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Die goldene Königin

Die goldene Königin

Titel: Die goldene Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelyne Godard
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meine Werke, meine Altaraufsätze, meinen Hochaltar in Santa Maria de Baraccano, meine Marmorbüsten und meine gewaltigen Fassaden von San Petronio. Und es heißt, dass mein Josef und die Frau von Potiphar eine große Meisterschaft erkennen ließen. Wenn nötig, mache ich noch einen für Euren Monarchen.
    Nun, ich phantasiere! Aber ohne ein bisschen verrückt zu sein, ohne Träumereien und Phantasien wären wir keine Künstler. Wir leben nicht wie die anderen, Ihr wisst das, Alix.
    Ich weiß nicht, wie ich Euch dafür danken soll, dass Ihr mich bei Euch, in Eurer Familie aufnehmt. Nachdem ich Mathilde begegnet bin, kann ich es kaum abwarten, Eure kleine Valentine kennenzulernen.
    Ich werde mich für Eure Hilfe hundertfach revanchieren. Ich habe alles verloren, bis auf meine große Zuversicht, die mir wohl immer bleiben wird. Und genau wie Ihr, Alix, verfüge ich über reichlich Energie und weiß, dass ich mich in Eurem Val de Loire erholen werde.
    Bis bald, meine Schöne.
    Properzia
    Deshalb kam es für Alix nicht infrage, ihre Tochter nach Chaumont zu begleiten. Außerdem hätte diese Reise Erinnerungen in ihr geweckt, die sie gern vergessen wollte. Alix wehrte sich gegen die Bilder der Vergangenheit, die nicht mehr zu der Alix von heute passten.
    Die zwei verschlungenen »C« an der Fassade hätten sie im Übrigen überrascht. Als Charles d’Amboise ihr Liebhaber gewesen war, hatten sie dort noch nicht geprangt.
    Von daher war es besser so. Alix würde nach Chenonceau, nach Ussé, nach Talcy und nach Azay-le-Rideau kommen, die ebenso Teil der Rundreise waren. Vielleicht würde sie sogar ihre Freundin Properzia mitnehmen, um sie Louise d’Angoulême vorzustellen.
    Wenn Louise und Blanche auf ihren Pferden saßen, ritt Mathilde stets zwischen ihnen. Doch Blanche, die den Wagen bevorzugte, und Louise, die nicht mehr in dem Alter war, längere Strecken hoch zu Ross zurückzulegen, reisten häufig in ihrer Kutsche.
    Wenn Mathilde allein auf Fildor ritt, erlaubten Marguerite und der König ihr, sich bei ihnen aufzuhalten. Dieses Privileg kam sonst nur den Freunden von François zu, dem Duc de Bourbon und dem Duc d’Alençon.
    An jenem Tag, als Louise Mathilde gesagt hatte, sie könne sich Marguerite anschließen, weil sie selbst erschöpft sei und sich in der Kutsche erholen müsse, hatte das junge Mädchen bemerkt, dass der Duc d’Alençon verärgert darüber war, dass seine Gattin so viel Zeit mit ihrem Bruder und seinen Gefährten verbrachte.
    Da Mathilde nicht indiskret erscheinen wollte und sie die Auseinandersetzung nichts anging, ritt sie zu François. Den König, dem die häufigen Streitereien zwischen seiner Schwester und seinem Schwager nicht entgingen, freute es, dass er häufig der Grund für diese Auseinandersetzungen war. Genau genommen mochte er den Duc d’Alençon nicht besonders. Er fand, dass er sich Frauen gegenüber unbeholfen und grob verhielt und seine Schwester etwas Besseres verdient hatte.
    Der König warf Mathilde einen verschwörerischen Blick zu und spitzte die Ohren.
    Â»Marguerite, ich reise nicht weiter«, verkündete Charles d’Alençon seiner Frau. »Ich habe auf meinem eigenen Schloss genug Sorgen und kann es mir nicht leisten, mich auf einer Reise zu amüsieren, die mir unsinnig erscheint. Würdet Ihr Euch also bitte darauf einstellen, Eure Rundreise in den kommenden Tagen zu beenden. Wir kehren nach Alençon zurück.«
    Marguerites Antwort drang gedämpft an die Ohren von François. Es schien ihm, als habe ihre Stimme einen scharfen Ton angenommen.
    Â»Ihr seid verrückt, mein Freund! Ich lasse meinen Bruder nicht allein.«
    Â»Euer Bruder hat seine Mutter, seine Gattin und seine Mätressen. Er braucht uns nicht.«
    Â»Er braucht mich für das Ansehen Frankreichs, und das wisst Ihr. Ich bin die erste Prinzessin des Königreichs, und Ihr, mein Freund, habt dem König als Großfürst von Frankreich mehr zu dienen, als Ihr es bislang tut. Eine unsinnige Reise, sagt Ihr! Ihr bringt ihm keinen Respekt entgegen. Ihn auf seinen Reisen zu begleiten, wäre ein Beweis Eurer Treue.«
    Morpheus wich zur Seite aus, und gerade, als François sich umdrehte, fand Marguerite sich am Straßenrand wieder. Doch sie hatte ihr Pferd unter Kontrolle und führte es in die Straßenmitte zurück.
    Â»Nehmt es als

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