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Die goldene Göttin

Die goldene Göttin

Titel: Die goldene Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Maddock
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Schlag abgleiten. Der Mann fuhr herum, mehr verdutzt als angeschlagen, und gaffte.
    Seine Gegnerin war alles andere als zum Kampf gerüstet. Obwohl der verblüffte Soldat im allgemeinen wenig Bedenken hatte, Frauen zu erschlagen, waren seine Reflexe auf diese neue Situation nicht eingestellt. Er vergaß seine Deckung. Bevor er sich überzeugen konnte, daß sie eine echte Bedrohung darstellte, stieß sie ihm das Schwert mit dem ganzen Schwung ihres zuspringenden Körpers in die Mitte. Sein kupferner Brustharnisch hielt die Schwertspitze ab, konnte aber den Stoß nicht absorbieren. Er taumelte rückwärts und brachte zwei seiner Gefährten aus dem Gleichgewicht.
    Die meisten Wächter merkten nicht, daß sie mehr als einen Gegner hatten, bis das beunruhigend gekleidete Mädchen sie tatsächlich angriff. Hannibal Fortune sah einen oder zwei ihrer tapferen Vorstöße aus den Augenwinkeln, aber er war viel zu beschäftigt, um sich eingehender um sie zu kümmern. Er sah gerade anderswohin, als der jüngere der beiden Offiziere Norni aus dem Kampfgeschehen ausschaltete, indem er ihr die flache Schwertklinge über den Kopf schlug.
    Fortune kämpfte weiter, und er setzte jeden Trick ein, den d’Kaamp ihn gelehrt hatte. Gern hätte er die Gaspatronen in seinem Dolch ins Spiel gebracht, aber um an die Waffe zu kommen, mußte er entweder seinen Schild oder das Schwert aus der Hand legen, und er hatte ernsthafte Zweifel, daß seine Spielgefährten ihm Zeit geben würden, die Hände an den Griff zu bringen. So zur Fairneß gezwungen, verließ er sich ganz auf die fast unzerstörbare Klinge seines Schwertes.
    Nach wenigen Minuten war der Lehmboden dunkel vom Blut. Drei Angreifer fielen Fortunes überraschendem Schildangriff zum Opfer. Ein anderer, der sich außer Reichweite glaubte, wollte seinen Dolch auf Fortunes Kehle werfen und sah sich zu seinem Entsetzen von einer blitzenden Metallzunge aufgespießt, die eine volle Armlänge aus der Schwertspitze des Fremden schoß. Noch bevor er zusammenbrach, war die schmale Stahlklinge wieder zurückgeglitten, so schnell, daß außer dem Opfer niemand etwas gemerkt hatte.
    Die vierzehn Wächter waren auf fünf zusammengeschmolzen, und dieses Kräfteverhältnis war weit mehr nach Fortunes Geschmack. Aber Norni war nirgends zu sehen.
    Webley, dachte er scharf, wo ist das Mädchen?
    »Ich kann nicht nach ihr Ausschau halten und zugleich fünf Krieger beobachten«, protestierte der Symbiont.
    Mach dich auf die Suche, dachte Fortune. Ich werde jetzt allein fertig.
     

 
5
     
    Llandro der Dieb kehrte zurück, als das Kampfgetümmel in der Taverne seinen Höhepunkt erreicht hatte. Das Tanzmädchen schlug mit einem Schwert auf die Wächter ein, und hinter ihr kämpfte der große Barbar gegen eine kleine Armee von Wächtern, und wie es schien, hielt er sich staunenswert gut. Mehrere lagen bereits tot oder verwundet am Boden. Llandro war froh, daß er seine Tageseinnahmen bereits kassiert hatte, denn nun konnte er seine ganze Aufmerksamkeit dem Kampf zuwenden.
    Bei Nodiesop! Der Mann war phantastisch Er mußte Augen im Hinterkopf haben, so geschickt hatte er diesen letzten Stoß pariert. Und nun – glatt durch den Harnisch! Llandro schüttelte staunend den Kopf. Und wieder! Der Mann konnte den Wächter nicht gesehen haben, und doch war sein Schwert genau im richtigen Moment da, und auf der anderen Seite kam sein Schild hoch und fuhr einem zweiten Wächter ins Gesicht! Bravo!
    Paß auf, Mädchen! Zu spät. Llandros Miene verzog sich schmerzlich. Im nächsten Moment mußte er zur Seite springen, weil zwei Wächter sie im hohen Bogen zur Tür hinauswarfen. Im Hintergrund der Taverne ging der Gefechtslärm weiter. Llandro hatte noch nie einen Krieger von der Klasse dieses Barbaren gesehen. Vielleicht konnte er ihn anheuern und zur belebtesten Stunde des Tages vor dem Tempel einen Kampf wie diesen aufziehen? Llandro grinste. Ein Dutzend seiner Freunde, verteilt über die Zuschauermenge …
    Von den Wächtern standen nur noch sechs auf ihren Füßen. Da – abgewehrt. Stoß. Wieder ein Stoß – fünf, jetzt. Vorsicht, Mann! Unglaublich, anders konnte man es nicht nennen. Dieses Schwert mußte verzaubert sein.
    Llandro sah den Protoplasmaklumpen, der unter Fortunes Umhang herausfiel und zum Ausgang hüpfte und kollerte, aber sein Verstand weigerte sich, dem Augenschein zu trauen. Er trat sogar beiseite, um das Ding vorbeisausen zu lassen, aber weil es wie nichts aussah, das je existiert hatte, konnte

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