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Die Grabgewoelbe von Yoh-Vombis - Gesammelte Erzaehlungen Band 2

Die Grabgewoelbe von Yoh-Vombis - Gesammelte Erzaehlungen Band 2

Titel: Die Grabgewoelbe von Yoh-Vombis - Gesammelte Erzaehlungen Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Ashton Smith
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Männer ein und ständig setzte ihnen die Höllenhitze der Schmelzöfen zu. Bei jedem Schritt schlugen ihnen das Getöse von Schweißbrennern und der Donnerlärm unbekannter Maschinen mit einem Widerhall entgegen, der sie wie Hammerhiebe traf.
    Meter für Meter umrundeten sie den Abgrund, bis sie endlich seine gegenüberliegende Seite erreichten, wo der Säulenrundgang eine Rückwärtsbiegung vollführte und in den jenseitigen Abschnitt des Zugangskorridors überleitete. An dieser Stelle erspähten sie die lichtlose Öffnung einer großen Höhle, die vom Rundgang abzweigte.
    Diese Höhle, so vermuteten die beiden Männer, musste sie zu dem versunkenen Flussbett bringen, von dem Ta-Vho-Shai gesprochen hatte. Zum Glück trug Haines eine kleine Taschenlampe bei sich, deren Lichtkegel er in die Höhle richtete, wo ein geradeaus verlaufender Gang mit zahlreichen kleineren Nebengängen sichtbar wurde. Schon beim ersten Schritt dort hinein wähnten die Männer sich verschluckt von Finsternis und Schweigen. Befremdlich rasch verklang hinter ihnen auch der letzte Ton aus der Arbeitshölle jener Riesen, während sie den leeren Fluchttunnel durcheilten.
    An der Decke des Tunnels waren metallische Halbkugeln von jener Art angebracht, die andernorts in Ravormos zur Beleuchtung der Gänge und Kammern dienten. Hier jedoch waren die Leuchtkörper erloschen und dunkel. Wolken aus feinem Staub wirbelten unter den Stiefeln der flüchtenden Erdenmänner auf und binnen kurzer Zeit wurde die Luft kalt und dünn, verlor die milde und ein wenig klamme Wärme der weiter zum Zentrum hin gelegenen Höhlen. Unverkennbar wurden diese äußeren Korridore, ganz wie von Ta-Vho-Shai behauptet, kaum genutzt und nur selten betreten.
    An die zwei Kilometer mochten die beiden Männer in jenem unterweltlichen Korridor zurückgelegt haben. Dann wurde der Tunnel enger, sein Boden holpriger, und schließlich führte er steil nach unten. Seitlich zweigten keine Quergänge mehr ab. Daran erkannten die beiden Männer, dass sie die künstlich erschaffenen Höhlen hinter sich gelassen hatten und in einen Tunnel natürlichen Ursprungs vorgestoßen waren.
    Damit war der Hoffnungsfunken in den Herzen der Flüchtigen neu entfacht. Bald wurde der Tunnel breiter und die Unebenheiten des Bodens nahmen eine stufenähnliche Form an. Über diese natürliche Felsentreppe stiegen die beiden in einen tiefen Abgrund hinab, bei dem es sich offenkundig um das Flussbett handelte, von dem Ta-Vho-Shai ihnen berichtet hatte.
    Die kleine Taschenlampe war zu schwach, um das volle Ausmaß dieses unterirdischen Wasserweges zu erhellen, von dessen urzeitlichen Fluten kein noch so dünnes Rinnsal überdauert hatte. Der trockene Flussgrund war mehr als hundert Meter breit, tief ausgewaschen und übersät mit scharfkantigen Felsbrocken. Weit oben verlor sich die gewölbte Höhlendecke in undurchdringlicher Finsternis. Über eine kurze Distanz folgten Haines und Chanler dem Flussbett sehr aufmerksam. Dabei verriet ihnen das kaum merkliche Gefälle, dass der einstige Fluss in dieselbe Richtung geströmt war. Beherzt setzten sie den abwärtsführenden Weg fort. Doch beteten sie darum, nicht wieder auf unüberwindbare Hindernisse zu stoßen – etwa auf die Steilhänge ehemaliger Wasserfälle, die ihr Entkommen in die Wüste verzögerten oder vereitelten. Abgesehen von der Gefahr, verfolgt zu werden, waren dies die einzigen Schwierigkeiten, mit denen sie rechneten.
    Die eigenwilligen Schlangenlinien, die das Flussbett beschrieb, führten dazu, dass die beiden Männer sich mal entlang der einen, mal entlang der anderen Uferseite vorantasteten. Stellenweise weitete sich die Höhle und sie stießen auf breite Uferstreifen, an denen der langsam absinkende Gewässersaum des austrocknenden Flusses terrassenartige Abstufungen hinterlassen hatte. Mitunter waren weit oben auf diesen Uferabschnitten eigentümliche Gebilde zu erkennen. Sie gemahnten an bestimmte Riesenpilze, die in den Höhlen unterhalb der neuen Marskanäle gediehen. Ihre Form ähnelte jener irdischen, Herkuleskeule getauften Pilzart und häufig erreichten sie eine Wuchshöhe von einem Meter oder mehr.
    Das auffällige metallische Glitzern dieser Pilze im Strahl der Taschenlampe weckte einen bemerkenswerten Verdacht in Haines. Ohne Chanlers Vorhaltungen aufgrund der dadurch verursachten Verzögerung zu beachten, stieg er die Ufertreppe hinauf. Oben angelangt, sah er sich eine Gruppe dieser Pilze genauer an. Ganz wie er vermutet hatte,

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