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Die Goblins 01 - Die Goblins

Titel: Die Goblins 01 - Die Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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aufgebauscht worden war. Egal … solange sie ihn für gefährlich hielten, hatte er vielleicht eine Chance.
    Die Wachtposten richteten ihre Waffen auf ihn. »Wer ist die Elbe?«, wollte einer wissen. »Hast du sie als Geschenk für Poraks Freunde mitgebracht?«
    »Gemach!«, sagte Jig, mehr zu Riana als zu den Wachen. Noch so eine Bemerkung, und der Goblin würde Rianas Messer zu schmecken bekommen. »Sie war mit den Oberflächenbewohnern zusammen. Wir sind unterwegs zum Häuptling.«
    »Äh …« Die Wachen sahen sich unsicher an. »Das geht nicht.«
    Jig ging geradewegs an ihnen vorbei und bedeutete Riana, ihm zu folgen. Darauf hatte er gezählt: Goblins gaben sich nicht mit Heimlichtuerei ab. Wenn Jig der Feind war, hätte er doch sofort angreifen müssen. Stattdessen benahm er sich, als ob alles in bester Ordnung sei. Als ob er hierher gehöre. Er konnte sich ihre Verwirrung vorstellen.
    »Wartet!«, sagte einer. Jig warf einen Blick über die Schulter und sah, dass der Speer der Wache auf seinen Rücken zielte. »Ich weiß nicht, ob wir sie mit dir hereinlassen sollten. Immerhin hat sie ein Messer.«
    Jig sprach schnell. »Sie gehört zu mir. Die anderen Abenteurer werden bald hier sein, ihr solltet euch lieber über die Sorgen machen.«
    Der mit der Keule schaute sich nervös um, aber der andere schüttelte den Kopf. »Poraks Freunde sind gemein, und sie werden meinen Kopf nehmen, wenn sie herausfinden, dass ich dich am Leben gelassen habe. Außerdem haben wir schon seit Monaten kein Elbenfleisch mehr gehabt.« Er stieß mit seinem Speer in Rianas Richtung, wodurch sie gezwungen war zurück-zuhüpfen.
    Jig nickte. Er hätte wissen müssen, dass es nicht klappen würde. Helden und Abenteurer mochten mit solchen Tricks durchkommen, aber Jig war offensichtlich nicht gut genug dafür. Also musste es wieder auf die harte Tour sein.
    Er trat dichter an den Wachtposten heran, der ihn finster anblickte. Wieder hatte Jig etwas Unerwartetes getan. Er fragt sich, warum ich nicht weggelaufen bin, vermutete Jig. Wenn Goblins geübter mit ihren Waffen gewesen wären, wäre diesem hier dann klar gewesen, dass er Jig auf keinen Fall erlauben durfte, in seine Deckung zu kommen? Und wenn Jig nicht beobachtet hätte, wie die Abenteurer ihre unterschiedlichen Waffen handhabten, wäre es ihm dann überhaupt eingefallen, es zu versuchen?
    Wahrscheinlich nicht, sagte er sich. Er zog sein Schwert und griff an. Der Wachtposten stieß ein wütendes Knurren aus und versuchte, seinen Speer zu schwingen, aber Jig war schon zu nah. Der Schaft prallte an seiner Schulter ab, fest genug, um wehzutun, ansonsten jedoch wirkungslos.
    Jig erinnerte sich an eine von Barius’ Techniken, machte einen schnellen Halbschritt zur Seite und stürzte vor. Er verlor das Gleichgewicht und fiel fast hin, doch sein Schwert hatte den Weg in den Bauch der Wache gefunden. Jig fing sich, zog die Klinge wieder heraus und wirbelte herum, bevor der zweite Wachtposten überhaupt kapiert hatte, was geschehen war.
    Jig richtete die Spitze seines Schwerts auf ihn, ohne den stöhnenden Goblin am Boden zu beachten. Er gab sein Bestes, um Barius in Stimme und Haltung nachzuahmen, und sagte: »Ich hatte doch erwähnt, dass wir den Häuptling sehen müssen.«
    »Aber …« Der Goblin sah auf seinen blutenden Kameraden. Dann starrte er auf die blutbeschmierte Klinge in Jigs Hand. Er wich einen Schritt zurück; die Spitze von Jigs Schwert folgte ihm.
    »Schon gut«, sagte er unterwürfig. »Tut mir leid.«
    Jig nickte. Er senkte sein Schwert und hoffte, dass der Wache nicht aufgefallen war, wie stark sein Arm zitterte. Dramatische Posen waren ganz schön anstrengend! Selbst ein Kurzschwert wurde schwer, wenn man es längere Zeit ausgestreckt hielt.
    »Komm mit«, sagte er zu Riana. Er führte sie den Tunnel entlang auf die Haupthöhle zu. Er hoffte, dass er den Wachtposten nicht getötet hatte. Er war hierhergekommen, um den Goblins zu helfen, nicht um sie umzubringen. Obwohl das Eliminieren von einigen der dümmeren Wachtposten durchaus als Hilfe ausgelegt werden könnte. Darüber würde er sich später Gedanken machen müssen; im Augenblick hatten andere Dinge Vorrang. An den Wachen vorbeizukommen war der leichte Teil gewesen; an den Hunderten von Goblins vorbeizukommen, auf die sie sicherlich als Nächstes treffen würden, war eine viel größere Herausforderung.
    Offenbar hing Riana ähnlichen Gedanken nach. Als sie sich dem zerklüfteten Eingang näherten, flüsterte sie

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