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Die Goblins 01 - Die Goblins

Titel: Die Goblins 01 - Die Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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einschlagen werden, wenn er ein krummes Ding versucht.«
    Mit dem Zwerg an seiner Seite fühlte sich Jig schon zuversichtlicher; er zog dem Zauberer das Seil, das den Knebel in seinem Mund hielt, übers Kinn und dann den zusammengeknüllten Stofffetzen aus dem Mund. Ryslind holte mehrmals tief Luft.
    »Wasser«, sagte er heiser. Darnak hielt ihm einen Wasserschlauch an die Lippen, und er trank gierig. Als er wieder sprach, klang seine Stimme weniger rau. »Du wirst sterben für das, was du getan hast, Goblin.« Diese Aussicht schien ihn fröhlich zu stimmen.
    »Genug davon!«, sagte Darnak. »Du wolltest uns von dem Ding erzählen, dem diese drei Oger ihr Schicksal zu verdanken haben. Oder war das alles nur eine Masche, um den Knebel loszuwerden?«
    »Keine Masche.« Ryslind lächelte. »Und es besteht keine Notwendigkeit, ihn zu jagen. Er wird euch nur zu bald finden.«
    »Er?«, fragte Jig nach.
    Ryslind nickte. »Er ist einer von Straums … Dienern.«
    »Woher willst du das wissen, Bruder?« Barius war zurückgekehrt. Mit über der Brust verschränkten Armen funkelte er den Zauberer hasserfüllt an. »Welchen Grund sollten wir haben, deinem Wort Glauben zu schenken?«
    Ryslind lachte stillvergnügt in sich hinein. »Glaubt mir oder glaubt mir nicht, es macht keinen Unterschied.«
    Jigs Magen zog sich zusammen. Denn, trotz allem, was Ryslind getan hatte – er glaubte ihm.
     
    Sie lösten die Fesseln an Ryslinds Beinen, sodass es ihm möglich war, mit der Gruppe zu gehen. Anfänglich war Barius dagegen gewesen und wollte lieber eine Tragbahre bauen, um den Zauberer mitzuschleppen.
    »Und wie soll ich kämpfen, wenn ich deinen Bruder hinter mir herzerren muss?«, brauste Darnak auf. »Ich habe meine Zweifel, dass der Feind warten wird, bis ich mir eine verdammte Tragbahre abgeschnallt habe.«
    Dieses eine Mal musste Jig dem Prinzen Recht geben; er hätte Ryslind auch am liebsten fest verschnürt gesehen. Sie alle wussten, dass der Zauberer wahnsinnig war. Was sollte ihn davon abhalten, sie alle zu töten? Er hatte versprochen, keine Magie zu benutzen, aber wer konnte dem Verstand hinter diesen Augen trauen? Sobald sie in ihrer Wachsamkeit nachließen, würde er angreifen, wobei sein erstes Ziel, wie Jig vermutete, der Goblin sein würde, der ihn im Thronraum des Nekromanten beleidigt hatte.
    Doch als sie den Wald erreichten, sah es ganz so aus, als ob Ryslind sein Versprechen halten wollte. Er hatte kein Wort gesagt, und seine Hände waren nach wie vor hinter seinem Rücken gefesselt. Darnak ging am Ende der Reihe, sodass er ihn im Auge behalten konnte. Bis jetzt hatte sich Ryslind damit begnügt mitzumarschieren.
    Dennoch machte er Jig nervös, besonders mit der Art und Weise, wie er sie anlächelte. Als ob das alles hier bloß ein Spiel sei, dessen Regeln er allein kannte.
    »Die Fährte führt tiefer in den Wald hinein«, stellte Barius fest. Er kauerte neben einem Flecken blanker Erde. »Seht hier, das Wesen hat einen unvollständigen Abdruck hinterlassen.«
    Jig sah angestrengt auf die braune, aufgescharrte Erde. Er sah nichts und fragte sich, ob Barius halluzinierte. Um seine Frustration noch schlimmer zu machen, begann er auch bereits, die Orientierung zu verlieren. Er glaubte, notfalls den Weg zurück zur Lichtung finden zu können, aber sicher war er sich nicht. Sich verirrt zu haben rief in ihm ein unangenehmes Gefühl der Abhängigkeit von den anderen hervor.
    »Klauenbewehrt, wie wir vermutet haben«, murmelte Barius. Er hielt eine ausgestreckte Hand über die Erde. »Die Zehen für bessere Balance gespreizt. Der Abdruck ist tief, daher nehme ich an, dass wir es mit einem Tier zu tun haben, das fast so massig wie ein Oger ist. Ein Löwe vielleicht. Aber mit längeren Zehen.«
    Schließlich war er es müde, die Erde zu studieren, und sagte: »Kommt, lasst uns weitergehen!«
    Jig wartete, um die anderen vorbeizulassen. Er ging einen Extraschritt zur Seite, um Ryslind passieren zu lassen, doch der Zauberer lächelte ihn nur an. Jig fasste neben Darnak Tritt und flüsterte: »Sind die beiden wahnsinnig? Sie stupsen sich herum wie die Kinder! Und der einzige Grund, weshalb wir diese Bestie jagen, ist, weil Barius sich weigert, vor seinem Bruder nachzugeben. Was stimmt nicht mit ihnen?«
    Darnak seufzte. »Erdemacher allein weiß, was mit Ryslind passiert ist. Und was Barius angeht, so fürchte ich, dass er den Konkurrenzkampf für wichtiger als alles andre hält, wichtiger sogar als sein eigenes

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