden1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
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Pyramide. Die südliche und die westliche Fassade, die wir sehen konnten, wiesen inzwischen mit blaugrünem Glas verkleidete Flächen auf. Hauptsächlich in der Nähe der Spitze, denn es war einfacher, von oben nach unten zu verglasen. Gruppen von Arbeitern zogen umsichtig Glasplatten in die Höhe. Jede dieser Platten hatte viele Stunden Arbeit gekostet; sie hatten zusammengemischt und dann gebrannt werden müssen, dann waren sie eingekerbt und an den richtigen Stellen gebrochen worden. Jedesmal, wenn ich eine von ihnen in die Höhe gehievt werden sah, setzte mein Herz aus, und ich hoffte, daß die Arbeit und die Kunst von Stunden nicht durch einen Unfall oder einem Knoten im Seil zunichte gemacht würde.
    In der Nähe der Spitze gab es noch immer mehrere Steinstapel, die auf den Tag warteten, an dem der Schlußstein eingefügt werden würde. Und ich sah schnell weg, den schrecklichen Tod des Sklaven Gaio immer noch vor Augen. Seitdem war niemand mehr umgekommen.
    Als wir uns der Rampe näherten, befahl uns Ta’uz, oben mit mehreren Wächtern zu warten, während er, Chad Nezzar und Boaz um die Pyramide herumgingen. Sie alle legten den Kopf in den Nacken, während Ta’uz erklärte und gelegentlich gestikulierte, und ich ertappte mich bei der Hoffnung, daß die Pyramide zu dem Schluß kam, daß einer von ihnen ein besseres Opfer abgeben würde als ein einfacher Sklave.
    Ich schaute wieder nach oben und fragte mich, ob ein Stein sich wohl langsam von dem Stapel lösen würde, um nach unten zu stürzen, dann richtete ich den Blick wieder auf den Chad und die beiden Magier.
    »Kein Hund beißt die Hand, die ihn füttert«, bemerkte Isphet im Plauderton, da sie meinen Blick verstanden hatte, und ich nickte. Die Pyramide würde keinen von ihnen auswählen. Nur die, die ersetzbar waren.
    Ich fragte mich, ob ich ersetzbar war, und wünschte mir, ich würde nicht gerade hier auf der Rampe stehen.
    Nach einiger Zeit kamen der König und die Magier zurück. Dem Chad schien es in seinem schweren Schmuck unbehaglich zu sein; er zupfte gereizt an einer schweren, mit Juwelen überreich ausgestatteten Goldkette, die von seiner linken Brustwarze zu einem Ring in seinem Bauch führte. Ich fragte mich, ob er die Ketten abnehmen konnte, oder ob er in sie eingewickelt schlafen mußte.
    Ein Soldat eilte herbei, um allen dreien Pokale mit Wasser zu reichen, und sie tranken durstig.
    Ich betete, daß sie zu erschöpft waren, um weiterzugehen, aber nach einigen Minuten ließ die Gereiztheit des Chads nach und sein Interesse erwachte zu neuem Leben.
    »Besuchen wir also die Kammer zur Unendlichkeit«, sagte Boaz und ging voraus.
    Mir entging nicht, daß Ta’uz irgend etwas zu irritieren schien.
    Wände und Decke des Hauptganges waren nun mit Glas verkleidet. Der Boden sollte bis zuletzt aufgespart werden – bis die Kammer zur Unendlichkeit vollendet war. Das Glas war aus einer ganz besonderen Mischung aus Metallpulvern hergestellt worden, so daß ihm keine Farbe zugeordnet werden konnte. Wenn das Auge darüber schweifte und sich das Licht änderte, wirbelten die Farben auf und veränderten sich ständig.
    Es hätte wunderschön sein müssen, und es hätte zu mir und Isphet sprechen sollen – die Soulenai liebten solche Farbkräusel, aber das Glas war stumm. Tot. Hier lebte nichts.
    Das war auf seine Weise genauso beunruhigend wie die Schmerzensschreie und Hilferufe, die ich, wie ich wußte, in der Kammer zur Unendlichkeit hören würde.
    Wir erreichten die Kammer ohne Zwischenfälle. Isphet und ich stellten uns unauffällig in eine Ecke, während Boaz und Chad Nezzar die Wände begutachteten. Über ein Drittel des Innenraums war jetzt mit den goldenen Glasnetzen bedeckt, und vor allem Boaz brachte meiner Meinung nach übertrieben viel Zeit damit zu, die Symbole und Schriftzüge ganz genau zu untersuchen.
    Schließlich nickte er kaum merklich und trat zurück.
    »Das ist gute Arbeit«, sagte er zu Ta’uz. »Exakt.«
    Ta’uz neigte leicht den Kopf. »Natürlich. Ich bin sehr gründlich vorgegangen.«
    »Aber Ihr habt es nicht besonders eilig damit gehabt«, sagte Boaz. »Diese Kammer müßte mittlerweile fast völlig fertig sein.«
    Ta’uz holte wütend Luft. Ich glaube, beide Magier hatten vergessen, daß sich noch andere in der Kammer befanden. »Es war Eure Aufgabe, für Arbeiter zu sorgen, Boaz. Ich brauche eigentlich zehn oder zwölf Glasmacher, die Glasnetze herstellen können. Was wir mit dreien vollbracht haben, ist

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