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Die goldene Königin

Die goldene Königin

Titel: Die goldene Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelyne Godard
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begann zu weinen.
    Â»Ach Nicolas! Ich habe mit diesem Jungen nichts gemacht. Er hat mir nur gesagt, dass Mathilde mit seinem Freund ausgeritten ist.«
    Â»Um dir das zu sagen, hat er dich zu dicht an sich gedrückt.«
    Â»Ich kann nichts dafür, ich schwöre es dir. Er hat mich plötzlich an sich gerissen, während ich Amandine in der Box angebunden habe.«
    Â»Ich musste dich retten.«
    Â»Er hat mich so fest gehalten! Nicolas, du musst mir glauben! Ich liebe dich zu sehr, als dass ich dich belügen würde. Er hat mich gefragt, ob er mich küssen dürfe. Das ist alles.«
    Er löste sich von ihr und sah ihr fest in die Augen. Valentine bemerkte dieses seltsame Leuchten, das ihr zuvor bereits bei Jean de Daillon aufgefallen war.
    Â»Wärst du eine Sekunde früher gekommen, hättest du gehört, wie ich nein gesagt habe.«
    Â»Ich würde es nicht ertragen, wenn du mit einem anderen Mann zusammen wärst. Niemals.«
    Â»Aber, Nicolas! Das steht doch außer Frage.«
    Er hob sie hoch und legte sie auf den Boden. Nur ein paar Mooskissen dämmten den unbequemen Untergrund ein wenig. Nicolas streckte sich neben ihr aus.
    Â»Reden wir ein bisschen, Valentine.«
    Â»Natürlich.«
    Â»Ich will wissen, ob du noch immer bereit bist, mich zu heiraten.«
    Â»Hätten wir uns tausendmal geküsst, wenn das nicht der Fall wäre, Nicolas?«
    Â»Diese Art Küsse haben keine Bedeutung, Valentine. Alle Kinder küssen ihre Freunde auf diese Weise.«
    Sie errötete und dachte plötzlich an die Lippen des Königs, die er vor versammeltem Publikum auf ihre gepresst hatte. Auch das war ein bedeutungsloser Kuss gewesen. Doch der König hatte auf dieselbe Weise Mathilde geküsst, seine Lippen auf ihren, und sie wusste, dass ihre Schwester anders als sie reagiert hatte. Ihr Mund hatte an dem von François gebebt.
    Sie legte ihren Kopf an Nicolas’ Schulter.
    Â»Wie willst du, dass wir uns küssen?«
    Â»So!«
    Er umarmte sie und presste seinen Mund auf ihren, dann drängte er sie, die Lippen zu öffnen, und suchte ihre Zunge. Sie war überrascht, wehrte sich jedoch nicht. Jetzt begriff sie, dass ein solcher Kuss nichts mit den kleinen Küsschen gemein hatte, die sie sich auf Hals, Nacken oder auf die Lippen gehaucht hatten.
    Valentine blieb die Luft weg, ihre Zungen verschmolzen miteinander. Sie spürte, dass sie nicht aufhören durfte. Sie hatte im Übrigen auch gar keine Lust und reagierte so leidenschaftlich, dass nach einer ganzen Weile Nicolas derjenige war, der sich von ihr löste.
    Sie rangen nach Atem und lockerten ihre Umarmung.
    Â»Willst du, dass wir woanders hingehen?«
    Â»Nein.«
    Er schloss sie in die Arme. Keuchend, selig und trunken vor Glück, ließ sie sich gehen.
    Â»Ich liebe dich und will mehr davon kennenlernen, Nicolas.«
    Er schmiegte sich an sie und schob seine Hand in den Ausschnitt ihres Mieders. Valentine erbebte, als sie spürte, wie Nicolas seine warme Hand um ihre kleinen, noch kaum gewölbten Brüste legte. Dann tat sie es ihm gleich und ließ ihre Finger unter sein Hemd gleiten. Seine Haut war zart. Schließlich stieß sie auf einen seidigen Flaum. Sie hatte Nicolas’ Oberkörper schon häufig nackt gesehen, wenn er am Ufer der Loire ein Bad nahm oder sich in seinem Zimmer ankleidete. Nun wollte sie mehr von ihm erforschen und wagte es, die Hand über seinen flachen, geschmeidigen, warmen Bauch gleiten zu lassen.
    Er war es, der sich zuerst entblößte, und während er seine Unterhose auf die Schenkel schob, entkleidete sich Valentine ebenfalls. In jenem Alter kennt man noch nicht das lustvolle Warten, den Genuss zu Beginn des Liebesspiels, das Atemholen, das Stöhnen, das die nachfolgende Lust ankündigt.
    Nein. In jenem Alter will man, dass alles ganz schnell geht, um noch einmal, zweimal, tausendmal von vorn zu beginnen.
    Â»Nicolas«, flüsterte sie.
    Er versiegelte ihre Lippen mit einem Kuss und ließ seine Hand zu ihrer zarten Brust gleiten, zu ihrem Bauch, ihren weichen weißen Schenkeln. Sie wollte sich auf die andere Seite drehen, und in stillschweigender Übereinkunft rollten sie gemeinsam herum. Ihre Hand ergriff sein steifes Glied, das sie noch nie gesehen hatte. Sie streichelte ihn etwas ungeschickt, fast ungläubig, dass etwas Derartiges in ihren Händen bebte.
    Dann rollten sie immer weiter, bis ein Baumstamm sie

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