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Die Götter - Ruf der Krieger - Grimbert, P: Götter - Ruf der Krieger - Les Gardiens de Ji, Tome 1: La volonté du démon

Die Götter - Ruf der Krieger - Grimbert, P: Götter - Ruf der Krieger - Les Gardiens de Ji, Tome 1: La volonté du démon

Titel: Die Götter - Ruf der Krieger - Grimbert, P: Götter - Ruf der Krieger - Les Gardiens de Ji, Tome 1: La volonté du démon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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Jetzt können wir nur unser Gepäck mitnehmen. «
    »Ich könnte hier bei den Pferden warten«, schlug Souanne hastig vor. »Nur, bis ihr auf der Burg nach dem Rechten gesehen habt.«
    Schamesröte stieg ihr ins Gesicht, und es gelang ihr nicht, ihre Angst zu unterdrücken.
    Damián warf ihr einen verständnisvollen Blick zu. Sie
hatte den Eindruck, er könnte ihre Gedanken lesen, was alles nur noch schlimmer machte.
    »Mein Vater wollte, dass wir zusammenbleiben«, sagte er sanft. »Es spielt jetzt keine Rolle mehr, welchen Rang wir bei der Grauen Legion bekleiden. Ich habe dir keine Befehle zu erteilen, aber mir wäre es lieber, wenn du mitkommen würdest. Wir müssen zusammenhalten und uns gegenseitig beistehen.«
    Souanne nickte gerührt, denn seine Worte waren Balsam für ihre Seele. Eine solche Feinfühligkeit hätte sie nicht von ihm erwartet. Damiáns Liebenswürdigkeit hatte die Einsamkeit verscheucht, die sie in den letzten Tagen geplagt hatte. Zwar machte ihr der Gedanke, in die Finsternis hinabzusteigen, immer noch Angst, aber nach Damiáns Worten fühlte sie sich stark genug, diese Aufgabe zu meistern.
    Guederic ließ sich als Erster in das Loch zwischen den Wurzeln hinab. Die Aussicht auf einen Abstecher unter die Erde schien ihm Spaß zu machen, denn zum ersten Mal, seit sie Lorelia verlassen hatten, grinste er glücklich. Nach ihm gingen Maara und Najel hinunter. Souanne hörte, wie sie auf dem Boden landeten. Der Aufprall hallte dumpf von den Wänden des Gangs wider.
    Währenddessen betrachteten die Pferde, denen sie Sattel und Zaumzeug abgenommen hatten, die Szene gleichmütig. Zwei trotteten bereits davon, um an Gräsern und jungen Trieben zu knabbern. Souanne bezweifelte, dass es ihnen gelingen würde, später alle Tiere wieder einzufangen, doch das war in diesem Moment ihre geringste Sorge. Nachdem auch Lorilis in den Gang hinuntergeklettert war, bedeutete ihr Damián, dem Mädchen zu folgen.

    »Ich gehe als Letzter«, sagte er. »Dann kann ich den Eingang unter Gestrüpp verbergen.«
    Da ihr nicht einfiel, wie sie noch etwas Zeit hätte schinden können, beugte sich Souanne über das Loch im Boden. Vier Schritte weiter unten streckte Josion ihr die Hände entgegen. Sie nahm ihr Bündel und ließ es so weit wie möglich zu ihm hinab. Die eisige Luft, die ihr ins Gesicht wehte, ließ sie frösteln. Dann setzte sie sich auf den Rand, drehte sich um und ließ sich vorsichtig hinab. Sie klammerte sich an den Rand wie eine Schiffbrüchige an ein Stück Treibholz.
    Der Temperaturunterschied war ein Schock. Beißender Modergeruch schlug ihr entgegen, eine Mischung aus fauligem Wasser, Schimmel und Salpeter, und sie versuchte krampfhaft, nicht durch die Nase zu atmen. Als ihre Hände zu schmerzen begannen, ließ sie sich fallen, um nicht erneut in Panik zu geraten. Souanne landete auf einem Haufen aus Erde und Steinen, der sich unter dem Loch angesammelt hatte. Erst jetzt wagte sie, sich umzusehen.
    Der Gang war viel breiter, als sie gedacht hatte: Drei Menschen konnten bequem nebeneinander hergehen. Zu ihrer Verwunderung bestanden die Wände aus Mauerwerk, und die Decke war in regelmäßigen Abständen mit massiven Rundhölzern abgestützt. Souanne hatte damit gerechnet, dass die Wände aus Lehm und Erde sein würden, aber in diesem Fall hätte der Tunnel wohl nicht Jahrzehnte überdauert. Überhaupt war er in einem erstaunlich guten Zustand – zumindest der Teil, auf den das Licht ihrer Laterne fiel.
    Nun ließ sich Damián durch das Loch herab. Als sie den Blick hob, begriff sie, warum der Tunneleingang so
unscheinbar war: Er war eigentlich gar keiner. Vor langer Zeit musste an dieser Stelle die Decke eingestürzt sein, und Josion hatte die Öffnung wohl rein zufällig entdeckt. Souanne schauderte bei dem Gedanken, in welche Gefahr sich der Junge bei der Erkundung des Gangs begeben hatte.
    »Wohin führt der Gang in die andere Richtung?«, fragte Damián.
    »Keine Ahnung«, antwortete Josion. »In vierzig Schritten ist die Decke eingestürzt, da ist kein Durchkommen. Ich vermute, dass der Gang irgendwann an die Oberfläche führt. Jahrelang habe ich nach dem ursprünglichen Eingang gesucht, ihn aber nie gefunden.«
    »Bestimmt handelte es sich um einen Gang zur Verteidigung der Burg«, warf Maara ein. »Vermutlich wurde er früher dazu benutzt, Belagerern in den Rücken zu fallen.«
    »Das glaube ich auch. Aber Clérimont wurde niemals ernsthaft angegriffen, was auch erklärt, warum der Gang in

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