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Die Goblins 01 - Die Goblins

Titel: Die Goblins 01 - Die Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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müssen.
    Das Ganze hatte nur einen Haken: Er wusste, dass es so nicht funktionieren würde. Mit viel Glück würde vielleicht ein Tag vergehen, bevor Barius die anderen hierher brächte.
    Vielleicht konnte Jig die Goblins davon überzeugen, zu verhandeln. Wenn sie ihm die Erlaubnis gäben, nach dem Zepter zu suchen, wäre kein Grund für Blutvergießen vorhanden. Aber noch während er darüber nachdachte, wie er seine Leute dazu bewegen könnte, wusste er, dass es nicht klappen würde. Barius wollte , dass Blut floss, ebenso wie jeder Goblin. Er lebte für Kampf, Ruhm und Sieg, und jedes Mal, wenn er einen Feind erschlug, verlieh ihm das ein Gefühl der Stärke.
    Die Goblins würden es auch nicht besonders freundlich aufnehmen, wenn Oberflächenbewohner ihr Zuhause durchwühlten. Früher oder später – und Jig war bereit, einiges auf früher zu setzen – würde einer von ihnen versuchen, jemandem ein Messer in den Rücken zu stoßen.
    Auf Jigs Schulter fuchtelte Klecks aufgeregt mit den Vorderbeinen. Er erkannte diese Tunnel wieder und wusste, dass sie nach Hause gekommen waren. Er konnte nicht verstehen, dass Jig vielleicht getötet würde, sobald eine der Wachen ihn bemerkte. Er konnte auch nicht wissen, dass sie, selbst wenn sie unversehrt in die Höhle gelangen sollten, trotzdem den Tod finden würden, sobald die Abenteurer eintrafen.
    Warum war Jig also zurückgekommen? Warum war er nicht bei den anderen geblieben? Vielleicht hätten sie ihn dann sogar am Leben gelassen, wenn sie die Goblins töteten. Wenn Barius bei seiner Ankunft in der Höhle Jig vorfand, würden sie ihn ohne mit der Wimper zu zucken umbringen. Wahrscheinlich würden sie nicht einmal merken, dass er es war. Letzten Endes sahen alle Goblins gleich aus.
    Schattenstern,, ich könnte ein bisschen Hilfe hier unten gebrauchen. Wie soll ich das überleben, was da auf mich zukommt?
    Die Antwort des Gottes war knapp und entmutigend. Wenn mir etwas einfällt, werde ich es dich wissen lassen.
    Jig fing an zu lachen. Nicht einmal ein Gott konnte einen Ausweg aus diesem Dilemma finden! In den vergangenen paar Tagen wäre Jig um Haaresbreite gefressen, ertränkt, vergiftet, zombifiziert, in Stücke gerissen und, wenn man Sich-von-Brot-ernähren-Müssen dazuzählte, verhungern gelassen worden. Damit könnte man ein komplettes Lied über ihn allein schreiben. ›Die einhundert Tode von Jig dem Goblin.‹ Wenn er sowieso sterben musste, warum dann nicht dem Lied noch ein paar Todesarten hinzufügen, indem er in die Höhle stürmte und versuchte, seinen Stamm auf die unvermeidliche Schlacht vorzubereiten?
    »Geh weiter!«, sagte Jig, als Riana ihn einholte. Er zeigte den Seitentunnel hinunter. »Du kannst den Ausgang in knapp einer Stunde erreichen.«
    »Ich kann nicht.« Als Jig verwirrt den Kopf schief legte, erklärte sie: »Ich müsste den Raum mit der Glasdecke durchqueren. Straum würde mich sehen. Wenn er merkt, dass ich zu entkommen versuche, kommt er vielleicht auf die Idee, dass ich das Zepter habe. Und er kann zu Ryslind sprechen.«
    Jig nickte; sie hatte Recht. Ryslind würde in Windeseile hinter ihr her sein. Möglicherweise sind sie in diesem Moment schon hinter uns her. Wahrscheinlich denken sie, wir wissen, wo das Zepter ist, was bedeutet, dass sie sich nicht mit den Hobgoblins abmühen müssen. Uns bleibt gar kein Tag mehr. Sie werden kommen, sobald sie unser Fehlen bemerken.
    »Komm mit.« Jig straffte die Schultern und ging an dem gläsernen Krieger, der die Grenze zwischen Goblin- und neutralem Territorium markierte, vorbei und in den Tunnel hinein, der zur Haupthöhle führte. Riana folgte ihm, das Messer in der Hand.
    »Was machen wir?«, wollte sie wissen.
    Jig kam nicht dazu zu antworten. Ein Stück weiter vorn sah er die zwei Wachen. Eine trug einen alten Speer, die andere eine Keule. Nachdem er so viel Zeit mit Darnak verbracht hatte, war Jig von der Keule nicht sonderlich beeindruckt. Sie sah aus wie ein altes Tischbein. Darnak hätte sie mit einem Schlag zersplittert, um anschließend dasselbe mit dem Schädel ihres Besitzers zu tun.
    »Was macht ihr da draußen?«, sprach derjenige mit dem Speer sie an. Als er genauer hinsah, fragte er: »Jig? Bist du das?«
    »Du steckst in Schwierigkeiten«, meinte der andere. »Wir haben gehört, dass du Porak umgebracht hast.«
    Jig ging unbeirrt weiter. Sie glaubten, dass er Porak getötet hatte? Wie wunderbar! Er fragte sich, wie sehr die Geschichte in den letzten paar Tagen wohl

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