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Die Grabgewoelbe von Yoh-Vombis - Gesammelte Erzaehlungen Band 2

Die Grabgewoelbe von Yoh-Vombis - Gesammelte Erzaehlungen Band 2

Titel: Die Grabgewoelbe von Yoh-Vombis - Gesammelte Erzaehlungen Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Ashton Smith
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Barteln. Ihre Hälse und bogenförmig gekrümmten Wirbelsäulen waren gesäumt von schwertartigen Stacheln, die auf Dolchlänge schrumpften, ehe sie die Spitzen der Schwänze erreichten. Ihre gesamten Leiber schienen ebenso wie die angsteinflößende Armierung zu glühen und zu kokeln, als wären die Wesen eben erst einem lodernden Feuerofen entstiegen.
    Eine merkliche Hitze strahlte von diesen höllischen Schimären aus und die Männer von der Erde brachten sich hastig vor den Glutspritzern in Sicherheit, die von den unablässig aus Augen und Maul hervorzüngelnden Flammen versprengt wurden wie fliegende Funken einer Feuersbrunst.
    »Gott helfe uns! Übernatürliche Bestien!«, schrie Chanler im ersten Schock über diese Erscheinungen.
    Haines, wenngleich sichtlich bestürzt, neigte zu einer bodenständigeren Erklärung. »Dahinter muss so etwas wie eine Fernbildtechnologie stecken«, hielt er dagegen. »Obwohl ich mir nicht vorstellen kann, wie es möglich ist, dreidimensionale Bilder, ja sogar ein Hitzegefühl zu übertragen … Ich habe ja gleich geargwöhnt, dass unsere Flucht beobachtet wird.«
    Er klaubte einen schweren Brocken aus metallischem Gestein vom Boden auf und schleuderte ihn auf eines der glühenden Ungeheuer. Das gut gezielte Geschoss traf die Stirn des Monstrums und schien im Augenblick des Aufpralls in einem Funkenschauer zu explodieren. Der Flammenmantel der Kreatur loderte auf, das Feuerwesen schwoll an und ein feuriges Zischen ertönte. Eine Woge sengender Hitze trieb Haines und Chanler zurück. Ihre Bewacher setzten ihnen Schritt für Schritt über das holprige Flussbett nach.
    So ließen die Männer jede Hoffnung auf ein Gelingen ihrer Flucht fallen und kehrten nach Ravormos um. In unwandelbarem Abstand gefolgt von den beiden Ungeheuern stapften die beiden wiederum durch saugenden Sand und quälten sich erneut über all die Unebenheiten und Hindernisse hinweg.
    Schließlich erreichten sie die Stelle, an der sie zu Beginn ihrer Flucht in das Flussbett hinabgestiegen waren. Hier erblickten sie zwei weitere der bizarr-schrecklichen Drachengeschöpfe, die ihnen den Weg abschnitten. Ihnen blieb gar keine andere Wahl, als sich seitwärts zu wenden und über das hohe Felsufer hinauf in den schräg ansteigenden Tunnel zu klettern. Ermattet von ihrer langen Flucht und entmutigt von dumpfer Verzweiflung gelangten sie wieder in den äußeren Korridor, wobei zwei ihrer nunmehr vier Bewacher vor ihnen hinwegmarschierten wie eine infernalische Ehrengarde.
    Beide Männer waren wie gelähmt angesichts der Erkenntnis, über welch furchtbare und geheimnisvolle Kräfte Vulthoom gebot. Sogar Haines war verstummt, wenngleich sein Hirn weiterhin ebenso verzweifelt wie zwecklos über einen Ausweg nachsann. Der sensiblere Chanler hingegen durchlitt all die Schrecken und Ängste, die seine schriftstellerische Einbildungskraft in einer solchen Situation hervorbrachte.
    Endlich gelangten sie zu dem Säulenrundgang, der den gewaltigen Abgrund umschloss.
    Sie hatten diesen Rundgang zur Hälfte durchmessen, da drehten sich die beiden vorausmarschierenden Ungeheuer überraschend zu ihnen um und spien ihnen aufs Neue ihre Flammen entgegen. Obwohl die beiden Gefangenen sofort geängstigt innehielten, schritten beide Bewacher in ihrem Rücken unbeeindruckt weiter voran, wobei sie wie höllische Echsen zu zischen begannen. Immer kleiner wurde der Zwischenraum, der die Männer von den beidseitig auf sie eindrängenden Monstren trennte, und immer größer die hochofenartige Hitze, vor der auch die Säulen keinen Schutz bieten konnten. Zugleich stieg aus dem Abgrund, in dessen Tiefen die Marsleute noch immer pausenlos schufteten, ein ohrbetäubendes Donnern empor und stürzte über die beiden Männer herein. Mit ihm quollen giftige Dämpfe herauf und schlugen den Bedrängten in wirbelnden Schwaden entgegen.
    »Wir sollen in diesen Höllenschlund hineingetrieben werden!«, keuchte Haines, dem die sengende Luft fast den Atem nahm. Er und Chanler gerieten vor den aufragenden Ungetümen ins Wanken … und noch während Haines sprach, loderten plötzlich am Rand des Säulenrundgangs zwei weitere dieser höllischen Albtraumwesen auf, als wären sie aus dem Glutschlund heraufgestiegen, um den beiden Männern selbst noch diesen tödlichen Ausweg zu versperren und ihnen so die letzte Möglichkeit zu nehmen, den nahenden Ungeheuern zu entrinnen.
    Schon schwanden den beiden Erdenmännern die Sinne … doch im selben Moment glaubten sie zu

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