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Die goldene Pyramide

Die goldene Pyramide

Titel: Die goldene Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. C. Tubb
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Entschuldigung nach der anderen auszudenken, es nicht mitzunehmen. Dann verrate mir wenigstens, zum Teufel, worauf du eigentlich aus bist.“
    „Auf dasselbe wie du – aber das ist ja gar kein Gold!“ Wütend trat Thorn mit dem Fuß nach dem schimmernden gelben Metall. „Bronson hat immer von Gold gesprochen, weil man eben allgemein so redet, wenn man Reichtum meint. Aber das Metall an sich ist doch ganz wertlos. Es ist ja viel zu schwer. Um es nach Hause zu verfrachten, müßte man ungefähr soviel aufwenden, wie es wert ist; und wenn wir es dann glücklich auf der Erde hätten, müßten wir es doch nur zu einem gesetzlich verankerten Festpreis an die Regierung verkaufen. Weißt du wirklich nicht, was man drüben auf der Erde mit Gold macht, Scrivner? Man gräbt es ein, versenkt es wieder im Boden. Natürlich bewacht man es, aber an sich bleibt es ausgesprochen wertlos. Was also könnte uns der Berg hier schon nützen?“
    „Na, dann …“ Mit einer Handbewegung umfing Scrivner die ganze ragende Pyramide. „Was hat das Ding da dann überhaupt für einen Wert? Was können wir dafür bekommen?“
    „Geld.“ Mit breitem Grinsen schaute Thom seinen Kameraden an. „Wer immer diese gewaltige Pyramide errichtet hat, hat sie später mit Gold überzogen, um sie zu konservieren. Das ist doch eigentlich der einzige reelle Nutzen des Goldes. Es rostet nicht und dürfte ungefähr ewige Lebensdauer haben. Eine Rasse von Lebewesen, die einen Gegenstand dieser enormen Größe mit reinem Gold bedeckt hat, muß drinnen in der gewaltigen Pyramide etwas ungeheuer Wertvolles gehabt haben – sonst hätten sich die Leute doch nicht eine so schreckliche Mühe gemacht. Deshalb sage ich dir eines, Scrivner: Unser Geld werden wir drinnen in diesem goldenen Berg finden, aber bestimmt nicht draußen.“
    „Juwelen, Edelsteine!“ flüsterte der Kleine geradezu andäch tig. „Rubine und Diamanten, Smaragde und Saphire, ein Vermögen, das man bequem in der Tasche unterbringen kann.“ Er kicherte glücklich vor sich hin. „Du hast vollkommen recht, Thorn. Das schwere Zeug da wollen wir überhaupt nicht. Die Edelsteine im Inneren des Berges garantieren uns beiden für den Rest unseres Lebens grenzenlosen Luxus.“
    „Du hast wirklich niemals auch nur annähernd verstanden, wovon Bronson überhaupt gesprochen hat, nicht wahr, Scrivner?“
    Ganz ruhig blickte Thorn jetzt seinen Kameraden an. „Du hast uns gezwungen, dich mitzunehmen, als wir damals dem Schiff heimlich entlaufen sind. Mit deinen unangenehm großen Ohren hattest du etwas aufgeschnappt, und das genügte deiner kleinen, habgierigen, goldsüchtigen Seele. Gewiß, Bronson hat von Gold gesprochen, aber du hast dir niemals die Mühe gemacht darüber nachzudenken, ob er nicht vielleicht dieses Wort nur symbolisch meinte.“
    „Was willst du denn da bloß sagen?“
    „Ich will überhaupt nichts Besonderes sagen. Aber immerhin möchte ich dir empfehlen, stets daran zu denken, daß es verschiedene Arten von Reichtum gibt. Nicht nur Gold meine ich und Edelsteine, nicht einmal Banknoten oder Wertpapiere, sondern geistigen Reichtum.“
    „Na und?“
    „Ich weiß selbst nicht, was wir da drinnen in der Pyramide finden werden. Ich weiß ja nicht einmal, ob es uns überhaupt gelingen wird, in ihr Inneres einzudringen. Aber falls daraus etwas wird, dann denke stets an meine Worte: Was immer wir finden mögen – es wird geteilt. Ich habe einen Vertrag mit dir geschlossen, und ich werde zu meinem Wort stehen. Edelsteine, neue wissenschaftliche Erkenntnisse, technische Errungenschaften – was auch immer es sein mag: Wir werden es redlich teilen. Bist du einverstanden?“
    „Aber natürlich, Thorn.“
    Da hob Thorn den Kopf und blickte sich heftig um; von der Hütte her war ein Ruf erklungen.
    „Da, das war Pat. Ich werde mal zu ihr gehen. Schneide doch ein paar lange Stäbe, die wir dazu benutzen können; die Bewachsung nach dem Eingang abzustochern. Sobald wie möglich komme ich wieder und helfe dir dabei.“
    Als er die primitive, halbdunkle Hütte betrat, lächelte ihm das Mädchen entgegen. Er bemerkte auf den ersten Blick, daß sie schon wieder viel mehr bei Kräften war. Inzwischen hatte sie sich sogar gewaschen und angezogen.
    „Ich wollte gern helfen“, rief sie ihm munter entgegen. „Ich habe gehört, wie Sie sich draußen unterhalten haben. Ist Ihnen etwas aufgefallen? Haben Sie etwas gefunden?“
    „Allerdings ist uns etwas aufgefallen!“ grinste er. „Etwas

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