Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske
und ein Wochenende müßte dabeisein.“
„Zehn wären bestimmt zu schaffen“, bemerkte der Junge mit der kurzen Lederjacke. „Wir sind beispielsweise vierhundertfünfzig Schüler. Wenn nur zwei Drittel ihre Eltern auf die Beine bringen, einschließlich ein paar Tanten und Großmütter, wäre das Zelt bereits zweimal ausverkauft.“
„Schön, rechnen wir mal wirklich für jede Schule zwei Vorstellungen“, meinte Paul Nachtigall.
„Dazu noch alle übrigen Kinder und nicht zu vergessen die Kurgäste“, warf der Zwilling Alexandra ein.
„Zehn könnten tatsächlich Zusammenkommen, wenn wir Glück haben“, gab der Boß der Glorreichen Sieben zu.
„Wir müssen ein Faß aufreißen wie im vergangenen Sommer“, meinte Emil Langhans.
„Ein Reklamerummel, daß wieder mal die Heide wackelt“, ergänzte der Junge mit der Stupsnase und rieb sich die Hände. „Plakate, Flugblätter, Schaufenster -“
„Was seinerzeit die gelbe Fünf war, ist jetzt der Zirkus“, mischte sich der Zwilling namens Inge ein.
„Drehen wir zur Abwechslung also ein Ding gemeinsam?“ versicherte sich der Boß der Glorreichen Sieben.
„Ist ja nicht für die Ewigkeit“, griente Ulli Buchholz. „Ab Ostern schlagen wir uns sowieso wieder die Lappen um die Ohren.“ Jetzt grinsten auch die übrigen Maxen.
„Ihr habt wirklich ’ne Macke“, murmelte der Zwilling Alexandra. „Aber dagegen gibt’s wohl keine Tabletten.“ Sie drehte sich um und blickte zu Ronny hinüber. „Laß dich bloß nicht anstecken“, meinte sie und fragte dann: „Wie findest du unseren Plan überhaupt?“
„Es wäre sagenhaft, wenn alles klappt“, meinte der dunkelhaarige Junge.
„Wichtig ist übrigens auch, daß die Zeitung wieder mitmacht“, platzte unvermittelt der dickliche Sputnik dazwischen. „Das kann sogar entscheidend sein.“
„Das ist mir natürlich klar“, erwiderte Karlchen Kubatz. „Aber ich wollte meinen Alten Herrn erst beknien, wenn wir uns einig sind.“
„Okay“, entschied der Boß der Glorreichen Sieben. „Ich beantrage Vertagung, sagen wir bis zum Nachmittag. Alle bleiben zu Hause und halten sich bereit. Du brauchst nur Manuel anzurufen, Ulli und mich. Wir benachrichtigen anschließend die anderen, wie gehabt.“
„Und was passiert dann?“ fragte das Mädchen mit der Spange über den Vorderzähnen.
„Dann rufen wir gemeinsam diesen Herrn Zamboni an“, meinte Paul Nachtigall. „Der Zirkus weiß nämlich noch gar nichts von seinem Glück.“
Kurz danach zeigte es sich, daß Karlchen Kubatz bei seinem Vater ziemlich leicht offene Türen einrannte. Jedenfalls mußte er ihn keine Sekunde lang beknien. Und das war auf mehrere günstige Umstände zurückzuführen, die heute mittag erfreulicherweise zusammenkamen.
Als sich die Familie Kubatz kurz nach eins an den Tisch setzte, schien vor den Fenstern immer noch die Sonne, und dort, wo sie durch den Vorhang ins Zimmer fiel, aalte sich der kastanienbraune Setter Nepomuk auf dem Teppich.
„Die neue Serie hat eingeschlagen wie eine Bombe“, bemerkte der Chefredakteur. „Kaum ist heute morgen die erste Folge erschienen, hagelte es schon Anfragen wegen der Nachdruckrechte, und begeisterte Leser decken die Redaktion mit Telefonanrufen zu. Ein richtiger Knüller.“
„Gratuliere“, sagte Frau Kubatz. „Ich bin erst nach dem Einkäufen zum Lesen gekommen „Na und?“ fragte ihr Mann neugierig dazwischen. „Ausgesprochen spannend“, erwiderte Frau Kubatz. „Dieser Herr Wunderlich hat wirklich etwas auf dem Kasten. Dabei sieht er auf dem Foto wie ein harmloser und freundlicher Blumenzüchter aus.“
„Aber er hat es faustdick hinter den Ohren“, lachte der Chefredakteur, und dann schnupperte er mit der Nase zur Küche hin. Dort hatte nämlich die Hausangestellte Maria gerade mit dem linken Fuß die Tür aufgemacht und servierte jetzt Rindsrouladen.
„Dein Lieblingsessen“, schmunzelte Frau Kubatz. „Jetzt platzt du vor guter Laune bestimmt gleich aus den Nähten.“
„Dann muß ich mich ja beeilen“, meinte Karlchen. „Ich hätte dir vorher nämlich noch ganz gern etwas erzählt.“
„Ich höre, mein Sohn“, erwiderte der Chefredakteur. „Guten Appetit allerseits.“
Als Herr Kubatz eine gute Viertelstunde später seine Pfeife stopfte, einen tiefen Zug nahm und den Rauch ins helle Sonnenlicht hinter dem geöffneten Fenster blies, war es bereits eine beschlossene Sache, daß auch die Bad Rittershuder Nachrichten mitmachen würden. „Das ist wirklich
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