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Die Gottin des Sternentanzes - Unter dem Weltenbaum 06

Die Gottin des Sternentanzes - Unter dem Weltenbaum 06

Titel: Die Gottin des Sternentanzes - Unter dem Weltenbaum 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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ganz weiß, da wo sie den Umhang festhielten.
In dieser Nacht fand der Krieger endlich die rechten
Worte, sich an die Edle zu wenden.
    Er wartete, bis Faraday von ihrem rätselhaften Ausflug
zurückgekehrt war und sich in ihren Umhang eingewikkelt hatte. Als sie einschlafen wollte, richtete er das Wort
an sie.
    »Faraday?«
Die Edle öffnete ein Auge und sah ihn blinzelnd an.
»Faraday, Ihr habt mir einmal bedeutet, daß es zu spät
    für mich sei, Euch noch irgend etwas zu sagen. Denn mit
nichts könne ich die Wunden schließen, die ich Euch
zugefügt habe.«
    Sie richtete sich langsam auf, hielt den Mantel aber
fest um sich geschlossen. Unter der Kapuze hatte ihr Gesicht alle Farbe verloren.
    »Faraday, ich hoffe, dem ist nicht so.«
»Axis …«
»Nein, laßt mich einfach nur ein wenig zu Euch reden.
    Werdet Ihr mir zuhören? Versprecht Ihr mir, nicht eines
Nachts davonzugehen und mich allein hier zurückzulassen?«
    Die Edle nickte.
Er sah ihr ins Gesicht. »Ihr habt mir auch gesagt, daß
das, was einmal zwischen uns gewesen ist, endgültig und
unwiederbringlich vorbei sei.« Axis lachte bitter. »Daß
ich nun frei sei. Wohlan, unsere Schwüre waren ja wirklich gebrochen, aber das schlechte Gewissen hielt mich
so sehr in Ketten gefangen, daß ihr Klirren mich so manche Nacht keine Ruhe hat finden lassen.«
»Ihr wollt doch wohl nicht sagen, daß Ihr es bedauert,
Aschure geheiratet zu haben?«
»Nein, nein, ganz bestimmt nicht. Wenn ich etwas bedauern muß, dann daß Aschure nicht als erste Frau in
mein Leben getreten ist; denn dann hätte ich Euch nicht
so furchtbar verletzen müssen … Nein, nein, das war
falsch ausgedrückt. Faraday, ich habe es nie bereut, mich
in Euch verliebt zu haben. Ich bereue nur die Art, wie ich
Euch behandelt habe. Einer so bemerkenswerten Frau
wie Euch darf man so etwas nicht antun.«
Der Krieger schwieg und starrte auf seine Hände. Als
er den Blick wieder hob, sprachen Schmerz und Selbstverachtung aus seinen Augen. »Ich habe früher Bornheld
oft dafür verwünscht, Euch ein so schlechter Ehemann zu
sein. Aber wer hat Euch eigentlich schlimmer behandelt,
Faraday, Bornheld oder ich?«
»Axis!« Die Edle kam ums Feuer herum und schlang
die Arme um ihn. Die Tränen liefen ihm schon die ganze
Zeit aus den Augen, und sie wiegte und beruhigte ihn
jetzt.
»Es tut mir so leid, Faraday. Bei den Göttern, was für
ein törichtes Wort, aber ich bereue wirklich zutiefst all
das, was ich Euch angetan habe!«
»Ihr habt Euch wie ein Schuft aufgeführt, Axis, aber
ich kann Euch nicht die alleinige Schuld geben. Ja, gewiß, Ihr hättet mir früher von Aschure erzählen können,
aber gleich wann und gleich wie Ihr das getan hättet, es
hätte immer furchtbar geschmerzt. Und wann hättet Ihr
mir das gestehen sollen? Etwa in dem Moment, in dem
Bornheld erschlagen zu Euren Füßen lag?« Sie lächelte
bitter. »Stellt Euch nur vor, Axis, Ihr hättet Euch mit dem
Schwert in der Hand zu mir umgedreht und gesagt: ›Wo
wir gerade dabei sind, Faraday, es war wirklich sehr nett
mit Euch, und ich freue mich auch, Euch nach so langer
Zeit wiederzusehen, aber da gibt es jetzt eine andere …‹«
Der Krieger lächelte kläglich.
»Und schließlich war ich es, die noch in der Nacht
darauf in Euer Gemach kam und Euch verführte. Euch
Armen. Aber, Axis, ich hatte so lange von Euch geträumt
und mich so sehr nach Euch gesehnt, daß ich einfach
nicht länger warten konnte.«
Sie ließ die Arme sinken und drängte sich an ihn.
Aschure würde das nichts ausmachen. Nicht dieses eine
Mal. »Auch da fandet Ihr keine Gelegenheit, mir die Augen zu öffnen. Höchstens auf sehr unfeine Weise. Und so
hatte ich eben acht Tage mit Euch. Acht wunderbare Tage, die ich niemals missen möchte …«
Faraday schwieg, und als sie weitersprach, klang sie
erheblich nüchterner. »Doch, einige Schuld muß man
Euch anlasten, Krieger, aber ich fürchte, der Großteil
liegt bei der Prophezeiung und dem elenden Propheten,
der sie auch noch niederschreiben mußte. Keinem von
uns ist es gelungen, uns aus ihrem Griff zu befreien. Die
Weissagung ergriff mich, die arme, unwissende Faraday,
zerriß mein Leben in Stücke und streute sie in den Wind.
Genau so, wie es Euch erging, Axis. Und Aschure. Und
etlichen anderen.«
»Wärt Ihr lieber immer noch Faraday, die Tochter des
Grafen Isend?«
»Wärt Ihr denn lieber immer noch der Axtherr des Seneschalls?«
Beide zögerten einen Moment und brachen dann

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