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Die Goblins 01 - Die Goblins

Titel: Die Goblins 01 - Die Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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ihm zu: »Hast du einen Plan, oder war das nur eine weitere Methode, Selbstmord zu begehen?«
    »Selbstmord«, antwortete Jig. Pläne waren was für Abenteurer; er zog die goblinübliche Herangehensweise vor. Blinde Panik mochte zwar nicht immer funktionieren, aber wenigstens ersparte sie einem den Planungsstress.
    Er sah verblüfft drein. Panik war vielleicht genau das, was er brauchte! Ein breites Grinsen überzog sein Gesicht. »Na los, komm!«, forderte er Riana auf und ergriff ihren Arm.
    »Wenn das nicht funktioniert, werde ich dafür sorgen, dass du mit mir stirbst.« Aber sie klang resigniert, nicht verärgert.
    »Wenn das nicht funktioniert, werden wir sicher auch ohne deine Bemühungen gemeinsam sterben.«
    Hunderte Goblinstimmen schlugen ihnen wie das dumpfe Brausen des Meeres entgegen, als sie den Raum betraten. Der Lärm erstarb innerhalb von Sekunden; aller Augen richteten sich auf Jig und Riana, und die dazugehörigen Goblinhirne versuchten zu verstehen, was die beiden hier zu suchen hatten, so offensichtlich fehl am Platz. Jeden Moment würde jemand losschreien und die Höhle in ein totales Chaos verwandeln. Jig wollte sichergehen, dass er derjenige war.
    »Abenteurer!«, schrie er aus voller Lunge. Er schwang sein blutiges Schwert in der Luft und hoffte, dass niemandem auffiel, dass Abenteurer für gewöhnlich rot und nicht blau bluteten. »Sie greifen die Wachen an! Wo ist der Häuptling? Ich habe eine Überläuferin aus ihrer Gruppe bei mir, die uns helfen kann.«
    Flüstern breitete sich wie Läuse aus, und Jig hörte, wie sein Name einige Male erwähnt wurde. Keiner rührte sich. Glaubten sie ihm nicht? Er schwang sein Schwert noch einmal. Riana beschimpfte ihn und wischte sich die Blutspritzer ab, die auf ihrem Ärmel gelandet waren.
    »Was hast du ihnen erzählt?«, fragte sie.
    Er hatte ganz vergessen, dass sie kein Goblin sprach. »Ich habe ihnen gesagt, dass die Abenteurer im Anmarsch sind und du uns gegen sie helfen wirst.«
    »Oh.« Sie kaute einen Augenblick auf ihrer Unterlippe, dann rief sie: »Sie haben sich mit den Hobgoblins und ihren Tunnelkatzen zusammengetan! Sie kommen, um eure Frauen und Kinder zu rauben!«
    »Und unser Essen!«, fügte Jig hinzu.
    Das rief eine viel stärkere Reaktion hervor, zumindest bei denen, die Mensch verstanden. Überall begannen sich Goblins um Waffen zu balgen oder rannten tiefer in das Labyrinth der Gänge, um sich zu verstecken. Die Rennenden waren in der Überzahl, aber wenigstens bewegten sich alle. Und was noch wichtiger war – niemand hatte versucht, ihn zu töten.
    Der Häuptling residierte in einem großen Raum hinter der Küche, sodass er essen konnte, wann immer ihm danach war. Jigs Magen knurrte bei diesem Gedanken.
    »Komm weiter!« Er kämpfte sich durch die Menge der Goblins auf die gegenüberliegende Seite der Höhle zu. Riana hielt sich dicht hinter ihm.
    Kräftige Finger schlossen sich um Jigs Handgelenk. Im Vergleich zu dem des Drachenkindes war der Griff des Goblins schwach, aber dennoch zu stark, als dass Jig sich hätte losreißen können. »Woher sollen wir wissen, dass das kein Trick ist?«, fragte der Goblin herausfordernd.
    Einen Augenblick lang verspürte Jig eine bizarre Erleichterung. Wenigstens sind wir nicht alle einfältig und leichtgläubig. Die Tatsache, dass ihn das sein Leben kosten konnte, setzte seiner Genugtuung allerdings einen Dämpfer auf. Der Goblin hielt Jig am Schwertarm gepackt; seine Fangzähne waren fast einen Zoll länger als Jigs eigene.
    Jigs Gegenüber riss die Augen auf. Er sah nach unten. Jig folgte seinem Blick und sah das Heft eines Dolchs aus seiner Körperseite ragen. Ohne einen Laut fiel der Goblin zu Boden.
    »Du hast ihn still und heimlich abgemurkst!«, stellte Jig beeindruckt fest.
    »Ich bin eine Diebin. Das ist nun mal unsere Art.«
    Einige Goblins hatten gesehen, was passiert war, und Jigs Magen zog sich zusammen, als sich eine Menge um ihn und Riana zu bilden begann. Sie standen unmittelbar vor der Küche; alles, was er brauchte, waren ein paar Minuten mit dem Häuptling. Danach würde Jig wahrscheinlich sterben und Riana in den Kochtopf wandern, aber wenigstens hätte er sein Volk vor Barius und den anderen gewarnt.
    Er zog sein Schwert und brüllte. Verglichen mit Darnaks Schlachtruf klang Jigs Schrei eher nach einer verängstigten Ratte als nach einem Krieger, aber er tat seine Wirkung. Die Goblins wichen zurück, verwirrt und verunsichert. Jig flitzte durch die Lücke und in die

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