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Die Goblins 01 - Die Goblins

Titel: Die Goblins 01 - Die Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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den Abenteurern kaum dieselben Leute wieder, die sich noch Minuten zuvor angeschrien und wie Kinder miteinander gezankt hatten. Sie waren ein Team, das zusammenarbeitete , wohingegen die Hobgoblins ebenso sehr untereinander wie gegen den Feind kämpften.
    Das war der Schlüssel, erkannte Jig. Dieses Vermögen, im Kampf einander zu vertrauen und zusammenzuarbeiten. Barius machte sich nicht die Mühe, seine verwundbare linke Seite zu schützen, sondern vertraute auf Darnak, der jeden zerschmettern würde, der ihn dort zu attackieren versuchte. Keiner der beiden wankte auch nur im Geringsten, wenn Ryslind seine Pfeile zwischen ihnen hindurchschoss, und jeder dieser Pfeile traf einen Hobgoblin in Brust oder Hals. Goblins hätten es niemals gewagt, einen der ihren mit Pfeil und Bogen hinter sich zu postieren. Die Versuchung, ›versehentlich‹ jemand aus den eigenen Reihen zu erschießen, der dem Schützen vielleicht die Essensration gestohlen oder seine Familie beleidigt hatte oder ihm beim letzten Abendessen auf den Fuß getreten war, war zu groß.
    Die Hobgoblins litten am gleichen Mangel an Vertrauen. Sie stolperten übereinander, brüllten und erkämpften sich ihren Weg an die Front und schienen über dieses direkte Anstürmen hinaus keinen Plan zu haben. Jig beobachtete, wie ein Hobgoblin einen anderen aus dem Weg stieß. Der Gestoßene taumelte vorwärts, und Darnak zerschmetterte ihm mit einer schnellen Drehung seiner Keule den Schädel. Die Abenteurer hatten kaum Arbeit mit den Angreifern; die Hobgoblins brachten sich selbst um.
    Und dann war es vorbei. Jig hörte, wie sich die Überlebenden in den Tunnel zurückzogen. Leichen bedeckten den Boden vor den drei Abenteurern. Der Tisch war heute Nacht reich gedeckt für die Aaswürmer.
    Während er ihnen beim Säubern ihrer Waffen und Rüstungen zusah, dämmerte in Jig die Erkenntnis, dass er Glück gehabt hatte, von Porak als Späher vorausgeschickt worden zu sein. Wäre er bei der Patrouille geblieben, wäre er so leicht wie diese Hobgoblins niedergemäht worden. Sogar noch leichter, denn er war ohne Rüstung und praktisch unbewaffnet gewesen. Goblin zu sein war ihm auf einmal peinlich.
    Eine unverhoffte Wohltat war, dass dieser Sieg Barius’ Laune gehoben hatte. Er bestand sogar nicht mehr darauf, Jig seine Fesseln wieder anzulegen. Stattdessen schien er fast vor Stolz zu platzen, während er sich vergewisserte, dass die anderen keine Verletzungen davongetragen hatten.
    »Drei Siege in einer einzigen Nacht!«, schwärmte er verzückt. »Gewisslich sind die Götter meiner Queste hold! Wir werden das Zepter finden, denn nichts unter diesem Berg hat die Macht, uns aufzuhalten!« Er wartete keine Antwort ab. »Kommt, lasst uns den Eingang zu den tieferen Ebenen finden! Dort werden wir rasten, bevor wir hinabsteigen, um meinem Bruder Zeit zu geben, seine Kräfte wiederzuerlangen. Führe uns, Goblin!«
    Und das tat der Goblin, weg von den Hobgoblins und durch den langsam abfallenden Tunnel, der zum See führte. Er machte sich nicht einmal Gedanken darüber, was sie dort erwartete. Jig war zu verwirrt von dem, was er gerade gesehen hatte und was es bedeutete.
    Sein Leben lang hatte er geglaubt, dass Oberflächenbewohner Goblins durch Betrügereien umbrächten. Dass sie verzauberte Waffen benutzten, Sprüche, um Feuer und Tod heraufzubeschwören, und feine Rüstungen, wie sie kein Goblin herstellen konnte. Sicher, einiges davon traf zu. Dieser Spruch, mit dem sich Ryslind an ihre Patrouille herangeschlichen hatte, derjenige, der ihn wie einen Teil des Felsens aussehen ließ – das war Magie, gegen die kein Goblin anzukämpfen hoffen konnte. Und auch Jigs Messer konnte es nicht mit Barius’ Schwert oder Darnaks Keule aufnehmen.
    Aber da war mehr. In ihrem Kampf mit den Hobgoblins hatten die Abenteurer keine Zauberei angewandt. Ihre Waffen waren zwar von guter Qualität, aber auch nicht magischer als die ihrer Gegner. Da war keine Zeit für Tricks oder Gaunereien gewesen. Und doch hatten sie die dreifache Anzahl an Gegnern ihrer selbst umgebracht, ohne nur ein einziges Mitglied ihrer Gruppe zu verlieren. Barius schlug wie eine Schlange zu, schnell und tödlich. Mühelos wehrte er Hobgoblinhiebe ab, denn er wusste, wie man kämpfte . Sein Schwert war ein Teil seines Selbst, und es sauste und flitzte an der Deckung seiner Gegner vorbei wie etwas Lebendiges. Wie viele Stunden hatte er trainiert, um das zu können?
    Jig wurde rot, als er an sein armseliges Küchenmesser

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