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Die Glut des Zorns (Billy Bob Holland) (German Edition)

Die Glut des Zorns (Billy Bob Holland) (German Edition)

Titel: Die Glut des Zorns (Billy Bob Holland) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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Scheinwerferlicht des Lastwagens.

17. KAPITEL
    Nachdem Terry Witherspoon Maisey abgesetzt und sie Doc alles erzählt hatte, was an diesem Abend vorgefallen war, dachte ich zunächst, er würde sich entweder Witherspoon, Wyatt Dixon oder die drei Footballspieler vorknöpfen.
    Oder wenigstens Maisey wegen ihres Leichtsinns eine Strafpredigt halten.
    »Wyatt Dixon ist mit einer Hand voll Kleingeld auf die Toilette gegangen? Und in dem Moment hat sich dieser Witherspoon entschlossen, das Weite zu suchen?«, sagte Doc.
    »Ja. Wollte der ältere Mann womöglich –«, setzte Maisey an.
    »Komm mit in die Küche«, sagte Doc.
    »Was ist denn?«, sagte sie.
    »Du hast noch nicht zu Abend gegessen«, sagte er, nahm zwei Steaks aus der Gefriertruhe, wickelte sie in der Spüle aus dem Wachspapier und taute sie unter dem heißen Wasser auf. »Wenn du mir beim Schälen hilfst, können wir uns Bratkartoffeln machen.«
    Maisey schaute ihn verwundert an.
    »Bist du nicht sauer?«, fragte sie.
    »Auf dich doch nicht, Maisey. Auf dich niemals«, erwiderte er.
    Sie legte ein Schneidebrett auf die Arbeitsplatte neben derSpüle und schälte eine Idaho-Kartoffel, hielt dann inne und blickte ihren Vater von der Seite an, als sehe sie ihn zum ersten Mal.
    Nicki Molinari gab nicht so leicht auf. Ich traf ihn in der Innenstadt von Missoula, als er gerade aus einem Sportgeschäft kam. Er hatte eine Schachtel mit Tennisschuhen unter dem Arm.
    »Sie haben mir die Fahrt raus zu Ihrem Haus erspart. Kommen Sie mit zum Baseballplatz. Es ist unten am Fluss«, sagte er.
    »Nein, danke«, erwiderte ich.
    »Sie wollen doch diesen Wyatt Dixon vom Hals haben? Oder wär’s Ihnen vielleicht lieber, wenn er über Ihre Ermittlerin steigt, wie heißt die Dame doch gleich, Temple Soundso? Denken Sie drüber nach, Mr. Holland.«
    Er stieg in sein Kabrio und fuhr weg.
    Ich wollte mich nicht weiter mit dem befassen, was er gesagt hatte, doch er hatte mich am Haken. Ich fuhr mit meinem Pick-up zu dem Baseballplatz am Clark Fork, parkte hinter den Tribünen und ging zum dritten Base. Nick Molinari schlug den drei anderen Männern, die auf dem Feld standen, scharf angeschnittene Grundbälle über den Rasen zu.
    Zwei Personen saßen auf der sonst leeren Tribüne. Der Mann hob die Hand zum Gruß, aber die Frau neben ihm schaute unverwandt aufs Spielfeld, als wäre ihr Gesicht aus erstarrtem Wachs gegossen.
    »Was machen Xavier und Holly Girard hier?«, fragte ich und nickte zur Tribüne hin.
    »Er schreibt ein Buch über mich. Ich habe Geld in ihren neuen Film gesteckt. Er wird am Blackfoot gedreht. Warum, stört Sie das?«, sagte Nicki.
    »Sie haben etwas über meine Ermittlerin gesagt, Temple Carrol?«
    »Yeah, ich will siebenhundert Riesen von der Schlampe wiederhaben. Für Sie Cleo Lonnigan. Wenn Sie kein Interesse am Finderlohn haben, kann ich mir Wyatt Dixon vorknöpfen oder jemand anders, der Ihnen das Leben schwer macht.«
    »Warum haben Sie Temple erwähnt?«
    »Dixon hat Ihrem Sohn fast den Schwanz abgerissen. Was glauben Sie, was der einer Frau antut?«
    »Woher wissen Sie das alles, Nicki?«
    »Ah, schon wieder der Vorname. Bescheid zu wissen gehört zu meinem Geschäft.«
    »Gut. Halten Sie sich aus meinen Angelegenheiten raus«, sagte ich, drehte mich um und ging weg.
    Er holte mich ein und legte mir zwei Finger auf den Arm. Sie waren feucht vor Schweiß. Er schaute mich an und nahm die Hand weg.
    »Ich will nicht mit Ihnen auf Kriegsfuß stehen«, sagte er. »Wir haben ein – wie nennt man das? –, eine Art symbiotische Beziehung. Sehen Sie den großen Typ da drüben am zweiten Base? Er arbeitet für mich. Er ist völlig hemmungslos, lässt mitten in einem vollen Aufzug einen fahren und hält Nostradamus für eine College-Footballmannschaft. Aber eins kann er. Wissen Sie, was das ist?«
    »Menschen umbringen?«
    »Er ist ein großartiger Spieler am zweiten Base. Wir waren auf TI in der gleichen Mannschaft. Bei einem Playoff-Spiel ist mein Ball dem Fänger glatt aus dem Handschuh geglitscht. Keiner ist dahinter gekommen, wie ich ihn nass gekriegt habe. Ich habe mir weder ans Gesicht noch an die Mütze oder den Gürtel gefasst. Wollen Sie wissen, wie ich’s gemacht habe?«
    »Nein.«
    »Wir haben den Ball quer durchs Innenfeld geschlagen. Frank hatte ein Loch im Handschuh und darunter einen Schwamm. Er war der letzte Innenfeldspieler, der den Ball in der Hand hatte. Als er zu mir gekommen ist, hat er ausgesehen, als wäre er durch die Autowaschanlage

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