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Die goldene Pyramide

Die goldene Pyramide

Titel: Die goldene Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. C. Tubb
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Fiebers und der schweren Arznei spürbar wurde.
    Thorn stand vorsichtig auf und schaute sich nach seinem Kameraden um.
    „Scrivner!“
    „Was ist los?“
    „Komm mal her!“
    „Was soll ich denn?“ Scrivner, der noch immer am Fuße der Anhöhe stand, wandte sich mürrisch um und warf Thorn einen Blick über die Schulter zu. „Laß doch endlich das Mädel in Ruhe, Thorn!“ schimpfte er wütend. „Wir haben jetzt wahrhaf tig anderes, worum wir uns kümmern müßten. Hier, hier ist es, Menschenskind: Eldorado, nach dem wir seit langen, unglaublich schweren Jahren gesucht haben.“
    „Wenn du jetzt nicht auf mich hörst, finden wir hier nicht unser Glück, sondern unser Grab!“ Scharf blickte Thorn den Kleinen an. „Bist du denn total übergeschnappt? Nahrung brauchen wir, eine Unterkunft, ein paar Augen voll Schlaf und eine ganz kräftige Erholung von allen Strapazen. Das Ding da mag warten, es läuft uns wahrhaftig nicht weg. Es hat nun so lange gewartet, daß es auf ein bißchen mehr auch nicht mehr ankommt. Aber wir, wir können nicht mehr warten. Komm schnell her und hilf mir ein bißchen.“
    Zögernd verließ Scrivner die Anhöhe. Mit schweren Schritten trat er auf Thorn zu. Er blieb stehen und starrte dem Mädchen ins bleiche Gesicht.
    „Was ist denn mit der los?“ knurrte er. „Hat sie etwa das Fieber erwischt?“
    „Jawohl. Nimm dir eilig das Buschmesser und haue ein paar Äste und Zweige und Blätter ab. Wir werden uns am Fuße der Pyramide eine Hütte bauen. Schließlich brauchen wir ein festes Quartier, von dem aus wir sicher operieren können, und außerdem müssen wir einen Schutz vor dem Regen haben. Von jetzt an müssen wir auf alles, was wir so mit uns tragen, sehr gut aufpassen: auf die Waffen, die Munition, unsere letzten Streichhölzer und so weiter.“
    „Warum denn?“
    „Das fragst ausgerechnet du mich?“ Höhnisch und voller Verachtung blickte er seinen kleinen Kameraden an. „Bist du eigentlich inzwischen von allen guten Geistern verlassen? Meinst du etwa, mit all dem Gold, das da drinnen liegen mag, könnten wir uns eine Fahrkarte erster Klasse durch den Urwald kaufen? Menschenskind, denke doch mal ein bißchen nach! Noch haben wir einen Rückmarsch von über fünfhundert Kilometern vor uns, und ehe wir ihn antreten können, müssen wir noch eine Heidenarbeit bewältigen. So, und nun mach schon, daß wir die Hütte zusammenbringen!“
    „Was willst du denn inzwischen tun?“
    „Ich sehe zu, daß ich etwas zu essen finde. Ich brenne mir mit der Strahlwaffe einen Pfad durch den Wald, aber falls du mich rufen oder schießen hörst, gib Feuer mit dem Hartnell-Gewehr, damit ich die Richtung wiederfinde.“ Er machte eine Pause und blickte auf das Mädchen, das zu seinen Füßen lag. „Und ich möchte sie bei meiner Rückkehr noch am Leben finden!“ knirschte er grimmig. „Sollte dies nicht der Fall sein, Scrivner, dann erinnere dich nur an meine Worte! Und damit ist es mir bitter ernst!“
    „Du brauchst dir um das Mädchen wirklich keine Sorge zu machen!“ wehrte sich der Kleine. „Ich habe keine Lust, es dir immer und immer wieder zu sagen, Thorn: Ich habe den Professor tatsächlich nicht getötet. So, und nun habe ich genug von dem Gequatsche.“
    „Also gut, dann sind wir uns ja einig.“ Thorn ergriff sein Hartnell-Gewehr und warf sich den Riemen über die Schulter. Und schon war er zwischen den Bäumen verschwunden.
    Scrivner spuckte aus und machte sich ebenfalls, wenn auch unwillig, an die Arbeit. Es blieb ihm gar nichts anderes übrig, als einzusehen, daß Thorn vollkommen recht hatte und übereiltes Handeln in diesem Augenblick den sicheren Tod bedeutete.
    Drei Tage später erwachte Pat endlich aus ihrem wirren Delirium und blickte sich mit hellen, klaren Augen um. Der Bann des Fiebers war endgültig gebrochen, die Medikamente und vor allem die Kraft ihres starken, jungen Körpers, hatten den Sieg davongetragen. Aber noch war sie sehr geschwächt, und als sie aufzustehen versuchte, fing sie sofort wieder an, heftig zu zittern.
    Hastig trat Thorn zu ihr und drückte sie mit sanfter Gewalt wieder auf ihr weiches Lager aus Farnblättern. Dann hielt er ihr einen Becher an die aufgesprungenen Lippen.
    „Trinken Sie das!“
    „Was ist es denn?“
    „Suppe.“
    Sie zauderte.
    „Nur zu, Pat. Sie sind doch lange genug den Umgang mit Raumforschern gewöhnt, um zu wissen, daß wir nicht gar zu wählerisch sein dürfen. Kippen Sie das Zeug schon hinunter – und sorgen

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