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Die Glut des Zorns (Billy Bob Holland) (German Edition)

Die Glut des Zorns (Billy Bob Holland) (German Edition)

Titel: Die Glut des Zorns (Billy Bob Holland) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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hatten zweimal einen schlechten Eindruck von mir«, sagte sie.
    »Inwiefern?«
    »Als Sie mich dabei ertappt haben, wie ich eine Droge zu mir genommen habe, obwohl ich sehr gut ohne sie auskomme. Und außerdem hat Ihnen Xavier von meinem törichten Herumgetue mit Nicki Molinari berichtet.«
    »Ich glaube, ich kann mich nicht mehr so genau daran erinnern.«
    »Sie sind vielleicht ein Typ, Tex. Ich könnte Sie sofort besetzen, falls Sie nicht zu ehrgeizig sind. Schenken Sie Xavier nicht allzu viel Beachtung, wenn er nüchtern ist. Wenn er betrunken ist, kann er besser denken«, sagte sie und kniff mich in den Oberschenkel, als sie aufstand und ging.
    Als ich zu Docs Haus zurückkam, wartete Maisey auf der vorderen Veranda auf mich.
    »Was ist los?«, sagte ich.
    Sie reichte mir ein zusammengefaltetes Notizblatt. »Das war unter mein Fenster gesteckt«, sagte sie. Ich las es.
    Liebe Maisey,
    ich habe gesehn, wie Mr. Holland auf Wyatt geschossen hat. Wyatt hatte eine Kettensäge laufen und konnte die Schüsse nicht hören. Deshalb habe ich ihm erzählt, was ich gesehen habe. Du musst von Mr. Holland weg. Wir könnten nach Idaho gehen oder in den Regenwald in Washington. Ich weiß, wie man eine Hütte baut, und ich kann jagen und Fische fangen. Was hältst du davon? Komm heute Abend um acht zu unserm Lokal an der Front Street.
    Dein Freund
Terry
    »Unser Lokal?«, sagte ich.
    »Er meint vermutlich die Bar, in der ich ihn kennen gelernt habe. Das ist vielleicht ein Penner.«
    »Hat dein Vater das schon gesehen?«
    »Noch nicht. Er ist zur Futtermittelhandlung gefahren. Was meint er damit, dass du auf Wyatt Dixon geschossen hast?«
    »Witherspoon hat wahrscheinlich Pilze gegessen«, sagte ich.
    Aber ich konnte ihr nichts vormachen. Sie stützte die Hände in die Hüften und schaute mich mit durchdringendem Blick an.
    »Hast du den Verstand verloren, Billy Bob?«
    »Du darfst eine Geisteskrankheit nicht unterschätzen. Sie kann einem das Leben sehr erleichtern«, sagte ich.
    »Ich dachte, mein Vater wäre außer Rand und Band. Ihr zwei seid einfach unglaublich«, sagte sie. Entrüstet schüttelte sie den Kopf, tippte mit den Zehen auf den Boden und spitzte den Mund.
    Aber es sollte noch dicker kommen. Eine halbe Stunde später sah ich Nicki Molinaris Kabriolett mit offenem Verdeck durch die Wiese hinter Docs Haus rasen. Molinari saß am Steuer, neben ihm sein Mann am zweiten Base, den er Frank nannte. Frank sah aus wie ein über zwei Meter großer Leichnam, den man aufrecht auf dem Sitz platziert hatte.
    Molinari stieg aus dem Auto, ließ die Tür offen und den Motor laufen und stieß mit dem Finger nach mir.
    »Am liebsten würde ich gleich dafür sorgen, dass es in Missoula, Montana, einen Anwalt weniger gibt«, sagte er.
    »Ach?«
    »Ich frühstücke heute Morgen in einem Café, als dieser Rodeopsycho – wie heißt er doch gleich? –, dieser Wyatt Dixonreinkommt, sich hinstellt und mich mit seinem schiefen Grinsen anfeixt. ›Haben Sie irgendwas?‹, sage ich. Sagt er: ›Ich weiß aus höchst zuverlässiger Quelle, dass Ihr Freund, Mr. Holland, ein paar Schüsse auf mich abgegeben hat. Könnte es sein, dass Sie etwas mit dieser feigen Tat zu tun haben, Sir?‹
    ›Wovon reden Sie überhaupt?«, sage ich. ›Und reden Sie mich nicht mit Sir an.‹
    Sagt er: ›Ich habe gesehen, wie mir einer Ihrer Männer hinterhergeschnüffelt hat. Weshalb ich mich gefragt habe, ob Sie und Mr. Holland vielleicht zusammenarbeiten. All die Leute hier warten auf Ihre Antwort, Sir.‹
    ›Nein‹, sage ich. ›Ich weiß nichts davon, dass jemand auf Sie geschossen hat. Also verschwinden Sie von meinem Tisch, Sie haben ja nicht alle Tassen im Schrank.‹
    Sagt er: ›Sie sind ein Kriegsheld, Sir. Ich bin oft an Ihrem Haus vorbeigefahren. Ich habe den Schlagkäfig in Ihrer Scheune gesehen und die schönen Frauen, die in Ihrem Pool schwimmen. Ich würde gern so leben wie Sie, aber ich bin nur ein einfacher Cowboy. Sie, Sir, machen dem italienischen Volk alle Ehre.‹«
    Ich wartete darauf, dass Molinari fortfuhr.
    »Hören Sie überhaupt zu?«, sagte er.
    »Yeah. Und warum sind Sie hergekommen?«
    Sein Gesicht wurde bleich vor Wut.
    »Sie treiben Ihren Unfug und bringen den Typ auf dumme Gedanken. Ich bin Geschäftsmann. Ich musste mich von diesem Dorftrottel in aller Öffentlichkeit anmachen lassen. So was kann ich nicht gebrauchen.«
    »Warum meint er, wir hätten etwas miteinander zu tun?«
    »Er ist ausgebufft. Er weiß, dass wir beide

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