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Die goldene Königin

Die goldene Königin

Titel: Die goldene Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelyne Godard
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nickte.
    Â»Das reicht.«
    Frescobaldi Hieronymus ließ sich nicht beirren, sein Blick war eiskalt, berechnend, unnachgiebig, beinahe grausam. Er legte Mathilde auf das Bett. Gerade schickte er sich an, sie zu entkleiden, da ließ ihn ihre Frage innehalten.
    Â»Welche Art Handel treibt Ihr?«, fragte sie mit schwerer Zunge, um ihre Verlegenheit zu überspielen.
    Er fing an zu lachen und entblößte seine großen weißen, hungrigen Wolfszähne. Dann strich er mit seinen langen vornehmen Fingern über die zarten, heftig pochenden Adern an ihrem Hals.
    Â»Im Wesentlichen handele ich mit Alaun«, antwortete er und blies ihr seinen Atem ins Gesicht.
    Â»Ach! Alaun, das zur Farbfixierung genutzt wird!«
    Diesmal brach sie in Lachen aus. Ein scharfes, schrilles, nervöses Lachen, das nicht mehr aufhörte. Ihr Körper wurde von einem Lachkrampf geschüttelt. Sie warf den Kopf von rechts nach links, als wisse sie nicht, wohin mit ihm, als sei das Kopfkissen auf einmal zu hart, zu rau oder kantig wie ein geschliffener Stein.
    Â»Alaun, das man aus dem Orient importiert«, sagte sie zwischen zwei Hicksern, die sie zu unterdrücken versuchte, indem sie ihre zarten Finger auf die Lippen presste.
    Â»Aus Trebizonde, um genau zu sein.«
    Â»Von den Ungläubigen!«
    Â»Nein, die Ungläubigen sind die Türken.«
    Ihr Lachen ebbte in der Stille des Zimmers ab, gewann erneut an Intensität, an Lautstärke und wandelte sich auf einmal in eine Nervenkrise. Sie hickste noch einmal, lauter als zuvor, dann schrie sie:
    Â»Was interessieren mich die Ungläubigen, die Türken und selbst der Papst. Ihr sollt mir von meinem Vater erzählen!«
    In Sekundenschnelle warf er sich auf sie und erstickte ihre Schreie, indem er ihr die Hand auf den Mund presste.
    Â»Sei still. Dein Vater wird nicht wieder lebendig. Vergiss ihn, und denk an das, was ich dir biete.«
    Â»Ihr habt mir Informationen versprochen. Wo sind sie?«
    Sie riss sich mit unerwarteter Kraft los. Doch er packte sie erneut und hielt sie fest in seinen Armen.
    Â»Hatte mein Vater eine Frau?«
    Â»Er hatte zwei. Nach dem Tod der ersten Frau hat er wieder geheiratet. Die zwei Söhne, die sie ihm geschenkt hatte, wuchsen im Palazzo Medici auf.«
    Â»Und die zweite?«
    Â»Sie hatten keine Kinder.«
    Sie wandte den Kopf zur Wand und flüsterte:
    Â»Dann habe ich zwei Halbbrüder. Wie alt mögen sie sein?«
    Sie stöhnte und fing erneut an zu hicksen. Der Geschmack von Hyprokras stieg ihr in die Kehle. Frescobaldi beugte sich über sie, drehte ihr Gesicht zu sich, presste grob seine Lippen auf ihre und biss brutal hinein, damit sie sich seinem Begehren öffnete. Sie spürte seine Zunge wie eine kalte, glitschige, gewundene Schlange. Sogar der Kuss des jungen Louis de Longueville, den sie nicht in angenehmer Erinnerung behalten hatte, war ihr nicht so verletzend und unerträglich erschienen.
    Als er von ihr abließ, fing sie an zu jammern, denn sie spürte, dass der teuflische Gewürzwein sie krank machte und sie ihres Verstands und ihrer Kräfte beraubte.
    Â»Erzählt mir von meinem Vater. Ihr habt mir noch nichts erzählt.«
    Er beugte sich vor, löste ihr Mieder und schob ihren Rock bis zu ihren Schenkeln hinauf.
    Â»Sein Reichtum war unermesslich, meine Schöne. Die Medici haben ihn noch verstärkt. Aber seine Frauen! Er hat sie kaum geliebt. Also hat er zweifellos auch deine Mutter nicht geliebt. Weißt du denn nicht, dass Reichtum und Macht alle Menschen in gefühllose Wesen verwandeln?«
    Â»Ach!«, rief sie, »glaubt Ihr, dass das wahr ist?«
    Und dann fing sie an zu schluchzen, weil ihr die Kraft fehlte, diesen Mann zurückzustoßen, diesen verfluchten Ort zu verlassen und auf Fildor zu steigen, um so schnell wie möglich nach Florenz aufzubrechen.
    Â»Das darf ich Valentine niemals erzählen.«
    Â»Wer ist Valentine?«
    Â»Meine Zwillingsschwester. Meine Mutter hat im Kanonenfeuer von Bologna zwei Mädchen geboren, während mein Vater von den Franzosen getötet wurde.«
    Die Vorstellung eines Zwillings schien ihn zu berauschen, denn nun hielt ihn nichts mehr zurück. Er riss ihren Rock bis zum Bauch hinauf, schob die Hand unter den feinen Stoff ihres Hemdchens und knetete die zarten Schenkel, die sich nur aus Angst bewegten. Ja! Dieser Mann flößte ihr nichts als Angst ein. Getrieben von dem Wunsch, mehr

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